Neue Fähigkeiten entwickeln, und durch Erfahrungen lernen mit der Praxis von Yoga und Meditation

Und da gilt es, dafür offen zu sein. Statt bestimmten Fähigkeiten vielleicht nachzutrauern, sollte man schauen, welche andere werden gefordert und entwickeln sich. Eine dritte ist, eben Erfahrungen zu machen, und wir können über jede Erfahrung lernen. Und ich schreibe jetzt doch noch die vierte dort hin. Ein vierter Sinn des Lebens ist auch, anderen dienen. Man kann auch sagen, eine Mission im Leben zu erfüllen, kleinere und größere. Und all das, wenn man das von diesem Standpunkt aus sieht, dann, Kinder großzuziehen, ist etwas Großartiges dort. Es fordert Mütter und Väter immer wieder von neuem heraus und bringt auch Mütter und Väter immer wieder aus ihrer Komfortzone heraus. Ich glaube, ihr versteht das. Sie bringen einen auch aus dem Versuch eines gemütlichen Daseins heraus. In den ersten Jahren sowieso und vermutlich in der Teenagerzeit auch wieder und auch bestimmte Verhaftungen an vorgefasste Ideen und Vorstellungen usw. verschwinden. Im Ashram in Bad Meinberg werden immer wieder neue Kinder geboren und manchmal spreche ich mit den Eltern so vorher, dann erzählen sie mir so, wie sie das mit der Kindererziehung machen und wie das so geht und wie man das alles arrangiert und wie das alles so klappen wird. Und diejenigen von euch, die eigene Kinder haben, wissen, es kommt immer anders. Und das ist gut so, das hilft der Befreiung. Da sollte man als yogische werdende Eltern oder neue Eltern oder yogische Eltern nicht denken, man könnte sich doch besser entwickeln, wenn nur die Kinder anders wären. „Meine Kinder halten mich vom Yoga ab.“ Vielleicht halten sie einen ab davon, länger zu meditieren und vielleicht sogar zu schlafen, mindestens im ersten Lebensjahr und manchmal auch später. Aber all das hilft auch der Befreiung und als solches kann man es sehen. Sie helfen einem, neue Kräfte zu entfalten, Fähigkeiten zu entfalten. Wie oft habe ich es erlebt, dass Mitarbeiter im Ashram gesagt haben, sie brauchen ihre sieben Stunden Schlaf und sie brauchen ihren geregelten Tag, ansonsten ginge das nicht. Die beste Weise, diese Vorstellungen zu überwinden und wirklich zu sehen, was man alles kann und mit wie wenig Schlaf man eine gewisse Zeit auskommt, ist, Mutter zu werden. Da kommen neue Kräfte. Gut, manchmal kommt auch, die Kräfte zu entfalten, einfach loszulassen und kaputt zu sein. Auch das ist eine gewisse Fähigkeit. Man macht verschiedene Erfahrungen. Und natürlich, man dient den Kindern und hilft diesen Seelen, in diese Welt hineinzukommen. Und wenn die Kinder aus dem Haus gehen, anstatt zu einer Krise, kann man auch daran wachsen. Man lernt, etwas mehr loszulassen. Obgleich vermutlich eine vollständige Vairagya gegenüber dem eigenen Kind – ich weiß nicht, ob so was möglich ist. Ich weiß nicht, ob so was wünschenswert ist. Aber hier heißt Vairagya eben eher, nicht denken, „es ist mein Kind“, sondern, „eine Seele inkarniert sich und ich habe eine gewisse Aufgabe und unsere Beziehung ist eine besondere“. Und nicht, „ich bestimme über mein Kind“, sondern, „mein Kind kommt auch mit einem bestimmten Karma, mit einem bestimmten Dharma“. Und manchmal entwickeln sich ja Kinder so ganz anders, als die Eltern denken. Und relativ häufig denken sie: „Mein Kind müsste doch nur machen, was ich sage, und dann würde es glücklicher werden.“ Aber Kinder, insbesondere Jugendliche, machen das oft nicht. Hier gilt es auch wieder, loszulassen. Auch das ist eine besondere Fähigkeit, Menschen ihren eigenen Lebensweg gehen zu lassen, der auch Leiden beinhaltet. Das ist ja manchmal das Allerschwierigste. „Wenn du nur glücklich wärst, dann wäre doch alles ok, aber ich sehe doch, du bist unglücklich. Deshalb rate ich dir ja.“ Und wenn eure Eltern euch was raten – kein Elternteil macht das, um euch zu ärgern. Morgen ist ja Muttertag. Mit meiner Mutter telefoniere ich jede Woche, vermutlich fast eine Stunde die Woche verbringe ich irgendwo… Ich verbinde das immer mit Fahrradfahren und Telefonieren – gelobt sei Handy und Flatrate. Ich hoffe, ihr seid nicht schockiert, dass Sukadev auch Multitasking dort macht. Es gibt auch Momente, wo ich einfach die Natur genieße. Und ich führe keine Gespräch, ohne dass sie mir nicht irgendetwas rät. Und es gab Phasen, wo ich mich darüber geärgert habe, was meine Mutter mir geraten hat. Aber inzwischen sehe ich das als Ausdruck ihrer Liebe und sehe auch, oft machen ihre Ratschläge ja auch Sinn. Das heißt, manchmal denke ich auch, sie machen keinen Sinn, aber ich weiß auch, es ist unsinnig, seiner eigenen Mutter zu widersprechen, denn sie meint es ja gut und dann will sie natürlich ihren Sohn irgendwo dazu bringen, das einzusehen. Also nehme ich das an, sehe es als Ausdruck der Liebe und irgendwo ist das schön und oft gibt sie mir dann sehr wertvolle Hinweise.

– Fortsetzung folgt –

Dieser Blog Eintrag ist natürlich nur als Inspiration gedacht. Um Yoga und insbesondere Raja Yoga richtig zu lernen, ist der Besuch in einer Yogaschule oder in einem Yoga Zentrum am besten geeignet.
Gerade die Yoga Vidya Zentren bieten viel Kurse in Yoga, Meditation, Ayurveda an, sowohl vom standpunkt der Gesundheit aus gesehen als auch für Persönlichkeit und Spiritualität.

 

