Ministerin für Gemütlichkeit, Vergnügen und Entspannung

buddha2 Ministerin für Gemütlichkeit, Vergnügen und Entspannung

Die Ministerin für Gemütlichkeit, Vergnügen und Entspannung wirkt oft den anderen Minister entgegen. Sie ist etwas ruhiger – dafür umso machtvoller. Sie lässt die anderen gerne alles Mögliche überlegen – und manifestiert sich dann als Faulheit.

Sie wird auch als innerer Schweinehund bezeichnet, sie ist Ausdruck des Kapha-Prinzips. Ihr Aufgabe ist es, dich vor Überforderung zu bewahren, dir Wohlgefühl zu geben, Vergnügen. Sie hilft dir, am Bewährten festzuhalten, Wenn du eine starke Ministerin für Gemütlichkeit hast, brauchst du dir um Burnout keine Sorgen zu machen.

Wertschätze deine Ministerin für Gemütlichkeit. Finde einen geeigneten Namen für sie. Unter den astrologischen Prinzipien sind insbesondere Stier und Krebs ihr zugeordnet. Du kannst sie auch nennen „Engel der Gemütlichkeit“.

Aber lasse sie auch nicht zur grauen Eminenz, zur heimlichen Tyrannin werden – sonst kannst du krank werden wegen Bewegungsmangel und Fettleibigkeit, und du kommst weder beruflich noch spirituell voran, weil du nicht genügend tust.

Erweise aber deiner Ministerin für Gemütlichkeit die Ehrerbietung.

 

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Dies ist die Podcastreihe.  Ausgabe des Yoga Vidya Gelassenheitspodcasts von und mit Sukadev Bretz, dem Podcast rund um das Thema Gelassenheit.

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Umgang mit jemandem, der einem sehr viel Leid zugefügt hat

kerzeUmgang mit jemandem, der einem sehr viel Leid zugefügt hat

  •  „Wie soll ich mit jemandem umgehen, der mir so viel Leid zugefügt hat?“
    Hier ist die Antwort nicht ganz so leicht. Was manche Menschen erfahren haben, ist unermesslich. Wenn mir Erwachsene erzählen, wie sie von ihrem Vater über Jahre vergewaltigt wurden oder wenn  Bürgerkriegsflüchtlinge mir erzählen, was sie erlebt haben, dann stockt mir nur der Atem und mein Herz blutet. Wenn einem jemand sein Leid anvertraut, kann man zunächst nur Mitgefühl ausdrücken und Gottes Segen erbitten. In der westlichen Psychologie gibt es inzwischen eine Reihe von Therapien zum Umgang mit traumatischen Erfahrungen. Manchmal ist es sicherlich am besten, zu einem Traumatherapeuten zu gehen.
  • Nach diesen Vorbemerkungen doch noch ein paar Sätze vom Karma-Standpunkt aus, wobei ich im Wesentlichen das oben Gesagte wiederhole: Grundsätzlich kann niemand einem anderen etwas zufügen, was nicht irgendwie in dessen Karma enthalten ist. Wenn jemand einem Schlimmes zufügt, war er, von einer höheren Warte aus, Instrument in den Händen der Lebensschule. Man hat die Erfahrungen bekommen, die für die eigene Entwicklung in diesem Leben wichtig waren. Wenn der andere einem mutwillig Schlimmes zugefügt hat, muss er selbst dafür büßen. So wie es Jesus ausgedrückt hat: „Es muss ja Übles kommen. Aber weh dem, durch den es geschieht.“ Von dieser Warte aus hat Jesus seinen Peinigern bei der Kreuzigung vergeben und sogar gesagt: „Vater vergib ihnen. Denn sie wissen nicht was sie tun.“ Jesus wusste vorher, dass er am Ende seines Lebens Furchtbares würde erleiden müssen. Und er wusste, dass es für Menschen nur einen Ausweg gibt, für furchtbare Taten keine karmische Strafe zu erhalten, nämlich wenn sie aus Unwissenheit handeln. Der beste Umgang mit Menschen, die einem Schlimmes zugefügt haben, wäre sicherlich Mitgefühl und Gebet. Aber nach der Karmalehre kann es auch für die persönliche Entwicklung wichtig sein, Gefühle von Wut, von Verzweiflung etc. zuzulassen und sich dessen nicht zu schämen. Irgendwann kommt dann die Kraft der Vergebung.

