Dann werden wir also im Laufe des Seminars mit der verschiedenen Thematik, die wir dort haben, die werde ich also dort ansprechen und da geht es jedes Mal auch darum, „Wie kriege ich raus, was ich überhaupt will?“ Das ist ja ein wichtiger Aspekt, denn Erfolg ist das, was man selbst darunter versteht. Also braucht man Ziele. Ich will hier auch gerade noch mal sagen, wir sind hier in einem Seminar, das mehr am Raja Yoga ausgerichtet ist. Es gibt natürlich auch eine andere Form von Yoga, die nennt sich Bhakti Yoga. Und Bhakti Yoga, da verzichten die Aspiranten so ein bisschen auf persönliche Ziele, obgleich auch Bhakti mit Raja Yoga verbunden werden kann. Bhakti Yoga ist der Yoga der Hingabe, wo man sagt, „Lieber Gott, nicht mein Wille, sondern Dein Wille geschehe.“ Aber man kann auch zum Schluss kommen, dass man sagt, „Gott will, dass ich das und das mache.“ Gut, so ganz sicher sollte man sich da natürlich auch nicht sein. Es gibt irgend so einen Präsidenten irgendeines bekannten Landes, der hat irgendwann mal gemeint, Gott will, dass er irgendwo einmarschiert und irgendwie in letzter Zeit sieht er recht bedrückt aus. Man weiß natürlich nicht, ob er das einfach nur erzählt hat oder ob er es gemeint hat. Im Allgemeinen nimmt man an, er hat das tatsächlich gemeint. Mindestens die, die ihn etwas näher kennen. Ich nehme an, ihr wisst alle, von wem ich spreche. Also, wir sollten vorsichtig sein, bevor man denkt, Gott will es. So sind sie auch in die Kreuzzüge gezogen. „Deus lo vult. Gott will es.“ Also, Vorsicht ist angebracht, immer wenn man denkt, Gott will es. Aber man kann mit der notwendigen Demut dennoch eine Inspiration haben. Man kann sagen, „Lieber Gott, sage mir, was Du von mir willst.“ und dann kann man vielleicht die Inspiration haben, „Ja, ich spüre irgendwie, meine Aufgabe ist es jetzt, ein Yogazentrum aufzumachen. Ich selbst will es jetzt nicht unbedingt, aber ich merke jetzt tief von innen, das soll so sein, also, diese Aufgabe ist jetzt da.“ und dann ist das auch ein Ziel. Nicht, dass wir das jetzt individuell gefunden haben, „Ich will es.“, sondern wir spüren irgendwie. Mit der Vorstellung oder Überzeugung oder Illusion, wie auch immer, dass es irgendwo von einer höheren Warte aus gewollt ist. Und dann gibt es wieder zwei Arten von Bhakti. Und die eine Art von Bhakti ist, „Und jetzt überlasse ich Gott weiter alles.“ und bemüht sich dabei nicht. Und diese Art von Bhakti, mit der beschäftigen wir uns hier jetzt nicht. Es gibt aber die zweite Art von Bhakti, wo wir sagen, „Wir spüren irgendwie, Gott gibt mir irgendeine Aufgabe, aber danach überlässt er es mir, es zu tun. Ich bin sein Diener, aber Gott ist jetzt ein guter Chef, er will die Eigenverantwortung seines Dieners oder seiner Dienerin entfalten und erzählt mir nicht jedes einzelne Ding, was zu machen ist, denn er will, dass ich mich dabei auch entwickle.“ Und dann sind wir letztlich auch wieder beim gleichen Thema. Also auch mit dieser Form von Bhakti. Und ich persönlich bin durchaus einer, der zu dieser Form von Bhakti neigt.
Niederschrift eines Mitschnittes eines Yoga und Meditation Seminar bei Yoga Vidya mit Sukadev Bretz zum Thema „Erfolg in Leben und Selbstverwirklichung“