Krisen als Wachstum, Sinnfindung durch Yoga Teil 3

Jetzt habe ich einen bestimmten Aspekt von Krisen beleuchtet und vielleicht ist es sogar der wichtigste Aspekt, wie ich meine. Ich könnte noch von so vielen anderen Aspekten erzählen und es gibt ja auch gute Gründe, weshalb die Shivakami eine ganze Woche mit diesem Thema verbringt und mir dann immer sagt, eigentlich müssten wir damit einen Monat verbringen, um wirklich von allen Aspekten und auch mit praktischen Übungen verbinden und mit vielem anderen. Aber es gab einen westlichen Psychologen, den Viktor Frankl, der die Logotherapie entwickelt hat. „Logos“ hat er verstanden im Sinne von „Sinn“. Der griechische Ausdruck „logos“ hat ja verschiedene Bedeutungen und einer ist eben der Sinn. Und er hat dort gesagt, wenn Menschen einen Sinn in ihrem Leben sehen, dann sind sie bereit, nahezu alles dafür zu tun. Und außerdem ist es auch so, dass sie mit allem fertig werden. Wer in seinem Leben einen Sinn sieht, kann mit allem fertig werden. Und damit ist natürlich die schlimmste Krise welche Krise? Die Sinnkrise. Und Sinnkrisen können dann kommen, wenn man den Sinn seines Lebens sehr eng gefasst hat. Wenn man eben z.B. den Sinn seines Lebens sieht, eine Firma aufzubauen. Und dann geht die Firma Bankrott. Was ist dann der Sinn des Lebens? Oder man hat den Sinn des Lebens darin gesehen, eine Firma aufzubauen und irgendwann stellt man diesen Sinn in Frage. Wenn man sich überlegt: „Was hat das jetzt eigentlich für einen Sinn gehabt, dass ich vierzig Jahre meines Lebens oder zwanzig oder dreißig Jahre meines Lebens vierzehn Stunden am Tag gearbeitet habe?“ Oder angenommen, man hat den Sinn seines Lebens gesehen, nur für die Kinder da zu sein. Wann gibt es dann ein Problem? Wenn sie ausziehen. Und zum einen natürlich, Sinn des Lebens, für die Kinder da zu sein, meistens ist der nicht so bedingungslos, sondern z.B., den Kindern ein besseres Leben zu geben, als man selbst hatte. Oder irgendwo: „Genauso gut zu sein, wie meine Eltern zu mir waren.“ Aber ich glaube, die moderne Generation will immer den nächsten ein besseres Leben geben. Wenn das der einzige und der Hauptsinn ist, und nachher entwickeln sich die Kinder anders. Wenn man nämlich den Sinn darin sieht, den Kindern ein besseres Leben zu geben, dann hat man ja oft konkrete Vorstellungen, was ist ein besseres Leben? Und dann anschließend entwickeln sich die Kinder anders, als man denkt. Dann ist plötzlich eine Sinnkrise da. Oder die Kinder sind undankbar. Dann ist eine Sinnkrise da. Oder wenn es der Sinn ist – ihr könnt euch noch verschiedenes andere denken. Jetzt will ich nicht behaupten, dass es sinnlos wäre und dass kein Sinn darin wäre. Nein. Vor kurzem war ja ein spiritueller Freund von mir, der Shanmuk, letztes Wochenende in Bad Meinberg gewesen und er ist auch so einer, der sich für Psychologie interessiert, auch noch mal vor kurzem sein Diplom in Psychologie gemacht hat oder Bachelor nennt sich das in England und der empirischen Psychologie dort irgendwo verpflichtet ist und er hat irgendwo gesagt, Partnerschaften halten länger, wenn sie ein gemeinsames Ziel haben. Sei es, eine gemeinsame Firma oder das Projekt, die Kinder großzuziehen. Wenn das ein wichtiger Sinn ist, hält die einfach länger. Was nicht heißt, dass die anderen zu Bruch gehen, aber es ist einer der vielen Faktoren, die sich langfristig beziehungsfördernd dort gezeigt haben. Vor kurzem habe ich noch mal auf einer anderen Reise, ich glaube, als ich in den Westerwald gefahren bin, so einen Podcast, eine Hörsendung gehört. Da wurden dreißig empirische Faktoren aufgezählt, die die Dauer von Beziehungen begünstigen. Aber sie sind alle nur begünstigend. Aber das sind alles vorübergehende Sinne im Leben. Es ist durchaus gut, wenn man sich einen höheren Sinn im Leben sucht, wo diese anderen Sinne mit einbezogen sind. Und das ist eben ein Grund, weshalb ich dort auf diesen spirituellen Aspekt der Sinnfindung so viel Zeit verbracht habe. Wenn wir im Leben einen höheren Sinn sehen, nämlich den einen Sinn, wir wollen zum Höchsten kommen und wir gehen davon aus, was auch immer geschieht und was auch immer wir tun, hilft auch dafür. Wenn der zweite Sinn im Leben ist, der irgendwo vielleicht dem untergeordnet ist, unsere Fähigkeiten und Kräfte zu entfalten, und wir davon überzeugt sind, was auch immer kommt, will uns helfen, neue Fähigkeiten und Kräfte zu entfalten, das schafft auch jede Herausforderung im Leben. Übrigens auch dazu gehört, neue Kräfte zu entfalten, denn manchmal verliert man auch die ein oder andere Kraft. Und wenn wir ins fünfte oder sechste oder siebte Lebensjahrzehnt kommen, dann, bestimmte geistige Fähigkeiten werden etwas weniger, bestimmte körperliche Fähigkeiten werden auch weniger. Wir sehen es zwar, z.B. so einer wie Patabijoys, ich glaube, der ist über neunzig inzwischen. Und der kann immer noch alle möglichen fortgeschrittenen Asanas. Aber irgendwo in einem Interview von Iyengar habe ich gelesen, wo er gesagt hat, er würde langsam auch steif werden. Der war dann zwar abgebildet in seinem einundachtzigsten Lebensjahr, wie er noch platt wie eine Flunder auf seinen Beinen ist, aber er sagte, er würde auch langsam steif werden. Das ist alles relativ. Ok, also bestimmte Fähigkeiten werden weniger, aber andere werden mehr.

– Fortsetzung folgt –

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Hilfreiches Buch „Yoga Sutras“ von Patanjali bei verschiedenen Formen von Krisen

Hilfreiches Buch im Yoga bei verschiedenen Formen von Krisen.„Yoga Sutras“ von Patanjali

Man kann auch in der Ratgeberliteratur mal lesen und da kann man manchmal auch Anregungen bekommen, aber nehmt nicht an, dass ein Modell die Wirklichkeit ist. Ich erzähle es auch noch aus einem zweiten Grund. Es gibt ja ein berühmtes Werk von Patanjali, nennt sich „Yoga Sutra“, und dort sagt Patanjali, er gibt dort im zweiten Kapitel einige interessante Verse zum Sinn des Lebens hin. Zum einen ist natürlich für Patanjali der Sinn des Lebens ein spiritueller. Es geht so darum: „Yogas Citta Vritti Nirodha Tada Drastuh Svarupe Vasthanam.“ Das heißt, es geht darum, seinen Geist zur Ruhe zu bringen und dann erfährt man sein wahres Wesen. Es gibt dann noch die Jnana Yogis und die sagen: „Du brauchst gar nicht den Geist zur Ruhe zu bringen. Erkenne das, was jenseits des Geistes ist!“ Und dann gibt es noch die Bhaktis, die sagen: „Du brauchst weder deinen Geist zur Ruhe zu bringen, noch zu erkennen, was jenseits des Geistes ist. Gib dich ganz Gott hin und dann erfährst du das Höchste.“ Letztlich läuft es irgendwo doch auf das Gleiche heraus, es geht darum, die wahre Natur zu finden, die Patanjali dort als Svarupa bezeichnet, was ein anderer Svarupa-Begriff ist, als in der Bhagavad Gita. Hier ist Svarupa als die höchste Natur, der Atman, das höchste Selbst. Darum geht es, dort hinzukommen. Aber Patanjali gibt im zweiten Kapitel auch noch andere Aussagen, wofür wir überhaupt in dieser Welt sind. Es ist ja erstmal die Frage: Wenn wir die höchste Natur sind, wenn wir das höchste Selbst sind, warum sind wir überhaupt in die Grenzen gekommen? Irgendwie ist das ja auch paradox. Die große Behauptung des Yoga und eigentlich aller großen spirituellen Traditionen ist, wir sind göttlichen Ursprungs. Diejenigen, die die christlichen Texte kennen, irgendwo Vertreibung aus dem Paradies, Mensch ist nach dem Ebenbilde Gottes geschaffen, er war erst in einer vollkommenen Welt. Und dann ist aber interessant: Dann isst er vom Baum der Erkenntnis und deshalb wird er dort herausgetrieben, um jetzt im Schweiße seines Angesichts sein Brot zu verdienen und unter Schmerzen zu gebären. Und das ist jetzt nicht nur wörtlich zu verstehen und betrifft deshalb nicht nur Frauen, mindestens das Gebären, sondern es betrifft auch Männer. Letztlich, wir sind aus dem Paradies herausgekommen, um etwas zu erkennen, um in die Dualität zu gehen, um das zu erkennen, was auch in einem Relativen ist. Es geht dann darum, letztlich seinen Lebensunterhalt zu verdienen, auch darin liegt ein gewisser Sinn, und immer wieder Neues zu gebären.

