Im Yoga, wir wenden uns an die Meister und bitten um spirituelle Führung

Dann wenden wir uns – Om Namo Bhagavate Sivanandaya, Om Namo Bhagavate Vishnudevanandaya – richten wir uns besonders an unsere Meister, Swami Sivananda, Swami Vishnudevananda oder wer auch immer euer Meister, eure Meisterin ist. Zwar kann man sagen, man kann sich direkt an sein höheres Selbst wenden, wie wir das bei dem Chid Guru, Chinmaya Guru getan haben. Wir können uns auch direkt an Gott wenden, an Vasudeva, das Licht aller Geschöpfe, auch das transzendente Licht. Aber oft fällt es Menschen leichter, sich irgendwo an einen konkreten, entweder Aspekt Gottes zu wenden, oder an einen Meister zu wenden. So gibt es dann ja auch im Christentum die Dreifaltigkeit, Gottvater, Gottsohn, Gott Heiliger Geist. Da gibt es bis heute theoretische Auseinandersetzungen, was das eigentlich heißt, und es gab viele Kriege darum, um herauszufinden, was das heißt. Aber es ist irgendwo psychologisch und spirituell ein hilfreiches Konzept. Jesus, den kann man sich vorstellen, an den kann man sich wenden. Und die meisten Christen beten ja auch zu Jesus, auch wenn es heißt: „Vater unser im Himmel.“ Heiliger Geist, Vater, hat dann auch eine Funktion, aber Jesus ist irgendwo etwas konkreter. Und das ist jetzt eine Trinität, wo alles letztlich ein Aspekt Gottes ist. Die Katholiken… Ich weiß nicht, ist Karlsruhe jetzt katholisch oder evangelisch? Evangelisch, glaube ich, oder? Beides. Mischgegend. Wo ich eigentlich herkomme, ich komme aus einer Mischgegend. Lippe ist allerdings sehr evangelisch, reformiert. Calvinia dieses Jahr. Katholiken haben dann auch die Heiligen, an die sie sich wenden können. Und das ist manchmal auch nochmal einfacher. Von denen hat man eine Geschichte. Viele von den Heiligen haben auch menschliche Probleme gehabt, sind durch viele Schwierigkeiten durchgegangen. Da kann man irgendwo sich auf sie beziehen. Wenn man natürlich evangelisch aufgewachsen ist, so wie ich, hat man da erst ein weltanschauliches Problem damit, denn, gerade wer tatsächlich noch im klassischen Sinne dort religiöse evangelische Erziehung genossen hat, da wurde ja ständig geschimpft über die komischen Katholiken mit ihren Heiligen und Maria usw. Man soll sich doch direkt an Gott wenden, statt an diese Menschen. In Indien ist es ähnlich. Im Yoga, wir wenden uns an die Meister. Selbst wenn sie nicht mehr im physischen Körper sind, können sie uns dennoch weiter spirituell führen. Und so ist es meine Erfahrung , dass ich mich an Swami Sivananda wenden kann und dann gibt er mir sogar ganz konkrete Zeichen. Ich habe da auch manchmal so eine Beziehung zu Swami Sivananda, dass ich ihm konkret sage: „Was sollen wir tun?“ Und dann sage ich auch manchmal: „Bis dann und dann muss das und das passieren.