Um andere zu schützen, kann es angemessen sein, jemanden der irdischen Gerichtsbarkeit zuzuführen und verschiedene rechtlich und ethisch verantwortbare Mittel zu nutzen, um den Täter von weiteren Taten abzuhalten. Rachegedanken sollte man langfristig in Liebe und Vergebung umwandeln. Rachehandlungen sollte man grundsätzlich unterlassen. Gebet zu Gott ist meist am wirkungsvollsten.

 

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Umgang mit eigener Schuld

ae44Im Westen ist das Konzept der Schuld etwas Wichtiges. Das Christentum hat wie kaum eine Religion das Konzept von Schuld ins Zentrum seiner Lehre gebracht. Und auch wenn nur noch die wenigsten Menschen, auch die wenigsten katholischen Priester und christlichen Pfarrer, von ewiger Verdammnis sprechen, spielt Schuld in vielen Menschen eine große Rolle. Das Gefühl eigener Schuld kann Menschen in ihrer Psyche tief belasten  -vor allem wenn sie die christlichen Vergebungsmechanismen wie Buße, Beichte, Vertrauen auf Gottes Gnade und Glaube an Jesu Tod für die Vergebung der Sünden verloren haben. Viele Menschen haben aus einem Gefühl eigener Schuld eine innere Unruhe.

„Wie soll ich mit meiner Schuld umgehen?“
Antwort: Leben auf der Erde ist unvollkommen. Ein „vollkommenes“ Leben zu führen ist als Mensch, von einem Standpunkt aus betrachtet, nicht möglich. Selbst ein Heiliger verursacht Leid, z.B. indem er über die Wiese geht und dabei auf Insekten tritt. Manche Menschen verursachen Leid, ohne es zu wollen: Z.B. läuft jemandem in der Kurve ein Kind vor das Auto.

Manche Menschen haben aus Wut etwas getan, was sie nachher bereuen. Manche Menschen waren viele Jahre richtige Egoisten und haben anderen bewusst Leid zugefügt, kommen dann auf den spirituellen Weg und bereuen, was sie vorher getan haben. Grundsätzlich gilt vom Karma-Standpunkt aus: Niemand kann jemand anderem etwas zufügen, das nicht irgendwie in seinem Karma ist. Wenn du also jemandem Schlimmes zugefügt hast, brauchst du dir kein schlechtes Gewissen zu machen, dass du einem anderen dauerhaft sein Leben verbaut hast. Karma ist abgelaufen. Bewusst oder unbewusst warst du Instrument im Karma dieses Menschen. Wenn es möglich ist, mache den zugefügten Schaden wieder gut. Wenn es nicht möglich ist, es an dem betroffenem Menschen gutzumachen, dann suche dir jemand anderes, dem du Gutes tun kannst. Gib eine Spende, engagiere dich in einem karitativen Werk oder einer spirituellen Gemeinschaft.

Des weiteren hilft dir vielleicht die Vorstellung, dass das Karma deine Schuld auch wieder bereinigen wird, vielleicht indem du eine Konsequenz deiner Handlung erfährst. Eine weitere Möglichkeit wäre: Bereue es innerlich. Finde eventuell jemanden, dem du deine Schuld gestehen kannst und der mitfühlend mit dir sein wird. Bringe deine Tat Gott dar. Bitte Gott um Vergebung und bitte Gott darum, dass er alles wieder in Ordnung bringt. Wenn du mit christlicher Theologie vertraut bist, weißt du, dass die christliche Vergebungs-/Rechtfertigungslehre auch so ähnlich geht. Ein gläubiger evangelischer oder katholischer Christ könnte so vorgehen:  Der Gläubige beichtet Gott oder einem Priester seine Sünden. Er drückt seine Reue aus. Er bittet um Vergebung. Er weiß, dass Jesus für die Vergebung seiner Sünden gestorben ist. Der Priester erteilt die Absolution und gibt ein Bußopfer auf (katholisch) – oder der Gläubige spürt die Liebe und Vergebung Gottes (evangelisch). Anschließend nimmt man sich vor, sich künftig besser zu verhalten.