 

Neues hervorzubringen, das ist durchaus etwas Ähnliches, wie es Patanjali  ausdrückt. Er sagt, der Sinne, weshalb Purusha, die unsterbliche Seele, in diese beschränkte Welt hineingeht und sich mit einem beschränkten Körper und Geist identifiziert, ist, dass er die Kräfte erkennt, die in ihm selbst, also im Purusha, in der Seele, wie auch im Prakriti, in der Natur, sind. Und damit gibt Patanjali so eine gewisse Aussage dort vor. Ein Sinn des Lebens ist, die Kräfte zu erfahren, die man hat und letztlich, sie auch zur Entfaltung zu bringen. Das gehört irgendwo dazu. Und dann sagt er auch noch, das Universum, das aus einem Zusammenspiel der Gunas und der Sinne und dem eigenen Geist entsteht, ist da zur Erfahrung und zur Befreiung des Menschen. Und so haben wir letztlich vier verschiedene Sinne im Leben, die Patanjali  dort postuliert. Oder eigentlich, wir können es auf drei reduzieren hier. Patanjali ist noch differenzierter, man kann noch mehr sehen. Als erstes geht es um die so genannte Befreiung, wie auch immer man das definieren will, Befreiung, Einheit, Erfahrung der Unendlichkeit, letztlich Erfahrung unseres wahren Wesens als transzendentes, unendliches Wesen. Darum geht es zum einen. Zum zweiten geht es darum, Kräfte zu entfalten. Und Kräfte entfalten heißt letztlich auch, seine Talente dort irgendwo entwickeln. Letztlich heißt es auch, nicht nur die Kräfte selbst zu entfalten, sondern die Kräfte im Universum zu erfahren. Das, was Krishna in der Bhagavad Gita als so die Vibhutis bezeichnet hat, die großartigen Fähigkeiten oder Herrlichkeiten Gottes auch. Also, irgendwo steckt da drin, eigentlich etwas anderes als manchmal dem Patanjali  vorgeworfen wird. Manchmal wird so gesagt, er will uns zum Rückzug bringen. Yogas Citta Vritti Nirodha, es geht darum, den Geist zur Ruhe zu bringen. Wie kommen wir da hin? Durch Viveka, Unterscheidung zwischen dem Selbst und dem Nicht-Selbst, um die Unwissenheit zu verlieren. Aber ich habe dort manchmal so kleine Streitgespräche mit anderen, die unseren Ashram besuchen und dann manchmal dem Patanjali  Weltfremdheit vorwerfen. Aber die kennen alle nur das erste Kapitel. Das zweite Kapitel, gerade der erste Teil, und auch das dritte Kapitel, da wird es sehr praktisch auch. Also auch, es geht auch darum, unsere Fähigkeiten zu entfalten und zu entwickeln. Da sollte man als spiritueller Aspirant nicht denken: „Ah, ich würde ja gerne zur höchsten Verwirklichung kommen, aber leider habe ich nicht die Zeit dazu. Wenn ich doch nur mich zurückziehen könnte und keinen Job hätte und vielleicht keine Kinder und keinen Partner und kein Haus, um das ich mich kümmern müsste.“ Was fällt euch noch ein? „Wenn ich mich nur zurückziehen würde, dann würde ich mich schnell zum Höchsten begeben.“ So ist es nur nicht. Glücklicherweise für doch viele von euch, die vielleicht nicht an Rückzug denken und das vielleicht nur so eine vorüberziehende Rückzugsphantasie ist. Letztlich, es geht darum, dass wir unsere Kräfte auch entfalten und dass wir sie auch leben.

– Fortsetzung folgt –

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Verschiedene Formen von Krisen

Es gibt Krisen, die aus Partnerproblemen kommen. Die kann soweit gehen, dass sie einfach nur eine Beziehungskrise ist, kann aber auch sein, dass Partner einen verlassen hat, sei es, für jemand anderes, sei es, in höhere Welten eingegangen ist. Solche Krisen können entstehen. Arbeitsplatzverlust kann einen in eine persönliche Krise führen. Es kann eine Sinnkrise geben, es kann eine Sadhana-, eine spirituelle Praxiskrise, geben, es kann viele Krisen geben. Und manche Krisen sind eben auch verbunden mit einem bestimmten Trauerprozess und da will ich die kurz aufzeigen, auch wenn ich sage, dass ist jetzt nicht mein Hauptthema hier. Als erstes gibt es die Phase der Leugnung, dann die Phase der widerstreitenden Emotionen oder streitenden Emotionen oder wechselnden Emotionen, kann man auch sagen. Dann gibt es die Phase der Verherrlichung oder Idealisierung und dann folgt die Öffnung. Jetzt dieser Trauerprozess, nehmen wir jetzt z.B., jetzt nicht, dass jemand gestorben ist, obgleich es daran die Kübler-Ross dort genommen hat. Aber angenommen, jemand hat die Kündigung bekommen, kommt erst die Leugnung und er sagt: „Ja, die nehmen die Kündigung noch zurück. Das ist sicher ein Irrtum. Und ich werde noch mal mit meinem Chef sprechen oder ich gehe in die Personalabteilung.“ Das ist dann die Leugnung. Das nächste ist die Phase der hohen Emotionalität, wo Wut ist, Ärger ist, Verlassenheitsgefühl ist und abgrundtiefe Trauer und gleichzeitig vielleicht auch Freude und Befreiung, „jetzt bin ich diesen Job endlich los“ und im nächsten Moment abgrundtiefe Trauer, wiederum im nächsten Wut darauf, „jetzt habe ich mich so viele Jahre dafür eingesetzt und das ist jetzt der Dank dafür“. Also diese starke Emotionalitätsphase gilt als für viele Menschen wichtiger Aspekt des Trauerprozesses.

 

Dann als nächstes kommt dann irgendwann die Verherrlichung oder Idealisierung, „ah, wie toll war doch, was für eine tolle Arbeit hatte ich eigentlich“ und man denkt immer besser daran. Und dann im Zuge dessen kommt irgendwann dann auch die Öffnung für etwas Neues. Oder ähnlich kann es eben auch sein, Kind verlässt das Haus. Bisher war man Mutter und – gut, man ist auch weiter Mutter – bisher hat man die ganze Zeit sich um Kind gekümmert, jetzt zieht er, sie um, um zu studieren oder um mit Freund, Freundin zusammenzuziehen oder auf Weltreise zu gehen. Und dann kommt erst die Leugnung: „Wird schon sehen, was er an mir hatte. Kommt wieder zurück.“ Und nächste Phase ist dann, streitende Emotionen: „Endlich kann ich machen, was ich will. Endlich brauche ich nicht mehr dafür da zu sein.“ Bis zu vielleicht Trauer: „Warum ist er jetzt schon gegangen?“ Bis zu Ärger: „Hätte er nicht in Karlsruhe zur Uni gehen können?“ Oder: „Die hätten doch beide in die Nachbarschaft ziehen können. Was mussten die jetzt nach Hamburg ziehen?“ Von Ärger und Undankbarkeit: „Ich habe mich 18 Jahre lang aufgeopfert und jetzt sind schon zwölf Tage vergangen und noch kein Anruf gewesen, noch nicht mal eine Email. Und selbst in meinem Facebook-Profil kein anstupsen oder sonst irgendetwas.“ Bis wieder: „Jetzt habe ich endlich Zeit für mich.“ Und dann irgendwann Verherrlichung oder Idealisierung, wie schön doch die Familie damals war. Und dann kommen neue Ideen. Es ist jetzt eine idealtypische Betrachtungsweise, eigentlich ist es ein Modell. Und irgendwann gab es so eine empirische Studie, die versucht hat, zu zeigen, stimmt dieses Modell als Phase? Und jetzt ratet mal, was die Studie ergeben hat. Nein. Es ist nicht so, dass tatsächlich die Phasen so verlaufen bei einem wirklich großen Anteil der Menschen. Jetzt stelle ich euch erst das Modell vor und nachher sage ich, hat sich empirisch nicht bestätigt. Dennoch ist es ein hilfreiches Modell. Und so Modelle sind eben hilfreich, man sollte sich nur nicht damit versklaven lassen und vor allen Dingen sollte man nicht denken, „bei mir läuft was falsch, weil es nicht so läuft wie bei dem Modell“. Und zu mir sind durchaus auch schon Menschen gegangen, die irgendjemanden verloren hatten und zutiefst besorgt waren, weil sie keine Phase der starken Emotionalität hatten und gedacht haben, sie unterdrücken irgendetwas, oder wollten von mir wissen, wie sie in die Emotionalität hineinkommen könnten. Und sie haben sich sehr befreit gefühlt… Es gibt natürlich auch Leugnung. Es gibt Leute, die sind traurig. Aber einfach dadurch, dass der Druck weggenommen wurde, dass sie durch diese widerstreitenden Emotionen hindurchgehen mussten, waren sie im Frieden mit sich und den anderen. Aber warum erzähle ich euch das Modell? Ich erzähle es euch deshalb, einfach um zu sagen, es gibt verschiedene psychologische Dinge, die einem helfen können.