“ Irgendwann letztes Jahr ging es ja mit dem Ashram an Nord- und Ostsee, da haben wir ja drei Jahre – nicht wir – Keshava hat hauptsächlich gesucht, aber mich hat er auch öfters mit dorthin genommen. Und dann irgendwann haben wir so gesagt, jetzt sagen wir dem Sivananda, bis Ende August muss unterzeichnet sein, ansonsten wird die Suche nach einem Ashram am Meer abgebrochen. Und plötzlich kam ein Haus, das wir vorher gar nicht hatten, und es ging alles ganz schnell und sogar vor dem 31. August wurde unterzeichnet. Oder wir haben ja jetzt gerade diesen Kaufvertrag für das Projekt Shanti dort unterzeichnet und es ist ja auch gerade Wirtschaftskrise, es ist auch Finanzkrise, und wir hatten auch gerade im April so irgendwo eine Delle in unseren Anmeldungen. Eine ausgesprochen schwierige Zeit, um jetzt dort eine Verdoppelung der Yoga Vidya Ashramflächen dort zu haben. Auch wenn der Kaufpreis in der Höhe eines Zweifamilienhauses irgendwo war, aber die Renovierungen sind ja erheblich mehr. Und auch wenn die Bank uns großzügigerweise, was ich bis jetzt noch nicht so ganz kapiere, einen Kredit angeboten hat, Anfangskredit höher als die Kaufsumme und die Renovierungen wollen sie gleich mit finanzieren. Manchmal erlebt man solche Zeichen und oh Wunder, noch dazu nachdem schon drei Leute an diesem Projekt Pleite geworden sind. Nichtsdestotrotz hoffen wir, dass wir das anders machen. Im Silvaticum haben wir es ja auch zum Blühen gebracht, also unseren jetzigen Bad Meinberger Ashram, obgleich da auch schon mehreres vorher Pleite gegangen ist. Nicht, das ihr jetzt alle denkt: „Oh, kann ich noch meine Yogalehrerausbildung hier abschließen?“ Dann habe ich eben auch Swami Sivananda nochmal gebeten um ein Zeichen, habe irgendwo gesagt, ich habe ihn sogar gesagt: „Wenn bis Dienstag unsere Neuanmeldungen nicht darüber sind, dann breche ich das Projekt ab.“ Und ab Sonntag war dann die Anmeldesituation hoch. Sie sind zwar seit vorgestern wieder rückläufig, aber es war ganz eigenartig, für die Zeit, wo ich gesagt habe, „ich bitte um dieses Zeichen“, waren plötzlich die Anmeldungen fünfzig Prozent höher, ohne irgendeinen Grund. Mögt ihr sagen, doch vieles auf Aberglaube gebildet, aber ich meine, also mindestens meine Beziehung zu Swami Sivananda ist so, dass ich ihm das sage. Ich muss zugeben, ich käme nicht auf die Idee, mit Gott so zu reden. Das empfände ich als Gotteslästerung. Zu Gott sage ich immer nur: „Es passiert sowieso alles, was ist, was soll ich dort machen?“ Anzunehmen, ich hätte eine Aufgabe im Rahmen des kosmischen Universums, das ist schon vermessen, das zu sagen. Den Swami Sivananda kann ich so fragen… Das ist jetzt meine Weise. Das heißt nicht, dass es für jemand anderes anders ist. Fortsetzung folgt in einer Woche.

Dieser Blog Eintrag ist natürlich nur als Inspiration gedacht. Um Yoga und insbesondere Raja Yoga richtig zu lernen, ist der Besuch in einer Yogaschule oder in einem Yoga Zentrum am besten geeignet.
Gerade die Yoga Vidya Zentren bieten viel Kurse in Yoga, Meditation, Ayurveda an, sowohl vom standpunkt der Gesundheit aus gesehen als auch für Persönlichkeit und Spiritualität. Und du findest dort die Möglichkeit, mal eine Weile in einer Yoga Lebensgemeinschaft zu leben und zu wirken.