 

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Umgang mit Leid und Ungerechtigkeit

ab87Umgang mit Leid und Ungerechtigkeit

Die Karmalehre kann wie kaum eine andere philosophische oder spirituelle Lehre ewige Menschheitsfragen beantworten wie:

„Warum gibt es Unrecht auf dieser Welt?“
„Wenn Gott Liebe ist, warum gibt es so viel Leid?“
„Wie soll ich mit meiner Schuld umgehen?“
„Wie soll ich mit jemandem umgehen, der mir so viel Leid zugefügt hat?“

  • „Warum gibt es Unrecht auf dieser Welt?“ Antwort:  Es gibt nicht wirklich Unrecht auf dieser Welt. Von einem höheren Standpunkt aus kommt genau das auf uns zu, was wir brauchen. Wir wachsen an unseren Erfahrungen. Der Einzelne sollte sein Handeln an hoher Ethik ausrichten. Ein Gemeinschaftswesen muss ethische Grundsätze in Regeln bzw. Gesetze fassen. Aber vom kosmischen Standpunkt geschieht das, was geschehen soll. Wenn jemand, der geistig zurechnungsfähig ist, bewusst Leiden für andere erzeugt oder in Kauf nimmt, wird er/sie die Konsequenzen in diesem oder im nächsten Leben zu tragen haben.
  • „Wenn Gott Liebe ist, warum gibt es so viel Leid?“
    Antwort: Auch hier ist die Antwort ähnlich: Mensch (und Tier) ist auf dieser Welt, um durch Erfahrungen zu wachsen. Leider gehören auch leidvolle Erfahrungen zum Wachstum dazu. Vom Standpunkt eines Lebens aus gibt es manche Menschen, die von Kindheit an Grausamstes erfahren, Leid, das kaum ermesslich ist. Vom Standpunkt von Millionen Inkarnationen ist ein Leben nur ein kurzer Moment. Und jemand muss noch nicht einmal selbst etwas falsch gemacht haben, um Leiden „zu verdienen“: Zum Lehrplan des Lebens gehört Leiden dazu. Manche schaffen sich durch unethisches Handeln zusätzliches Leiden als „Strafarbeiten“. Aber am besten gehst du davon aus, dass jemand, dem Unrecht geschieht, selbst nichts Falsches gemacht hat, sondern jetzt gerade die menschliche Erfahrung des Schmerzes erleidet. Und du bemühst dich, sein/ihr Leiden so gut es geht zu mildern.

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Zeit der Ungewissheit bewusst leben

swami sivananda5Zeit der Ungewissheit bewusst leben

Manchmal bist du in einer Zeit der Ungewissheit. Vielleicht hast du deinen Job verloren, vielleicht ist die Beziehung in die Brüche gegangen, deine Kinder sind außer Haus – du weißt überhaupt nicht was du machen sollst.

Bleibe auch in dieser Situation gelassen: Dein Karma hat dir eine Phase großer Bewusstwerdung geschenkt. Ein Strauß von Möglichkeiten eröffnet sich dir. Du wirst jetzt sehr bewusst leben  – dich ständig fragen: Wer bin ich? Was will ich? Was sind meine Aufgaben? Du musst vielleicht nicht sofort zu einer Entscheidung kommen – dann genieße dieses Zwischenstadium der großen geistigen Bewusstheit.

Wenn es natürlich notwendig ist, eine Entscheidung zu fällen – dann entscheide dich und bringe sie Gott dar.

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Bringe die Entscheidung Gott dar

krishna1Bringe die Entscheidung Gott dar

Wenn du eine Entscheidung getroffen hast aber nicht sicher bist, dann bringe sie geistig Gott dar. Sage:

Liebes Unterbewusstsein, liebes Höhere Selbst, lieber Gott, Kosmische Mutter: Ich stehe vor folgender Entscheidung: …

Ich habe mich für Folgendes entschieden: …

Du hast bis zum … (Datum) Zeit, mich davon abzuhalten. Ansonsten werde ich es umsetzen und dir darbringen.

Nicht mein Wille, dein Wille geschehe.

Du kannst auch Karten legen, Würfeln, etc. – dann bringe es Gott dar. Manchmal merkst du, nachdem du dich vorübergehend für etwas entschieden hast, dass es nicht das Richtige ist.

Bitte Gott um Führung.

