Karma und Erleuchtung
Leben hat einen fünffachen Sinn – und ein Ziel: Die Erleuchtung, auch Gottverwirklichung, Selbstverwirklichung, Befreiung genannt.
Um die Erleuchtung zu erlangen, gilt es, dein Karma zu erfüllen. Wie erfüllst du dein Karma? Indem du dem fünffachen Sinn des Karma gerecht wirst – und kein neues Karma deinen Lernaufgaben hinzufügst.
Ein wenig ist es wie in der Schule: Wenn man aufwächst, muss man die verschiedenen Lernaufgaben der Schule bewältigen. Je nach Temperament und Talenten des Kindes gibt es dann unterschiedliche Schultypen, Fächer etc. Zusätzlich aber kann das Kind durch sein Verhalten weitere Aufgaben, z.B. Strafarbeiten, bekommen. Und ein Kind kann auch die Aufgaben schneller erfüllen, z.B. auch die eine oder andere Klasse überspringen.
So ist es auch mit dem Karma: Du hast bestimmte Aufgaben. Diese gilt es gut zu erfüllen, im Bewusstsein, dass du damit wächst und dich der spirituellen Erleuchtung näherst. Wenn du diese Aufgaben mit Bewusstheit und Intensität angehst, kannst du die karmischen Lektionen schneller angehen. Wenn du den Aufgaben ausweichst, kommen sie später wieder – ähnlich wie du auch in der Schule sitzen bleiben kannst.
Dabei gilt es zu beachten, dass du kein neues Karma erzeugst. So würdest du den Weg zur Erleuchtung verlangsamen.
Auf den 5-fachen Sinn des Lebens bezogen heißt das:
1) Erfahrungen machen: Weiche den Erfahrungen nicht aus. Heiße sie willkommen. Selbst wenn sie dich emotional durcheinander wirbeln. Bleibe aber auch nicht in einer Emotion stecken. Entwickle jedoch auch keine neuen Wünsche. So würdest du nur weiteres Karma dazufügen. Es heißt nämlich, dass alle Wünsche erfüllt werden müssen. Manche Wünsche können im Traum erfüllt werden, manche in der Astralwelt zwischen den Leben – manche müssen physisch erfahren werden.
2) Kräfte und Fähigkeiten entfalten: Gelassenes Leben heißt nicht träges Leben. Es gilt, deine Kräfte und Fähigkeiten zu entfalten. Wenn du dem ausweichst, wird das Schicksal dich in schwierige Situationen bringen, die dich zwingen, aus der Komfort-Zone raus zu kommen. Du musst dich aber auch nicht unter Stress setzen: Manches kann auch später angegangen werden. Auch hier gilt es Wünsche zu vermeiden: Eventuell hast du ja etwas schon in einem früheren Leben entwickelt und erlebt – prüfe, was jetzt wirklich ansteht. Grundsätzlich: Ein engagiertes Leben führt schneller zur Verwirklichung.
3) Zu lernen und zu wachsen: Leben gibt dir viele Möglichkeiten zu lernen und zu wachsen. Je bewusster du bist, je achtsamer du bist, umso mehr lernst du. Bedauern über Vergangenes hilft da nicht weiter. In der Gegenwart sind die größten Lernlektionen. Auch hier gilt es Wünsche abzulegen: Eventuell hast du andere Lernaufgaben, als du wünschst.
4) Etwas zu bewirken in dieser Welt – seine Mission/Aufgabe erfüllen: Du hast hier Aufgaben. Gutes zu tun, Liebe zu schenken, das ist für jeden Aufgabe. Wie das konkret aussieht, ist für jeden unterschiedlich. Nicht umsonst heißt Karma Yoga auch der Yoga des uneigennützigen Handelns: Du engagierst dich für andere – so entwickelst du dich selbst. Umgekehrt: Wenn du mehr für dich selbst bewirken willst, schaffst du dir neues Karma. Und wenn du dabei sogar anderen bewusst Schaden zufügst, musst du einiges mehr an karmischen Situationen erfahren, welche dich hoffentlich lehren, mitfühlender zu werden, dich mehr einzusetzen für das Gute. Engagement zum Wohl anderer ist für alle Ebenen des 5-fachen Sinns des Lebens gut: Du machst wichtige Erfahrungen – und du machst sie bewusst, wenn du anderen helfen und dienen willst. Indem du überlegst, welche Kräfte und Fähigkeiten du brauchst, um anderen zu helfen, vermeidest du eigene Wünsche – und entwickelst das, was nötig ist. Um anderen zu helfen, musst du sehr bewusst sein – so lernst du, wächst du. Indem du überlegst, wie du deine Fähigkeiten nutzen kannst, um anderen zu helfen, bewirkst du viel Gutes. Sei dir auch bewusst: Du bist Teil des Ganzen. Nicht du bewirkst so viel, sondern du lässt Es, das Göttliche, durch dich wirken. Indem du so dein Ego weniger wichtig machst, spürst du die Verbindung mit anderen – und erfährst die Einheit, damit bist du schon sehr nahe an der Verwirklichung des Höchsten.
5) Spirituelle Verwirklichung, Erleuchtung erreichen: Dazu musst du die anderen 4 Aspekte es fünffachen Sinns erfüllen. Hinzu kommt bewusste spirituelle Praxis, bewusstes Arbeiten an dir Selbst, immer stärkere Ausrichtung auf das Höchste. Intensive spirituelle Praxis wie Meditation, Selbstbefragung, Hingabe an Gott kann auch helfen, dass das Karma sich beschleunigt. Und wenn du durch spirituelle Praxis sehr durchlässig geworden bist, kannst du die Gegenwart des Göttlichen erfahren, auch wenn es noch einiges an Karma zu erfahren gilt.
Lebe also bewusst – nimm alle Erfahrungen an. Entwickle deine Fähigkeiten – um Gutes zu bewirken. Lerne durch das was du bewusst erlebst und tust. Bewirke Gutes – als Instrument des Göttlichen. Sei ernsthaft, intensiv und bewusst in deinen spirituellen Praktiken – so näherst du dich der Erleuchtung in großen Schritten.
https://jkv3wg.podcaster.de/download/208_karma-und-erleuchtung.mp3
Dies ist die Podcastreihe. Ausgabe des Yoga Vidya Gelassenheitspodcasts von und mit Sukadev Bretz, dem Podcast rund um das Thema Gelassenheit.
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