Erfolg im Leben und Selbstverwirklichung Teil 6
Fangen wir mit den beiden Themen an, die ich euch ja heute Morgen versprochen habe, das war „Angst und Konzentration“ oder „Überwindung von Angst und Konzentration“ und ich will da jetzt nur so ein paar Anregungen geben. Angst ist ein breites Thema. Vom Raja-Yoga-Standpunkt aus können wir Angst überwinden mit eigentlich drei verschiedenen Schritten. Das erste ist, wir lernen, zu entspannen und richtig zu atmen. Zweiter Schritt ist, Mut entwickeln. Und dritter Schritt ist, so genannte Konfrontationstherapie, also das tun, wovor wir Angst haben.
Entspannung. Wer besonders viel unter Angst leidet und auch alle anderen, sollten unbedingt täglich eine Tiefenentspannungstechnik machen. Denn so die Schwierigkeit ist, wenn die Angst Übermaß nimmt, dann verspannt sie einen, dann schaukelt sie sich selbst hoch. Und vielleicht noch vorher, natürlich ist auch erstmal gut, anzuerkennen, die Angst ist auch sinnvoll. Im Grunde genommen, alles, was wir an menschlichen Eigenschaften haben, in irgendeinem Kontext ist es auch sinnvoll. Angenommen, wir hätten keine Angst, dann würden wir vielleicht alle möglichen Dinge tun, die nicht so förderlich sind. Und so geht man davon aus, also, die Evolutionsbiologen sagen, deshalb haben Lebewesen Angst entwickelt, so können sie nämlich überleben. Und so hat Angst durchaus auch seinen Sinn und so brauchen wir uns auch nicht zu ärgern, wenn Angst da ist, sondern man kann sagen, „Aha, da ist jetzt diese evolutionsmäßig sehr sinnvolle Emotion gerade da, vielleicht ist sie nicht gerade im richtigen Kontext da, aber es ist erstmal schön, dass sie da ist, dass ich sie habe.“ Es gibt auch Menschen, die haben irgendwo eine Gehirnfehlfunktion, die haben keine Angst. Das ist ausgesprochen schwierig. Irgendwann mal habe ich da so eine Hörsendung darüber gehört, das ist ein ausgesprochen eigenartiges Universum. Sind wir dankbar, dass wir Angst haben, kann ich dazu nur sagen. Das ist auch etwas, was ich vielleicht auch noch hier betonen will, wenn wir jetzt hier über alles Mögliche sprechen, was wir erreichen wollen, überwinden wollen. Bei all dem ist es hilfreich, liebevoll mit sich selbst umzugehen. Erinnert euch, ich habe da so zwei Tipps gegeben, wo ich gesagt habe, die sollte man nur machen, wenn man liebevoll mit sich selbst umgeht und insgesamt ein freundliches Verhältnis zu sich hat. Wenn man das nicht hat, sollte man das auch entwickeln und eben eine Methode ist durchaus, alles, was man so hat, sich anzuschauen und zu sagen, „Ja, ich danke dir, dass es dich als Eigenschaft gibt.“ Dazu gehört die Angst, dazu gehören übrigens auch die Zweifel. Wenn wir gar keine Zweifel hätten, wären wir auch in Problemen. Es ist auch gut, auch mal Zweifel zu haben. Nur, wir müssen die in die richtige Ordnung bringen. Das ist so ähnlich, wie man sagen kann, der menschliche Geist ist auch wie so ein ganzes Team. Ein gutes Team ist typischerweise zusammengesetzt, nicht aus allen, die gleich denken, dann ist es vielleicht harmonischer, aber nicht so erfolgreich typischerweise, sondern ein gutes Team ist zusammengesetzt aus ganz unterschiedlichen. Im Ayurveda spricht man von Vata-, Pitta- und Kapha-Leuten. Die Vata-Leute sind die luftigen, die haben die vielen Ideen. Die Pitta-Menschen sind die, die sie umsetzen wollen und dort mit Feuer und Schwert dafür dann kämpfen und die anderen mit ihrer Begeisterung mitreißen. Und die Kapha-Menschen sorgen dafür, dass bei all diesem Luft und Feuer, dass da eine Beständigkeit ist und der menschliche Kitt und die Freundlichkeit und das Herz nicht zu kurz kommen. Wenn jeder von den dreien weiß und wenn es mehr sind, dass jeder eine wichtige Funktion hat und dass es gut ist, dass die anderen unterschiedlich sind, dann kann ein Team gut funktionieren. Wenn alle im Team meinen, „Der schon wieder mit seinen Flausen im Kopf. Immer wieder hat er dort neue Ideen und wir haben immer noch nicht das Alte umgesetzt.“ Wer sagt das? Der Kapha- oder auch der Pitta-Mensch, also der feurige oder der erdige Mensch, wer die Ayurvedabegriffe nicht kennt. Oder auch, „Der mit seiner lahmen Art. Kann der nicht mal seinen Hintern endlich mal bewegen?“ Wer sagt das? Pitta und Vata sagen das vielleicht beide. Und dann vielleicht, „Warum will der immer das Gleiche immer so durchsetzen? Wir sollten doch endlich mal neu denken, in neuen Bahnen.“ Wer sagt das? Der Luftmensch, der Vata-Mensch. Jetzt das Schöne ist aber, wir haben alle drei Dinge auch in uns selbst drin und nicht nur die drei.
Fortsetzung folgt in einer Woche.
Niederschrift eines Mitschnittes eines Yoga und Meditation Seminar bei Yoga Vidya mit Sukadev Bretz zum Thema „Erfolg in Leben und Selbstverwirklichung“
Dieser Blog Eintrag ist natürlich nur als Inspiration gedacht. Um Yoga und insbesondere Raja Yoga richtig zu lernen, ist der Besuch in einer Yogaschule oder in einem Yoga Zentrum am besten geeignet.
Gerade die Yoga Vidya Zentren bieten viel Kurse in Yoga, Meditation, Ayurveda an, sowohl vom standpunkt der Gesundheit aus gesehen als auch für Persönlichkeit und Spiritualität.
Hallo Rafaela, klasse Artikel, meiner Meinung nach machen uns Dinge Angst, die außerhalb unserer Komfortzone liegen, z.B. im Kaufhaus die Rolltreppe in die entgegengesetzte Richtung laufen, wildfremde Menschen nach der Uhrzeit fragen oder in der U-Bahn zwichen zwei Stationen in der Öffentlichkeit laut Lieder singen.
Doch durch regelmäßige Übung werden diese Dinge, die uns Angst machen, zunehmend ein Teil unserer Komfortzone … und sie machen uns dann weniger Angst.
Ich habe dazu zu diesem Theme einen Artikel geschrieben und mit Übungen angereichert, die ich selbst durchgeführt habe. Würde mich über Feedback von dir freuen!
http://www.businesslifehack.de/nur-tote-fische-schwimmen-mit-dem-strom-oder-wie-du-deine-komfortzone-verlaesst/