Manchmal ist es gut, in einer Krise auch mal ein bisschen Abstand zu gewinnen

Und als nächstes, Shiva, Om Namah Shivaya. Das ist auch etwas Wichtiges. In jeder Phase, besonders natürlich auch in Krisenphasen, Shiva steht hier für das Nach-Innen-Gehen, für Zeitnehmen, auch mal für Rückzug. Es heißt auch, letztlich zur Besinnung kommen. Da gilt es, das können wir zum einen natürlich machen durch tägliche Meditation. Wir können es machen durch tägliches Asanas, Pranayama. So nach innen gehen, um diese Quelle zu bekommen. Wir haben ja meditiert auf die verschiedenen Chakras, alles Kräfte, die da sind. Man muss jetzt nicht unbedingt diese sieben-Chakra-Meditation täglich machen, die wenigsten fänden das dauerhaft schön. Die meisten haben irgendeine andere Technik, die den Geist zur Ruhe bringt und ab und zu mal kann man dann eine solche Technik machen. Aber in jedem Fall, mit der Besinnung nach innen bekommt man diese Kraft. Om Namah Shivaya, wir nehmen uns Zeit dafür. Manchmal ist es gut, in einer Krise auch mal ein bisschen Abstand zu gewinnen. Also mal eins, zwei Tage vielleicht zu schweigen, vielleicht in einen Ashram zu fahren, vielleicht irgendwo in die Natur zu gehen. Bei den Indianern gibt es dann ja das so genannte Vision-Quest. Irgendwo geht man für eine Weile in den Wald, hat niemanden, mit dem man spricht, nimmt auch keine Vorräte mit. Und dann ist man auf sich und die Natur gestellt, bis man eine Vision bekommt. Das ist vielleicht jetzt in unseren Breiten nicht so ganz angesagt, aber von diesem Grundsatz her geht es. Übrigens, man sollte jetzt nicht zu lange natürlich nichts tun. Auch das ist dann manchmal nicht gut. Manche Menschen fühlen sich überfordert, fühlen sich im Burnout, und dann gibt es etwas ganz Gefährliches, wenn man dann länger als ein paar Wochen irgendwo im Nichtstun ist, dann landet man irgendwann in der echten Depression und dann ist es äußerst schwierig, rauszukommen. Es ist besser, nicht zu lange zu warten, bisschen Rückzug zu nehmen, „Om Namah Shivaya“. Dann folgt „Om Namo Narayanaya„. Und „Om Namo Narayanaya“ ist auch ein Mantra für den Weltfrieden. Om Namo Narayanaya bedeutet auch, möge das, was ich tue, gut sein zum Wohl anderer. Auch dabei kann man überlegen: „Wie kann ich das, was zu tun ist, wie kann ich das für andere auch tun? Wie kann ich meine Talente zum Wohl anderer einsetzen?“ Also, nach innen gehen, um letztlich dann auch wieder nach außen zu gehen. Letztlich ist dann auch die Frage: „Was ist meine Mission im Leben?“ Es gibt kleine Missionen und es gibt große Missionen. Nicht jeder fühlt, dass er so eine große Mission hat, aber kleine Fähigkeiten, kleine Talente, die man einbringen kann. Om Namo Narayanaya. Om Namo Bhagavate Vasudevaya. Deva heißt Licht, Vasu heißt Geschöpfe, Vasudeva, das Licht aller Geschöpfe. Das können wir auf verschiedene Weise deuten. Zum einen können wir darum bitten, dass wir durch göttliches Licht gelenkt werden. Es ist aber auch eine Bewusstheit, dass Licht in allen Geschöpfen ist. Es gab ja mal so ein Buch, das lautet, „Ich bin ok, du bist ok“. Das ist natürlich jetzt ein bisschen verballhornt. Ich muss sogar zugeben, ich habe es nicht gelesen, aber ich habe mal einen Zusammenfassung  gelesen und ich habe auch mal eine Hörsendung über dieses Buch gehört. Vielleicht sollte ich es doch mal lesen. Aber vom Grundsatz her, ist eigentlich das, was im Vasudeva auch ausgedrückt ist: „In mir selbst ist letztlich das göttliche Licht und drückt sich aus und in jedem anderen Menschen auch.