– Fortsetzung folgt –

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Persönliche Krisen als Möglichkeit spirituellen Wachstums Teil2

Thema soll etwa sein: Persönliche Krisen als Möglichkeiten spirituellen Wachstums. Wie erkenne ich das positive Potenzial einer persönlichen Krise und verwandle es in spirituelles Wachstum? Auf welche Weise unterstützt mich dabei die Beziehung zu einem Guru, zu einem spirituellen Meister? Wo finde ich in den Yogaschriften Hilfen? Das sind so einige der Aspekte. Und es gibt ja viele Weisen, wie wir Krisen sehen können. Weiß jemand, was Krisis auf Griechisch heißt? Es hat eine vielfältige Bedeutung und eine davon ist irgendwo Wandlung. Und da steckt schon Vieles drin. In einer Krise ist häufig die Möglichkeit zur Wandlung. Dann kann man Krisen natürlich auch sehen als psychologisch, da gibt es ja auch verschiedene psychologische Modelle. Z.B. meine Frau, die ja auch Heilpraktikerin Psychotherapie ist, die gibt auch ein Seminar, „Krise als spirituelle Wachstumschance“, für eine ganze Woche. Da ist also eine ganze Woche, wo man sich mit dem Thema beschäftigt und wo dann sehr viel der westlichen Psychologie mit hineinspielt, natürlich auch der Yogapsychologie, aber es ist ein breites Gebiet. Auf dem Gebiet will ich jetzt nicht so viel sagen. Es gibt vielleicht eines, was manchmal hilfreich ist. Es gibt ja eine Psychologin namens Verena Kast. Manche von euch haben vielleicht von ihr gehört, so eine jungsche Psychologin, die so eine schöne Weise hat, letztlich Psychologie auch spirituell zu sehen, ohne das Wort „Gott“ zu gebrauchen. Auch eine gewisse Fähigkeit, die man haben muss. Und sie nimmt da Bezug in so einer Vortragsreihe, die ich mal gehört habe, letztlich auf ein Trauermodell und überträgt das Trauermodell von der Elisabeth Kübler-Ross in Krise allgemein. Elisabeth Kübler-Ross hat ja viel über Sterben geschrieben, ist ja auch, ich glaube, letztes Jahr ist sie verstorben, und sie hat über Reinkarnation auch geschrieben, war überzeugt davon, dass der Mensch wiedergeboren wird. Aber sie hat vor allen Dingen auch die Hospizbewegung ins Leben gerufen oder ihr mindestens starke Impulse gegeben und sie hat auch beobachtet, durch welche Prozesse Trauernde hindurchgehen. Und das kann einem auch helfen bei jeder Krise, in der man ist, insbesondere Krisen, die ausgelöst werden, dadurch, dass irgendetwas Altes aufhört und was Neues beginnen soll.

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Die Yogis sagen, „du bist Wonne, du bist Wonne, kosmische Wonne bist du“

Wir finden das ja auch bei Jesus. Jesus hatte ja auch das Gegenteil von einem leichten Leben. Es ist ja Ostern nicht allzu lange hinter uns, also Karfreitag. Und auch er hat mit Gott zwischendurch gehadert. „Vater, lass diesen Kelch an mir vorüberziehen. Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ In einem Evangelium sind das sogar seine letzten Worte vor seiner Kreuzigung. Nicht in allen. Also, auch das. Dennoch, wenn wir in allen schwierigen Situationen Freude zeigen können oder auch immer wieder aus der Freude heraus handeln, auch aus menschlicher Zerrissenheit wieder zurückkommen, dann haben wir ein reiches Leben gelebt. Und auch hier, diese Geschichten von Rama, von Krishna, von Jesus, die können uns auch eben von falschen Vorstellungen befreien, nämlich der falschen Vorstellung, wenn wir alles richtig machen, dann wird es uns immer gut gehen. Wenn wir krank werden, haben wir was falsch gemacht. Wenn wir einen Unfall bauen, haben wir was falsch gemacht usw. Gut, wir können was falsch gemacht haben, wenn wir krank sind. Also, wer jeden Tag vierzig Zigaretten raucht und sechs Glas Bier trinkt und jeden Tag ein Kilogramm Schweinebraten mit Pommes frites isst, da hat man tatsächlich etwas falsch gemacht, wenn man dann nachher krank wird. Aber Krankheiten kommen auch, wenn man alles richtig macht. Weniger, aber sie können auch kommen. Und Katastrophen geschehen. Sonst würden wir nämlich sagen, dass Jesus, Krishna und Rama ihr Leben falsch geführt haben. Was vermessen wäre. So können wir auch als Mensch in unserer Unvollkommenheit Trost daraus schöpfen. Und obgleich Katastrophen zum Leben dazu gehören, endet es mit „Anandoham, Anandoham, Anandambrahmsnandam“. Das heißt: „Ich bin Wonne, ich bin Wonne, kosmische Wonne bin ich.“ Und dort komme ich wieder auf das Bild zurück, was ich am Anfang der Meditation hatte: Im Auge eines Zyklons ist es ruhig. Und so auch, auf der körperlichen Ebene, auf der emotionalen Ebene, auf dem äußeren Leben, dort geht es manchmal sehr stürmisch zu und da wachsen wir durch Krisen und vieles andere. Aber etwas tief im Inneren bleibt gleich und das ist unsere wahre Natur und in dieser wahren Natur finden wir Ananda, Wonne.

– Fortsetzung folgt –

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Hilfreich beim beten und in der Meditation könnte sein, wenn du eine Gesamtheit aller Götter in deinem Bewußtsein hast