Und wenn du dich dann endgültig entschieden hast, dann bringe die Entscheidung ganz Gott dar, lasse los, und verwirf alle Alternativen. „Was auch immer ich tun werde, ich bringe es dir dar, oh Gott.“

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Affirmation und Gebet für Entscheidungen

ab42Affirmation und Gebet für Entscheidungen

Stehst du vor einer Entscheidung? Dann gibt es noch weitere Möglichkeiten, zu einer guten Entscheidung zu kommen. Auch darüber habe ich schon gesprochen – hier aber diese Übung nochmals separat.

Nutze Affirmation und/oder Gebet – je nachdem, was dir mehr entspricht:

Sprich zu deinem Unterbewusstsein, Überbewusstsein oder Gott:

Liebes Unterbewusstsein, liebes Höhere Selbst, lieber Gott, Kosmische Mutter: Ich stehe vor folgender Entscheidung: …

Sage mir bis… was ich tun soll.

Wiederhole dieses Gebet, diese Affirmation, jeden Tag bis zum Entscheidungstag. Oder wiederhole es nur ein Mal. Ein guter Moment ist morgens beim Aufwachen oder am Ende der Meditation und/oder Tiefenentspannung – oder wann immer dir diese Entscheidung durch den Geist geht.

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Keine falsche Entscheidung möglich

hanuman1Keine falsche Entscheidung möglich

Im vorletzten Podcast hatte ich das schon erwähnt: Du kannst dich nicht falsch entscheiden. Wenn du dich ethisch entscheidest, kannst du dich nicht falsch entscheiden.

Warum nicht?

In deinem Karma sind alle Lektionen enthalten, die du erfahren sollst. In deinem Karma ist schon alles drin, was du an Erfahrungen machen kannst.

Angenommen, du entscheidest dich für etwas, für das du kein Karma hast, dann wird es dir nicht möglich sein, das umzusetzen. Du kannst dich nur für das entscheiden, wofür Karma da ist.

Angenommen du entscheidest dich für etwas und es geht schief. Hattest du dich falsch entschieden? Nein – denn dann war diese Erfahrung des Scheiterns in deinem Karma. Du kannst dankbar sein, dass du diese Erfahrung jetzt hinter dir hast.

 

Solange du dich ethisch entscheidest, kannst du dich nicht falsch entscheiden.

Und wenn du alles Gott darbringst und dich als Instrument fühlst, schaffst du kein neues Karma.

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Übung zur Entscheidungsfindung

swami sivananda14Übung zur Entscheidungsfindung

Im letzten Podcast war diese Übung schon enthalten – hier findest du sie nochmals separat. Wenn du vor einer Entscheidung stehst mit klaren Alternativen – dann kann dir diese Übung gut helfen:

–          angenommen, du entscheidest dich für Alternative A und es geht gut – wie wäre das, wie würde sich das anfühlen?

–          Angenommen du entscheidest dich für Alternative A und es geht schief – wie wäre das, wie würde sich das anfühlen?

–          Angenommen du entscheidest dich für Alternative B und es geht schief – wie wäre das, wie würde sich das anfühlen?

–          angenommen, du entscheidest dich für Alternative B und es geht gut – wie wäre das, wie würde sich das anfühlen?

–          Dann spüre: Was fühlt sich am stimmigsten an?

 

https://jkv3wg.podcaster.de/download/211_entscheidungsfindung_uebung.mp3

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Tipps mit praktischen Übungen zur spirituellen Entscheidungsfindung

sukadev mit christanaMitschnitt aus einem Vortrag im Rahmen des Seminars „Enthusiastisch und verhaftungslos leben“.

Wie kommst du zu guten Entscheidungen? Dazu gibt dir Sukadev einige weitere Tipps in diesem Mitschnitt aus dem Seminar „Enthusiastisch und Gelassen leben“. Essenz: Triff die Entscheidungen ethisch – dann kannst du nichts falsch machen. Und Sukadev leitet dich zu zwei Übungen an: (1) Gebet (2) geistiges Durchspielen der Alternativen

 

https://jkv3wg.podcaster.de/download/210_Spirituell_Entscheidungen_treffen.mp3

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Entscheidungen spirituell fällen

Eswami s7ntscheidungen spirituell fällen

Wie triffst du Entscheidungen richtig? Das ist ein großes Thema – darüber gibt es eine eigene Podcast Serie auf https://blog.yoga-vidya.de

Und es ist das Grundthema einer der wichtigsten Yoga  Schriften, nämlich der Bhagavad Gita. Zur Bhagavad Gita habe ich ja 4 Bücher mit Kommentaren geschrieben…

Krishna sagt in der Bhagavad Gita:

Karma + Svarupa + Svabhava = Svadharma

Karma heißt hier: Die karmische Situation, in der du dich befindest.