“ Und jeder Mensch bemüht sich letztlich, das Gute und das Richtige zu tun. Auch wenn manche Menschen grausam sind und schlimmste Dinge tun, tun es dennoch Menschen in der Meinung, sie tun das Richtige und das Gute. Das ist paradox, das ist oft pervers, aber wenn wir das erst mal so anerkennen, dann ist schon Vieles gewonnen. Und gerade die – man kann sagen – christlich-jüdische Kultur, letztlich begonnen eigentlich durch die Perser mit dem Manichäismus, hatten so diese Dualität, es gibt das Gute und es gibt das Böse. Da gibt es, ich glaube, einen Ahriman und einen Ahura Mazda, und die bekämpfen sich. Teufel und Gott. Und die einen folgen dem Teufel und die anderen folgen Gott. Und dann gilt es natürlich, den Teufel muss man bekämpfen, die kämpfen ständig miteinander. Und dann diejenigen, die auf der Seite des Teufels sind, die muss man dann ausradieren, um der Welt was Gutes zu tun. Was ist die Konsequenz von dieser Philosophie? Grausamkeit. Wahrscheinlich ist mehr Grausamkeit in der Welt im Namen des Guten begangen worden, als im Namen von irgendetwas anderem. Und das halte ich ja für eine der schönen Entwicklungen unserer Zeit, dass mindestens in unseren Breiten- und Längengraden die Vorstellung, dass jemand abgrundtief böse sein könnte oder dass das Böse zu bekämpfen ist, nicht mehr da ist. Das ist jetzt für uns schon, für die Mehrheit der Menschen mindestens, so selbstverständlich geworden, dass wir vergessen, dass das früher nicht so war. Vor dreihundert Jahren gab es den Dreißigjährigen Krieg und Luther vorher hat gesagt, der Papst ist der Antichrist, der Papst ist der Teufel. Das hat er gesagt. Ich bin selbst protestantisch aufgewachsen, ich bin auch mit einem anderen Lutherbild aufgewachsen, aber letztlich schon in der Mittelstufe Religion, haben die uns fast Dinge gesagt, die vielleicht etwas überfordert haben einen Teenager. Eben auch diese antisemitischen und sonstigen radikalen und Antibauern-Ausdrücke von Luther. Aber es war ja nicht nur Luther, der Luther war ein Kind seiner Zeit. Und die Häretiker wurden auf den Scheiterhaufen geworfen und die Evangelischen und die Katholischen haben sich bekämpft, weil sie – gut, es gab auch Macht dabei – aber viele haben sich bekämpft, weil sie gedacht haben, sie müssen den Teufel ausrotten und die Menschheit vor der Hölle bewahren. Oder letztlich auch die anderen großen, letztlich Menschheitsschlächter des 20. Jahrhunderts, haben mindestens behauptet, sie meinen das Gute. Ob jetzt ein Hitler, ein Stalin, ein Mao oder ein Pol Pott, immer ging es darum, das Gute zu stärken, indem man das Böse vernichtet und einen neuen Menschen schafft. Also, wenn eine Weltanschauung einen neuen und einen anderen Menschen braucht, dann sollte man hellhörig sein. Das geht nämlich nicht. Erstens können Menschen sich nicht so einfach und schnell verändern und zweitens, die Gewalt, die dafür angewendet wird, ist nie etwas Gutes dort. Und so, eine andere Weltanschauung, die jetzt irgendwo vorherrscht, ist die psychologisch geprägte Weltanschauung, Manche sagen auch, es ist die evolutionstheoretische oder die paläontopsychologische Weltanschauung. Der Mensch ist ausgestattet mit… Gerade vorher hat noch die Shantidevi noch behauptet, in Karlsruhe wäre es immer schöner und wärmer als in Bad Meinberg. Bei uns hat die Sonne geschienen. Ok, die Paläontopsychologie sagt, wir sind alle ausgestattet mit den Fähigkeiten eines Steinzeitmenschen und mit denen laufen wir halt jetzt in Großstädten rum. Und das hat seine Vorteile und seine Nachteile. Aber kein Mensch ist wirklich schlecht. In jedem Menschen ist irgendwo das Gute. Natürlich, Menschen tun schlimme Sachen, aber letztlich ist kein Mensch schlecht. Manche Menschen muss man wahrscheinlich wegsperren, vielleicht manche für den Rest ihres Lebens, aber es heißt nicht, dass sie deshalb schlecht sind. Man sagt, man hat noch nicht ganz verstanden, wie man ihnen helfen kann. Die Therapiemöglichkeiten sind noch nicht so, dass man ihnen helfen kann. Das ist ein besserer Ansatz. Und das ist auch der Ansatz, der hinter dem Vasudeva steckt, wo wir sagen, hinter jedem Menschen ist irgendwo das göttliche Licht, egal, was er uns angetan hat. Und auch in jeder Situation, die geschieht, ist auch irgendwo eine göttliche Lektion. Fortsetzung folgt in einer Woche.

Dieser Blog Eintrag ist natürlich nur als Inspiration gedacht. Um Yoga und insbesondere Raja Yoga richtig zu lernen, ist der Besuch in einer Yogaschule oder in einem Yoga Zentrum am besten geeignet.
Gerade die Yoga Vidya Zentren bieten viel Kurse in Yoga, Meditation, Ayurveda an, sowohl vom standpunkt der Gesundheit aus gesehen als auch für Persönlichkeit und Spiritualität.