Sukadev beschreibt, wie er schrittweise zur Erkenntnis kam, dass das dualistische Weltbild von Gut gegen Böse auf einer Illussion beruht. Das dualistische Weltbild ist Quelle von unendlichem Leid geworden. Die Bekämpfung des Bösen hat mehr Leid über die Menschheit gebracht als irgendetwas anderes.
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Dualismus muss und kann überwunden werden mit dem Konzept von Adwaita: Des einen Guten. Sechster der autobiografischen Podcasts. 45. Folge des Yoga Vidya Gelassenheits-Podcasts.
Auszüge aus dem Skript zu diesem Podcast (Sukadev erzählt im Audio wesentlich mehr):
Dualistische Weltanschauung:
- Es gibt Gott. Dieser sorgt für das Gute
- Es gibt den Teufel. Dieser bewirkt das Schlechte.
- Die beiden kämpfen gegeneinander.
Die Weltgeschichte als Kampf von Gut gegen Böse.
Das Böse muss ausgemerzt werden – Ursache vieler Kriege.
Feststellung: Es gibt niemanden, der sich als Diener des Bösen ansieht. Es gibt Fehlgeleitete. Aber niemanden, der bewusst Schlechtes tut. Das Böse als historische Kraft ist Illusion: Alle wollen das Gute – entweder für sich oder für andere, meist für beides. Konflikte entstehen zwischen Menschen und Gruppen von Menschen, die das Gute wollen.
Parallel:
Dualismus in die Psyche:
Engel und Dämonen in uns:
- Liebe, Freundlichkeit, Geduld sind gut.
- Ärger, Angst, Eifersucht, Gier, Neid sind schlecht.
Das Gute muss gefördert werden. Das Schlechte muss besiegt werden.
Probleme:
- Es funktioniert zwar, aber nur für wenige, und nicht dauerhaft.
- Ständiger Kampf.
- Und wenn man den Kampf in sich zu gewinnen scheint, tritt es in Form der anderen entgegen.
- Auch dadurch Hass in der Welt: Menschen hassen in anderen, was sie in sich nicht zulassen können.
Erkenntnis:
Das dualistische Weltbild muss überwunden werden.
Dualistisches Weltbild historisch gar nicht so alt:
Die älteren Religionen legten auf die Bekämpfung des Bösen wenig Wert. Und selbst wenn von Satan und Dämonen die Rede war, war das nicht das absolut und dauerhaft Böse.
Zoroastrismus, Manichäismus machten ab dem 6. Jahrhundert vor Christus daraus den Kampf des Ewig Guten mit dem Ewig Bösen.
Dieser breitete sich aus im
Insbesondere in der christlichen Spiritualität war der Kampf gegen das Teufliche, Satanische ein Hauptthema.
Dieser Kampf ist nicht zu gewinnen.
Vermutlich deshalb hat das Christentum den Religionskrieg in großem Stil erfunden – obgleich das Christentum vom Religionsstifter her zu den friedlichsten Religionen gehört.
Kampf des Guten gegen das Böse.
Setzt sich fort bis zu den Nazis: Minderwertige und schlechte/böse Rassen, die auszurotten sind
Kapitalisten gegen die Kommunisten
Reich des Bösen
Achse des Bösen
Die Vorstellung des Bösen ist nicht hilfreich. Die Bekämpfung des Bösen erst recht nicht.
Die Verwirklichung des Guten ist hilfreich. Die Kommunikation und das Handeln auf der Annahme des Guten überall ist eine Grundlage einer echten tiefen Gelassenheit.
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