Svarupa ist deine eigene Natur, also Fähigkeiten, Temperament etc.

Svabhava ist dein inneres Gefühl, also dein Herz.

Wenn du dich fragst, was deine Aufgabe ist, dann überlege erst mal:

–          In welcher Situation bin ich?

–          Was heißt das bzgl. meiner Lernaufgabe? Wie kann ich da wachsen? Welche Fähigkeiten kann ich entwickeln?

–          Wie kann ich hier Gutes bewirken?

–          Wie kann ich meine Fähigkeiten am besten einsetzen?

–          Was sagt mir mein Herz?

Krishna gibt in der Bhagavad Gita einige Schritte für die Entscheidungsfindung:

–          Sei dir bewusst: In Wahrheit machst du nichts – es geschieht durch dich. Du bist nur Instrument

–          Prüfe deine Motive: Entscheide dich, um Gutes zu bewirken, um zu Dienen, das Richtige zu tun – nicht um den maximalen Gewinn für dich rauszuschlagen

–          Überprüfe die Ethik: Frage dich: Welche Entscheidung ist ethisch richtig? Im Zweifelsfall: Ahimsa Parama Dharma: Nichtverletzen ist die höchste Pflicht

–          Gehe nach Sattwa, Rajas, Tamas: Mache das Sattwige, nicht das Tamassige oder Rajassige; manchmal ist das nicht eindeutig – dann mache es so sattvig wie du kannst

–          Übe Selbstbefragung oder sprich Gebete

–          Schließlich entscheide dich und bringe die Entscheidung Gott dar

So kannst du dich nicht falsch entscheiden.

Überlege jetzt selbst: stehst du gerade vor einer Entscheidung? Dann gehe die Schritte bewusst durch.

 

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Karma und Erleuchtung

asana5Karma und Erleuchtung

Leben hat einen fünffachen Sinn – und ein Ziel: Die Erleuchtung, auch Gottverwirklichung, Selbstverwirklichung, Befreiung genannt.

Um die Erleuchtung zu erlangen, gilt es, dein Karma zu erfüllen. Wie erfüllst du dein Karma? Indem du dem fünffachen Sinn des Karma gerecht wirst – und kein neues Karma deinen Lernaufgaben hinzufügst.

Ein wenig ist es wie in der Schule: Wenn man aufwächst, muss man die verschiedenen Lernaufgaben der Schule bewältigen. Je nach Temperament und Talenten des Kindes gibt es dann unterschiedliche Schultypen, Fächer etc. Zusätzlich aber kann das Kind durch sein Verhalten weitere Aufgaben, z.B. Strafarbeiten, bekommen. Und ein Kind kann auch die Aufgaben schneller erfüllen, z.B. auch die eine oder andere Klasse überspringen.

So ist es auch mit dem Karma: Du hast bestimmte Aufgaben. Diese gilt es gut zu erfüllen, im Bewusstsein, dass du damit wächst und dich der spirituellen Erleuchtung näherst. Wenn du diese Aufgaben mit Bewusstheit und Intensität angehst, kannst du die karmischen Lektionen schneller angehen. Wenn du den Aufgaben ausweichst, kommen sie später wieder – ähnlich wie du auch in der Schule sitzen bleiben kannst.

Dabei gilt es zu beachten, dass du kein neues Karma erzeugst. So würdest du den Weg zur Erleuchtung verlangsamen.

Auf den 5-fachen Sinn des Lebens bezogen heißt das:

1)     Erfahrungen machen: Weiche den Erfahrungen nicht aus. Heiße sie willkommen. Selbst wenn sie dich emotional durcheinander wirbeln. Bleibe aber auch nicht in einer Emotion stecken. Entwickle jedoch auch keine neuen Wünsche. So würdest du nur weiteres Karma dazufügen. Es heißt nämlich, dass alle Wünsche erfüllt werden müssen. Manche Wünsche können im Traum erfüllt werden, manche in der Astralwelt zwischen den Leben – manche müssen physisch erfahren werden.