Und zum Swami Vishnu habe ich dann auch noch mal eine besondere Beziehung. Und den frage ich bei anderen Sachen um Rat. Also, ich habe so, Swami Sivananda, den frage ich bestimmte Dinge, Swami Vishnu frage ich bestimmte Dinge, dann habe ich Gott als abstraktes Prinzip, den frage ich um bestimmte Dinge. Dann manchmal frage ich auch Jesus selbst, manchmal dann auch noch Shiva und Krishna. So habe ich irgendwo so ein Pantheon, im Bewusstsein, es ist letztlich alles nur eine Manifestation einer höchsten Wahrheit. Nicht dass ihr denkt, ich will euch jetzt Polytheismus lehren, sondern ich meine, die menschliche Psyche ist komplex und deshalb ist auch ein Gottesbild, um dieser Psyche gerecht zu werden, entweder extrem einfach, transzendiert alles, oder umfassend, komplex und vielleicht auch widersprüchlich. Und so kann man sich wenden an einen Meister, an eine Meisterin, man kann sich auch direkt an Gott, an das höhere Selbst wenden oder wo auch immer man will. Aber es ist gut, sich dort hin zu wenden und ob das jetzt tatsächlich der Meister ist, der einem antwortet, oder das höhere Selbst oder Gott, ist letztlich irrelevant. Die Antworten kommen. Shri Ram, Jaya Ram. Ram heißt Freude, Rama steht aber auch für Ethik. Und das ist auch wichtig, dass in, was auch immer wir tun, wir ethisch handeln. Und Rama steht auch für Verantwortung. Rama gilt auch als eine Inkarnation Gottes, der eben diese Freude gelebt hat, aber kein einfaches Leben hatte. Das ist auch das Interessante, die großen Inkarnationen, die man in Indien verehrt, die eigentlich für Freude stehen, eben Rama und Krishna, die hatten mit das allerschwierigste Leben, das man sich vorstellen kann. Rama ist ins Exil geschickt worden. Er musste sein Zuhause verlassen. Er ist als Königssohn aufgewachsen und dann musste er im Wald ganz einfach leben. Dann ist ihm seine geliebte Frau entführt worden. Viele Jahre war er vergeblich auf der Suche. Zwar heißt Rama, derjenige, der sich freut, aber in der Zeit war er nicht froh, sondern im Gegenteil, als er getrennt war von der Sita, die Ramayana ist dann zum Teil ganz plastisch, wie Rama sich die Haare rauft und wie er geweint hat und geklagt hat und Tränen geflossen sind. Es ist tröstlich, dass selbst, wenn Gott sich inkarniert, kann er leiden.

– Fortsetzung folgt –

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Im Yoga, wir wenden uns an die Meister und bitten um spirituelle Führung

Dann wenden wir uns – Om Namo Bhagavate Sivanandaya, Om Namo Bhagavate Vishnudevanandaya – richten wir uns besonders an unsere Meister, Swami Sivananda, Swami Vishnudevananda oder wer auch immer euer Meister, eure Meisterin ist. Zwar kann man sagen, man kann sich direkt an sein höheres Selbst wenden, wie wir das bei dem Chid Guru, Chinmaya Guru getan haben. Wir können uns auch direkt an Gott wenden, an Vasudeva, das Licht aller Geschöpfe, auch das transzendente Licht. Aber oft fällt es Menschen leichter, sich irgendwo an einen konkreten, entweder Aspekt Gottes zu wenden, oder an einen Meister zu wenden. So gibt es dann ja auch im Christentum die Dreifaltigkeit, Gottvater, Gottsohn, Gott Heiliger Geist. Da gibt es bis heute theoretische Auseinandersetzungen, was das eigentlich heißt, und es gab viele Kriege darum, um herauszufinden, was das heißt. Aber es ist irgendwo psychologisch und spirituell ein hilfreiches Konzept. Jesus, den kann man sich vorstellen, an den kann man sich wenden. Und die meisten Christen beten ja auch zu Jesus, auch wenn es heißt: „Vater unser im Himmel.“ Heiliger Geist, Vater, hat dann auch eine Funktion, aber Jesus ist irgendwo etwas konkreter. Und das ist jetzt eine Trinität, wo alles letztlich ein Aspekt Gottes ist. Die Katholiken… Ich weiß nicht, ist Karlsruhe jetzt katholisch oder evangelisch? Evangelisch, glaube ich, oder? Beides. Mischgegend. Wo ich eigentlich herkomme, ich komme aus einer Mischgegend. Lippe ist allerdings sehr evangelisch, reformiert. Calvinia dieses Jahr. Katholiken haben dann auch die Heiligen, an die sie sich wenden können. Und das ist manchmal auch nochmal einfacher. Von denen hat man eine Geschichte. Viele von den Heiligen haben auch menschliche Probleme gehabt, sind durch viele Schwierigkeiten durchgegangen. Da kann man irgendwo sich auf sie beziehen. Wenn man natürlich evangelisch aufgewachsen ist, so wie ich, hat man da erst ein weltanschauliches Problem damit, denn, gerade wer tatsächlich noch im klassischen Sinne dort religiöse evangelische Erziehung genossen hat, da wurde ja ständig geschimpft über die komischen Katholiken mit ihren Heiligen und Maria usw. Man soll sich doch direkt an Gott wenden, statt an diese Menschen. In Indien ist es ähnlich. Im Yoga, wir wenden uns an die Meister. Selbst wenn sie nicht mehr im physischen Körper sind, können sie uns dennoch weiter spirituell führen. Und so ist es meine Erfahrung , dass ich mich an Swami Sivananda wenden kann und dann gibt er mir sogar ganz konkrete Zeichen. Ich habe da auch manchmal so eine Beziehung zu Swami Sivananda, dass ich ihm konkret sage: „Was sollen wir tun?“ Und dann sage ich auch manchmal: „Bis dann und dann muss das und das passieren.“ Irgendwann letztes Jahr ging es ja mit dem Ashram an Nord- und Ostsee, da haben wir ja drei Jahre – nicht wir – Keshava hat hauptsächlich gesucht, aber mich hat er auch öfters mit dorthin genommen. Und dann irgendwann haben wir so gesagt, jetzt sagen wir dem Sivananda, bis Ende August muss unterzeichnet sein, ansonsten wird die Suche nach einem Ashram am Meer abgebrochen. Und plötzlich kam ein Haus, das wir vorher gar nicht hatten, und es ging alles ganz schnell und sogar vor dem 31. August wurde unterzeichnet. Oder wir haben ja jetzt gerade diesen Kaufvertrag für das Projekt Shanti dort unterzeichnet und es ist ja auch gerade Wirtschaftskrise, es ist auch Finanzkrise, und wir hatten auch gerade im April so irgendwo eine Delle in unseren Anmeldungen. Eine ausgesprochen schwierige Zeit, um jetzt dort eine Verdoppelung der Yoga Vidya Ashramflächen dort zu haben. Auch wenn der Kaufpreis in der Höhe eines Zweifamilienhauses irgendwo war, aber die Renovierungen sind ja erheblich mehr. Und auch wenn die Bank uns großzügigerweise, was ich bis jetzt noch nicht so ganz kapiere, einen Kredit angeboten hat, Anfangskredit höher als die Kaufsumme und die Renovierungen wollen sie gleich mit finanzieren. Manchmal erlebt man solche Zeichen und oh Wunder, noch dazu nachdem schon drei Leute an diesem Projekt Pleite geworden sind. Nichtsdestotrotz hoffen wir, dass wir das anders machen. Im Silvaticum haben wir es ja auch zum Blühen gebracht, also unseren jetzigen Bad Meinberger Ashram, obgleich da auch schon mehreres vorher Pleite gegangen ist. Nicht, das ihr jetzt alle denkt: „Oh, kann ich noch meine Yogalehrerausbildung hier abschließen?“ Dann habe ich eben auch Swami Sivananda nochmal gebeten um ein Zeichen, habe irgendwo gesagt, ich habe ihn sogar gesagt: „Wenn bis Dienstag unsere Neuanmeldungen nicht darüber sind, dann breche ich das Projekt ab.“ Und ab Sonntag war dann die Anmeldesituation hoch. Sie sind zwar seit vorgestern wieder rückläufig, aber es war ganz eigenartig, für die Zeit, wo ich gesagt habe, „ich bitte um dieses Zeichen“, waren plötzlich die Anmeldungen fünfzig Prozent höher, ohne irgendeinen Grund. Mögt ihr sagen, doch vieles auf Aberglaube gebildet, aber ich meine, also mindestens meine Beziehung zu Swami Sivananda ist so, dass ich ihm das sage. Ich muss zugeben, ich käme nicht auf die Idee, mit Gott so zu reden. Das empfände ich als Gotteslästerung. Zu Gott sage ich immer nur: „Es passiert sowieso alles, was ist, was soll ich dort machen?“ Anzunehmen, ich hätte eine Aufgabe im Rahmen des kosmischen Universums, das ist schon vermessen, das zu sagen. Den Swami Sivananda kann ich so fragen… Das ist jetzt meine Weise. Das heißt nicht, dass es für jemand anderes anders ist. Fortsetzung folgt in einer Woche.

