Erfolg im Leben und Selbstverwirklichung Teil 5
Entwicklung von Mut und Willenskraft
Ich will heute Morgen etwas sprechen, ein paar Worte noch über „Wille“, dann will ich etwas sprechen über „Misserfolge“ und dann noch etwas sprechen über „Mut“ bzw. „Überwindung von Angst und Schüchternheit.“ Wenn ihr vorher noch eine Frage habt, kann ich auch noch darauf eingehen.
Wenn wir im Raja Yoga von Willenskraft sprechen, da gibt es eigentlich zwei verschiedene Dinge. Es gibt Vasanas und es gibt Iccha. Wobei, wer sich etwas mehr mit Sanskrit auskennt, auch Iccha hat verschiedene Bedeutungen. Aber in diesem Kontext sind Vasanas so Wünsche, die zum Teil aus Gewohnheiten heraus kommen, aus Emotionen, aus Trieben usw., die einfach im Menschen so entstehen. Die natürlich auch ihren Sinn haben. Es ist durchaus sinnvoll, dass man bestimmte Dinge mag und andere nicht mag. Es ist irgendwo so eine Art Spürintelligenz, die der Mensch auch hat. Es ist etwas Gutes, dass wir z.B. in der Natur süße Kräuter mögen und die extrem bitteren nicht. Die süßen haben typischerweise ein paar mehr Kohlenhydrate und der Mensch braucht so was. Und so ist es gut, dass der Mensch diese Wünsche so entwickelt hat. Diese Vasanas würde man dann als Wünsche bezeichnen. Iccha-Shakti dagegen ist die Kraft hinter der Unterscheidungskraft, weshalb sie auch als Buddhi-Shakti oder Viveka-Shakti bezeichnet wird. Es ist die Kraft, mit der wir das, für was wir uns entschieden haben, auch umsetzen. Also angenommen, ihr habt euch entschieden, morgens um 05:45 Uhr aufzustehen, um euren Tag zu beginnen mit Meditation und Asanas, Pranayama. Vielleicht eine Dreiviertelstunde lang, sodass ihr um 06:30 Uhr dann vielleicht eurem Kind was zu Essen machen könnt, dass es dann anschließend zur Schule gehen kann. Ihr nehmt euch vor, „Ich stehe halt eine Dreiviertelstunde früher auf als sonst.“ und das ist also jetzt euer Entschluss. Und dann wacht euer innerer Wecker auf – ihr erinnert euch, ihr habt ihn gestellt auf 05:30 Uhr – und dann kommt jetzt ein Wunsch und der Wunsch ist? Weiterschlafen, Wecker – der wird in fünf Minuten sowieso klingeln – noch mal umstellen auf in einer Dreiviertelstunde. Das ist jetzt der Wunsch. Der Wille ist aber, aufstehen. Wer gewinnt jetzt? Jetzt hängt es davon ab, wer stärker ist, ganz einfach. Also, ist die Buddhi-Shakti oder Viveka-Shakti stärker oder ist es dieser Wunsch, der letztlich aus der Gewohnheit und der Bequemlichkeit heraus kommt. Und allgemein ist es gut, die Dinge, zu denen man sich entschlossen hat, so zu halten, dass man in der Mehrheit der Fälle auch tatsächlich gewinnt, denn wenn er regelmäßig verliert wird er schwächer. Und viele Menschen machen so dieses Alles-Oder-Nichts-Prinzip. Sie kommen dann vielleicht von einem Seminar und sagen, „Ab morgen werde ich jeden Tag zwei Stunden lang Asanas, Pranayama und Meditation üben. Ich werde nur noch gesundes Essen, Vollwertessen aus ökologischem Anbau, essen und ich werde mich nie mehr ärgern.“ Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten. Die eine Möglichkeit ist, ihr seid in einer Woche ein Heiliger und es klappt alles und ihr habt euch noch nie geärgert. Es kann auch sein, dass ihr es eine Woche durchhaltet und danach nicht mehr. Wahrscheinlicher ist es, dass es schon in einer Woche Schwierigkeiten gibt, mindestens mit dem Ärgern, spätestens nach einem Monat mit dem anderen, wenn das für euch alles neu ist und ihr es nicht gewohnt seid, Dinge zu tun, zu denen ihr euch entschlossen habt. Also ist es klüger, man macht sich einfachere Vorsätze. Fortsetzung folgt in einer Woche.
Niederschrift eines Mitschnittes eines Yoga und Meditation Seminar bei Yoga Vidya mit Sukadev Bretz zum Thema „Erfolg in Leben und Selbstverwirklichung“
Dieser Blog Eintrag ist natürlich nur als Inspiration gedacht. Um Yoga und insbesondere Raja Yoga richtig zu lernen, ist der Besuch in einer Yogaschule oder in einem Yoga Zentrum am besten geeignet.
Gerade die Yoga Vidya Zentren bieten viel Kurse in Yoga, Meditation, Ayurveda an, sowohl vom standpunkt der Gesundheit aus gesehen als auch für Persönlichkeit und Spiritualität.