2)     Kräfte und Fähigkeiten entfalten: Gelassenes Leben heißt nicht träges Leben. Es gilt, deine Kräfte und Fähigkeiten zu entfalten. Wenn du dem ausweichst, wird das Schicksal dich in schwierige Situationen bringen, die dich zwingen, aus der Komfort-Zone raus zu kommen. Du musst dich aber auch nicht unter Stress setzen: Manches kann auch später angegangen werden. Auch hier gilt es Wünsche zu vermeiden: Eventuell hast du ja etwas schon in einem früheren Leben entwickelt und erlebt – prüfe, was jetzt wirklich ansteht. Grundsätzlich: Ein engagiertes Leben führt schneller zur Verwirklichung.

3)     Zu lernen und zu wachsen: Leben gibt dir viele Möglichkeiten zu lernen und zu wachsen. Je bewusster du bist, je achtsamer du bist, umso mehr lernst du. Bedauern über Vergangenes hilft da nicht weiter. In der Gegenwart sind die größten Lernlektionen. Auch hier gilt es Wünsche abzulegen: Eventuell hast du andere Lernaufgaben, als du wünschst.

4)     Etwas zu bewirken in dieser Welt – seine Mission/Aufgabe erfüllen: Du hast hier Aufgaben. Gutes zu tun, Liebe zu schenken, das ist für jeden Aufgabe. Wie das konkret aussieht, ist für jeden unterschiedlich. Nicht umsonst heißt Karma Yoga  auch der Yoga des uneigennützigen Handelns: Du engagierst dich für andere – so entwickelst du dich selbst. Umgekehrt: Wenn du mehr für dich selbst bewirken willst, schaffst du dir neues Karma. Und wenn du dabei sogar anderen bewusst Schaden zufügst, musst du einiges mehr an karmischen Situationen erfahren, welche dich hoffentlich lehren, mitfühlender zu werden, dich mehr einzusetzen für das Gute. Engagement zum Wohl anderer ist für alle Ebenen des 5-fachen Sinns des Lebens gut: Du machst wichtige Erfahrungen – und du machst sie bewusst, wenn du anderen helfen und dienen willst. Indem du überlegst, welche Kräfte und Fähigkeiten du brauchst, um anderen zu helfen, vermeidest du eigene Wünsche – und entwickelst das, was nötig ist. Um anderen zu helfen, musst du sehr bewusst sein – so lernst du, wächst du. Indem du überlegst, wie du deine Fähigkeiten nutzen kannst, um anderen zu helfen, bewirkst du viel Gutes. Sei dir auch bewusst: Du bist Teil des Ganzen. Nicht du bewirkst so viel, sondern du lässt Es, das Göttliche, durch dich wirken. Indem du so dein Ego weniger wichtig machst, spürst du die Verbindung mit anderen – und erfährst die Einheit, damit bist du schon sehr nahe an der Verwirklichung des Höchsten.

5)     Spirituelle Verwirklichung, Erleuchtung erreichen: Dazu musst du die anderen 4 Aspekte es fünffachen Sinns erfüllen. Hinzu kommt bewusste spirituelle Praxis, bewusstes Arbeiten an dir Selbst, immer stärkere Ausrichtung auf das Höchste. Intensive spirituelle Praxis wie Meditation, Selbstbefragung, Hingabe an Gott kann auch helfen, dass das Karma sich beschleunigt. Und wenn du durch spirituelle Praxis sehr durchlässig geworden bist, kannst du die Gegenwart des Göttlichen erfahren, auch wenn es noch einiges an Karma zu erfahren gilt.

Lebe also bewusst – nimm alle Erfahrungen an. Entwickle deine Fähigkeiten – um Gutes zu bewirken. Lerne durch das was du bewusst erlebst und tust. Bewirke Gutes – als Instrument des Göttlichen. Sei ernsthaft, intensiv und bewusst in deinen spirituellen Praktiken – so näherst du dich der Erleuchtung in großen Schritten.

 

https://jkv3wg.podcaster.de/download/208_karma-und-erleuchtung.mp3

Dies ist die Podcastreihe.  Ausgabe des Yoga Vidya Gelassenheitspodcasts von und mit Sukadev Bretz, dem Podcast rund um das Thema Gelassenheit.

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