Der zweite Schritt wäre dann – der muss getrennt sein vom ersten – eine gewisse Beurteilung und zwar an zwei Kriterien, den eigenen Werten und „Was steckt dahinter?“ Natürlich könnte man sagen, da müsste man sich erstmal seiner Werte bewusst werden, das könnte man auch noch vorher machen. Manchmal wird man sich aber auch dadurch im Klaren, welche Werte man hat, wenn man das jetzt beurteilt. Also angenommen, man hat das intensive Gefühl, man will jemand anderes eins auswischen, dann würde man das im Brainstorming auch aufschreiben. Und selbst, wenn man einen ganz üblen Gedanken hat, selbst den würde man aufschreiben. Dann müsste man das natürlich überprüfen anhand der eigenen Werte. Und gestern hatte ja eine Frau gesagt – die jetzt nicht da ist, weil sie nicht an dem Wochenende wirklich teilnimmt, sondern mithilft in der Broschürenaussendung – die hatte so gesagt, ihr Wert ist Ahimsa, nicht Verletzen. Und viele von euch sind mit Yoga vertraut und alle wissen, dass Gandhi die Gewaltlosigkeit gepredigt hat. Das ist ein allgemeiner Wert, den wir im Yoga haben, wir wollen nicht anderen Menschen schaden. Ahimsa ist nicht Verletzen oder Gewaltlosigkeit. Ich mag den Ausdruck „nicht Verletzen“ besser, der klingt nicht so gewalttätig. Und dann würde man überlegen, „Was steckt dahinter?“ und da steckt z.B. dahinter: Ein Mensch ist mir wichtig und wir haben eine Auseinandersetzung, was steckt dahinter? Einer meiner Dinge, die ich will, ist, mit dem besser auszukommen oder unsere Beziehung zu klären. Und das wäre ja dann etwas, was dann tatsächlich ein konkretes Ziel ist. Also, aus diesem Brainstorming und dieser Beurteilung kommen dann bestimmte konkrete Möglichkeiten. Und danach kann man auch noch mal fragen, „Will ich es wirklich?“ Und dann kann man wieder diese Technik benutzen. „Wie fühlt es sich an, wenn ich es erreiche?“ und eventuell, „Wie fühlt es sich an, wenn ich der Sache nachgehe und es geht schief?“ Und der letzte Schritt wäre, Prioritäten setzen und schriftlich – das ist vor allen Dingen wichtig – festhalten. Und das kann dann sehr konkret sein. Man kann sagen, „Das will ich jetzt gleich angehen.“ Und der vierte Schritt wäre dann, Zeitplan.
Niederschrift eines Mitschnittes eines Yoga und Meditation Seminar bei Yoga Vidya mit Sukadev Bretz zum Thema „Erfolg in Leben und Selbstverwirklichung“