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Gerade die Yoga Vidya Zentren bieten viel Kurse in Yoga, Meditation, Ayurveda an, sowohl vom standpunkt der Gesundheit aus gesehen als auch für Persönlichkeit und Spiritualität. Und du findest dort die Möglichkeit, mal eine Weile in einer Yoga Lebensgemeinschaft zu leben und zu wirken.

Manchmal ist es gut, in einer Krise auch mal ein bisschen Abstand zu gewinnen

Und als nächstes, Shiva, Om Namah Shivaya. Das ist auch etwas Wichtiges. In jeder Phase, besonders natürlich auch in Krisenphasen, Shiva steht hier für das Nach-Innen-Gehen, für Zeitnehmen, auch mal für Rückzug. Es heißt auch, letztlich zur Besinnung kommen. Da gilt es, das können wir zum einen natürlich machen durch tägliche Meditation. Wir können es machen durch tägliches Asanas, Pranayama. So nach innen gehen, um diese Quelle zu bekommen. Wir haben ja meditiert auf die verschiedenen Chakras, alles Kräfte, die da sind. Man muss jetzt nicht unbedingt diese sieben-Chakra-Meditation täglich machen, die wenigsten fänden das dauerhaft schön. Die meisten haben irgendeine andere Technik, die den Geist zur Ruhe bringt und ab und zu mal kann man dann eine solche Technik machen. Aber in jedem Fall, mit der Besinnung nach innen bekommt man diese Kraft. Om Namah Shivaya, wir nehmen uns Zeit dafür. Manchmal ist es gut, in einer Krise auch mal ein bisschen Abstand zu gewinnen. Also mal eins, zwei Tage vielleicht zu schweigen, vielleicht in einen Ashram zu fahren, vielleicht irgendwo in die Natur zu gehen. Bei den Indianern gibt es dann ja das so genannte Vision-Quest. Irgendwo geht man für eine Weile in den Wald, hat niemanden, mit dem man spricht, nimmt auch keine Vorräte mit. Und dann ist man auf sich und die Natur gestellt, bis man eine Vision bekommt. Das ist vielleicht jetzt in unseren Breiten nicht so ganz angesagt, aber von diesem Grundsatz her geht es. Übrigens, man sollte jetzt nicht zu lange natürlich nichts tun. Auch das ist dann manchmal nicht gut. Manche Menschen fühlen sich überfordert, fühlen sich im Burnout, und dann gibt es etwas ganz Gefährliches, wenn man dann länger als ein paar Wochen irgendwo im Nichtstun ist, dann landet man irgendwann in der echten Depression und dann ist es äußerst schwierig, rauszukommen. Es ist besser, nicht zu lange zu warten, bisschen Rückzug zu nehmen, „Om Namah Shivaya“. Dann folgt „Om Namo Narayanaya„. Und „Om Namo Narayanaya“ ist auch ein Mantra für den Weltfrieden. Om Namo Narayanaya bedeutet auch, möge das, was ich tue, gut sein zum Wohl anderer. Auch dabei kann man überlegen: „Wie kann ich das, was zu tun ist, wie kann ich das für andere auch tun? Wie kann ich meine Talente zum Wohl anderer einsetzen?“ Also, nach innen gehen, um letztlich dann auch wieder nach außen zu gehen. Letztlich ist dann auch die Frage: „Was ist meine Mission im Leben?“ Es gibt kleine Missionen und es gibt große Missionen. Nicht jeder fühlt, dass er so eine große Mission hat, aber kleine Fähigkeiten, kleine Talente, die man einbringen kann. Om Namo Narayanaya. Om Namo Bhagavate Vasudevaya. Deva heißt Licht, Vasu heißt Geschöpfe, Vasudeva, das Licht aller Geschöpfe. Das können wir auf verschiedene Weise deuten. Zum einen können wir darum bitten, dass wir durch göttliches Licht gelenkt werden. Es ist aber auch eine Bewusstheit, dass Licht in allen Geschöpfen ist. Es gab ja mal so ein Buch, das lautet, „Ich bin ok, du bist ok“. Das ist natürlich jetzt ein bisschen verballhornt. Ich muss sogar zugeben, ich habe es nicht gelesen, aber ich habe mal einen Zusammenfassung  gelesen und ich habe auch mal eine Hörsendung über dieses Buch gehört. Vielleicht sollte ich es doch mal lesen. Aber vom Grundsatz her, ist eigentlich das, was im Vasudeva auch ausgedrückt ist: „In mir selbst ist letztlich das göttliche Licht und drückt sich aus und in jedem anderen Menschen auch.“ Und jeder Mensch bemüht sich letztlich, das Gute und das Richtige zu tun. Auch wenn manche Menschen grausam sind und schlimmste Dinge tun, tun es dennoch Menschen in der Meinung, sie tun das Richtige und das Gute. Das ist paradox, das ist oft pervers, aber wenn wir das erst mal so anerkennen, dann ist schon Vieles gewonnen. Und gerade die – man kann sagen – christlich-jüdische Kultur, letztlich begonnen eigentlich durch die Perser mit dem Manichäismus, hatten so diese Dualität, es gibt das Gute und es gibt das Böse. Da gibt es, ich glaube, einen Ahriman und einen Ahura Mazda, und die bekämpfen sich. Teufel und Gott. Und die einen folgen dem Teufel und die anderen folgen Gott. Und dann gilt es natürlich, den Teufel muss man bekämpfen, die kämpfen ständig miteinander. Und dann diejenigen, die auf der Seite des Teufels sind, die muss man dann ausradieren, um der Welt was Gutes zu tun. Was ist die Konsequenz von dieser Philosophie? Grausamkeit. Wahrscheinlich ist mehr Grausamkeit in der Welt im Namen des Guten begangen worden, als im Namen von irgendetwas anderem. Und das halte ich ja für eine der schönen Entwicklungen unserer Zeit, dass mindestens in unseren Breiten- und Längengraden die Vorstellung, dass jemand abgrundtief böse sein könnte oder dass das Böse zu bekämpfen ist, nicht mehr da ist. Das ist jetzt für uns schon, für die Mehrheit der Menschen mindestens, so selbstverständlich geworden, dass wir vergessen, dass das früher nicht so war. Vor dreihundert Jahren gab es den Dreißigjährigen Krieg und Luther vorher hat gesagt, der Papst ist der Antichrist, der Papst ist der Teufel. Das hat er gesagt. Ich bin selbst protestantisch aufgewachsen, ich bin auch mit einem anderen Lutherbild aufgewachsen, aber letztlich schon in der Mittelstufe Religion, haben die uns fast Dinge gesagt, die vielleicht etwas überfordert haben einen Teenager. Eben auch diese antisemitischen und sonstigen radikalen und Antibauern-Ausdrücke von Luther. Aber es war ja nicht nur Luther, der Luther war ein Kind seiner Zeit. Und die Häretiker wurden auf den Scheiterhaufen geworfen und die Evangelischen und die Katholischen haben sich bekämpft, weil sie – gut, es gab auch Macht dabei – aber viele haben sich bekämpft, weil sie gedacht haben, sie müssen den Teufel ausrotten und die Menschheit vor der Hölle bewahren. Oder letztlich auch die anderen großen, letztlich Menschheitsschlächter des 20. Jahrhunderts, haben mindestens behauptet, sie meinen das Gute. Ob jetzt ein Hitler, ein Stalin, ein Mao oder ein Pol Pott, immer ging es darum, das Gute zu stärken, indem man das Böse vernichtet und einen neuen Menschen schafft. Also, wenn eine Weltanschauung einen neuen und einen anderen Menschen braucht, dann sollte man hellhörig sein. Das geht nämlich nicht. Erstens können Menschen sich nicht so einfach und schnell verändern und zweitens, die Gewalt, die dafür angewendet wird, ist nie etwas Gutes dort. Und so, eine andere Weltanschauung, die jetzt irgendwo vorherrscht, ist die psychologisch geprägte Weltanschauung, Manche sagen auch, es ist die evolutionstheoretische oder die paläontopsychologische Weltanschauung. Der Mensch ist ausgestattet mit… Gerade vorher hat noch die Shantidevi noch behauptet, in Karlsruhe wäre es immer schöner und wärmer als in Bad Meinberg. Bei uns hat die Sonne geschienen. Ok, die Paläontopsychologie sagt, wir sind alle ausgestattet mit den Fähigkeiten eines Steinzeitmenschen und mit denen laufen wir halt jetzt in Großstädten rum. Und das hat seine Vorteile und seine Nachteile. Aber kein Mensch ist wirklich schlecht. In jedem Menschen ist irgendwo das Gute. Natürlich, Menschen tun schlimme Sachen, aber letztlich ist kein Mensch schlecht. Manche Menschen muss man wahrscheinlich wegsperren, vielleicht manche für den Rest ihres Lebens, aber es heißt nicht, dass sie deshalb schlecht sind. Man sagt, man hat noch nicht ganz verstanden, wie man ihnen helfen kann. Die Therapiemöglichkeiten sind noch nicht so, dass man ihnen helfen kann. Das ist ein besserer Ansatz. Und das ist auch der Ansatz, der hinter dem Vasudeva steckt, wo wir sagen, hinter jedem Menschen ist irgendwo das göttliche Licht, egal, was er uns angetan hat. Und auch in jeder Situation, die geschieht, ist auch irgendwo eine göttliche Lektion. Fortsetzung folgt in einer Woche.

Dieser Blog Eintrag ist natürlich nur als Inspiration gedacht. Um Yoga und insbesondere Raja Yoga richtig zu lernen, ist der Besuch in einer Yogaschule oder in einem Yoga Zentrum am besten geeignet.
Gerade die Yoga Vidya Zentren bieten viel Kurse in Yoga, Meditation, Ayurveda an, sowohl vom standpunkt der Gesundheit aus gesehen als auch für Persönlichkeit und Spiritualität.

Setze deine Talente und Fähigkeiten ein und mache es so, dass es auch dir Spaß macht und wo dein Herz ist

Hare Rama, Hare Krishna, ist das nächste Mantra. Und das gilt als besonderes Mantra für Freude. Und das ist auch so etwas, dass man sich manchmal in irgendeiner Phase, wenn man in einer Krise ist oder auch nicht in einer Krise ist, auch dann mal fragen kann: „Wo ist meine Wonne? Wo ist meine Freude?“ Ich bin jetzt nicht ein Befürworter, dass man allein seinem Herzen hört. Manche sagen: „Follow you heart! Folge deinem Herzen!“ Und es ist nicht immer so klar, was das Herz einem sagt. Und es gibt ja so einige Autoren, die das sehr massiv betonen, „folge deinem Herzen“. Und ich habe mich irgendwann mal durch Google und Wikipedia durch geforscht, was waren das für Menschen, die dort ständig gesagt haben, „folge deinem Herzen“. Sie hatten keine Kinder, keine feste Beziehung und typischerweise haben sie von den Tantiemen ihrer Bücher gelebt oder leben davon. Haben also keine Menschen, mit denen sie konkret zusammenarbeiten. Dann ist es einfach, immer seinem Herzen zu folgen. Dennoch, ich sehe jetzt einige erschütterte Gesichter hier, dennoch, natürlich sollte man das, was man macht, mit dem Herzen tun und ich möchte jetzt nicht sagen, dass diese falsch sind. Es ist ihr Lebensweg und sie sind damit gut gefahren und viele fahren damit gut. Es klappt umso leichter, wenn man niemanden hat, für den man Verantwortung hat und es klappt umso leichter, wenn man nicht Rücksicht auf andere Menschen nehmen muss. Ansonsten muss man mehrere Gesichtspunkte berücksichtigen. Und ich finde das irgendwo eine Schönheit des Lebens, eigentlich, so ein Bild, was ich dort oft habe, es ist irgendwie so eine Art Jonglieren und auch ein Seiltanz und letztlich irgendwo spielerisch dabei, denn im Grunde genommen, allen können wir in unserem Leben nicht gerecht werden, oder? Oder wer von euch hat das Gefühl, dass er allen Aspekten seines Lebens Hundertprozent gerecht wird? Und jetzt möchte ich euch sagen, ihr braucht nicht allem gerecht zu werden. Aber ihr solltet allem mindestens ausreichend gerecht werden. Und was jetzt ausreichend ist, ist wieder eine andere Sache. Aber viele Menschen kommen einfach in Probleme, weil sie denken, sie müssen allem gerecht werden, und dann klappt es nicht. Und dann setzt man sich unter Stress und hat Probleme. Aber was heißt das dann in konkreten Situationen? Da werde ich vielleicht auch noch heute Abend ein bisschen später darüber sprechen. Bisher bin ich ja nur bei der Erklärung des Jaya Ganesha. Und dort heißt es, wir sollten schon fragen: „Wo ist meine Wonne?“ So wie das der Campbell, so ein amerikanischer Psychologe und Mythenforscher, der hat so gerne gesagt: „Follow you bliss! Folge deiner Wonne!“ Durchaus auch, „folge auch deinem Herzen“. Aber dann ist eben die Frage, wie können wir Wonne spüren und dabei unserer Verantwortung gerecht werden? Und das sind manchmal kleine Dinge und nicht unbedingt große Dinge. Ich kann mich mal erinnern, irgendwann mal, das war so in der Anfangszeit von dem Ashram im Westerwald, hatte ich mal Besuch von einem altehrwürdigen Swami aus Indien und den habe ich mal so gefragt: „Was gilt es zu beachten, wenn ich einen Ashram leite?“ Ich war zwar vorher schon bei Swami Vishnu gewesen, habe dort zahlreiche Zentren geleitet, war auch mal eine Weile sein persönlicher Assistent, er hat mich auch ein paar Monate lang einen Ashram leiten lassen, aber es war relativ kurz. Und so wollte ich also von dem indischen Meister nochmal wissen, der ja auch viele Jahre im Ashram gelebt hatte und auch viele Menschen angeleitet hatte, „was sollte ich tun?“ Einige sehr schöne Dinge hat er mir geraten. Dann hat er mir auch eine Reihe von anderen Sachen gesagt und das habe ich dann eine Weile versucht, umzusetzen. Und dann habe ich immer mehr gemerkt, es macht mir keinen Spaß mehr, das ist nicht das, was ich gerne mache. Ich bin zwar durchaus einer, der macht, was zu tun ist und was meine Verantwortung ist, aber irgendwie habe ich dann gespürt, da ist keine Energie mehr da. Und irgendwo hat er mir so ein paar Sachen gesagt, ich sollte jeden Tag durch alle Büros gehen, sollte mit jedem Menschen mal kurz sprechen, sollte mich überall sehen lassen und alle möglichen anderen Dinge noch. Und irgendwo, ich bin nicht so ein jovialer Typ, der mit allen gleich ein Schwätzchen hält und jeden Tag überall hingeht, sondern ich habe irgendwelche anderen Talente. Und irgendwann habe ich gedacht, so geht es nicht weiter. Und dann habe ich mich an das erinnert, was auch der Swami Vishnu so gerne gesagt hat: „Setze deine Talente und Fähigkeiten ein und mache es so, dass es auch dir Spaß macht und wo dein Herz ist!“ Gut, und dann habe ich mich selbst gefragt: „Wie müsste ich einen Ashram leiten, damit es mir Spaß macht? Was müsste ich tun, damit Freude da ist? Was müsste ich tun, damit die Energie fließt?“ Da war jetzt nicht die Vorstellung: „Was müsste ich machen, statt Ashramleitung, damit es mir wieder Spaß macht?“ Sondern ich habe dort, irgendwo wusste ich, das ist meine Aufgabe. Wie Mahadev so vorher gesagt hatte, ich hatte so eine Vision gehabt, da war es klar, dass es meine Aufgabe ist. Und dann kam irgendwo so die ein oder andere Eingebung und dann habe ich die Dinge anders gemacht und dann war die Energie wieder da, es hat mir wieder Freude gemacht und dann weiß ich zwar, es gibt eine ganze Reihe von Menschen, die das vielleicht lieber hätten, dass ich den Ashram so leite, wie es der Swami Nityananda mir geraten hat, aber ich bin so, wie ich es tue. Und so könnt ihr das selbst auch überlegen, ob ihr manchmal versucht, Bildern gerecht zu werden, die euch nicht entsprechen, und dabei eure Freude – Rama heißt ja, derjenige, der sich freut – eure Liebe – Hare heißt, derjenige, der die Liebe in einem verstärkt, eigentlich auch, der die Herzen anzieht, also der die Liebe öffnet und letztlich auch, Krishna heißt, der Geheimnisvolle, Krishna steht auch für Liebe. Also, das sind auch immer wieder wichtige Fragen, die man sich stellen kann: „Wie kann ich meine Freude dort haben? Wie kann ich meine Liebe hineinbringen? Auch meine Talente.“

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Kreativität heißt auch, die bisherigen Bahnen zu verlassen

Saraswati ist nämlich die Kreativität. Angenommen z.B., es entsteht eine kleine – das ist jetzt eigentlich nicht wirklich eine Krise, aber so eine kleine Beziehungskrise. Z.B. er will ans Meer fahren und sie will auf die Berge fahren. Jetzt kann man sich darüber streiten oder man sucht sich irgendeinen Ort, wo beides ist, Meer und Berge. So fahre ich z.B. mit meiner Frau dann gerne auf irgendeine Insel, wo es auch hohe Berge gibt. Oder angenommen, sie will in den Ashram und er will gerne Fahrradfahren. Das geht dann auch irgendwo. Z.B. kann man an die Nordsee gehen, dann hat man ein Individualgast-Programm und dann ist man irgendwo zusammen, ob man jetzt im Ashram selbst wohnt oder in der Pension daneben, dann kann man beides miteinander verbinden. Also, Saraswati ist auch Kreativität und heißt auch, die bisherigen Bahnen zu verlassen. Viele Probleme treten auf, weil man starr ist. Und daher ist auch Sharavanabhava manchmal auch ein bisschen gefährlich. Sharavanabhava heißt auch Einpünktigkeit. Und die ist manchmal notwendig, aber oft muss sie gekoppelt sein mit Saraswati. Manchmal kommt man mit dem Kopf durch die Wand, wenn die Wand dünn genug und der Kopf dick genug ist, manchmal ist es leichter, man sucht eine Tür. Dann, Jaya Guru, Shiva Guru. Das heißt, wir bitten um Führung. Guru steht für spiritueller Lehrer und zwar sowohl im weiteren, wie auch im engeren Sinne. Im weiteren Sinne geht man im Yoga davon aus, dass der Lehrer nicht nur körperlich ist, sondern die Ereignisse des Lebens sind unsere Lehrer. Was auch immer passiert, daran können wir lernen. Die schönen Dinge, wie auch die weniger schönen Dinge. Ich nehme an, die meisten von euch sind schon längere Zeit auf dem spirituellen Weg, und selbst wenn der ein oder andere – die Mehrheit hat ja gesagt, sie meditiert schon seit mindestens einem Jahr regelmäßig. Selbst die, die vielleicht auf dem bewussten spirituellen Weg noch nicht so lange sind, haben vermutlich schon den größten Teil ihres Lebens relativ bewusst gelebt. Und wenn ihr zurückschaut, „wann habe ich am meisten gelernt?“, dann ist das oft – nicht immer – dann, wenn das Leben am schwierigsten war. Und oft ist man am meisten weitergekommen, wenn Dinge schiefgegangen sind. Und so sagt ja auch Krishna in der Bhagavad Gita indirekt: „Ob du eine richtige Entscheidung getroffen hast, wird nicht daran gemessen, ob es gut gegangen ist oder nicht.“ Im Gegenteil sagt Krishna: „Gleichmütig in Erfolg und Misserfolg, sollte man handeln.“ Und so bitten wir um Führung. Das ganze Universum hilft uns, zu wachsen, was auch immer kommt, das Leben ist eine Schule, in der wir wachsen können. Und diese Einstellung gilt es, immer wieder von neuem dort aufrechtzuerhalten. Deshalb singen wir auch in den Ashrams das Jaya Ganesha jeden Tag. Morgens und abends und inzwischen haben wir ja relativ häufig vier Satsangs, also es wird in vier verschiedenen Räumen oder in zwei verschiedenen Räumen jeweils zweimal gesungen. Es ist etwas, woran man sich immer wieder von neuem erinnern kann. Man kann sich auch erinnern, ohne das Mantra zu singen, aber es ist eine Hilfe. Wir sind offen, bereit zu lernen. Die nächste Strophe, auch Guru, „Om Adi Guru Advaita Guru, Ananda Guru Om“, ist ein Richten an den inneren spirituellen Lehrer. Adi – ursprünglich, Adwaita – ohne ein Zweites. Das sagt praktisch, letztlich, wir können von allem lernen. Ananda, auch von der Wonne können wir lernen. Ananda Guru oder auch Chid Guru, Chinmaya Guru. Chinmaya und Chid steht auch für das eigene Bewusstsein. Gerade Chinmaya ist ein Ausdruck für Intuition. Wir richten uns an unsere Intuition und wissen auch, da ist eine tiefe Führung. Dazu gehört auch, dass die Führung manchmal uns im Dunkeln tappen lassen will. Das passiert auch. Gerade, kurz bevor ich hierher gefahren bin, heute Morgen mit dem Zug, irgendwie, zehn Minuten bevor ich losgefahren bin, kam ein Mann auf mich zu und sagte: „Ich habe ein Problem.“ Und er wollte von mir noch einen Ratschlag haben. Und dann habe ich gesagt: „Ich muss jetzt noch ein paar Sachen erledigen und in zehn Minuten muss ich zum Bahnhof.“ Da hat er gesagt: „Kann ich mit dir fahren zum Bahnhof?“ Gut, und dann auf der Fahrt zum Bahnhof – das ist nur kurz, zehn Minuten – hat er mich dann etwas gefragt. Er hat mir im Grunde genommen die gleiche Frage gestellt, die er mir seit Jahren immer wieder stellt. So alle halbe Jahre steht er vor einer neuen wichtigen Entscheidung: Was macht er mit dem Rest seines Lebens? Gut, in dem Fall, vor einem Vierteljahr war das das letzte Mal schon die Frage. Und auch das gehört zu den Lektionen. Es gibt manche Menschen, bei denen ist es irgendwo vielleicht eine Phase oder eine länger andauernde Phase der immer wieder Unklarheit. Man weiß nicht: „Was soll ich eigentlich machen?“ Selbst wenn man sich dann entschieden hat, dann wieder, man weiß nicht, was man macht. Und ich meine zwar, irgendwann sollte man sich mal entscheiden und dann bei der Entscheidung bleiben und vielleicht die Sharavanabhava-Energie ein bisschen länger beibehalten, aber die Wege von jedem Menschen sind unterschiedlich. Und auch da gilt es, dass wir das in uns anerkennen. Und auch eine Phase der Ungewissheit, sogar eine Phase der Ungewissheit, „was soll das überhaupt, was soll ich daran lernen?“, ist etwas Wichtiges. So tief kann das Vertrauen in die innere Führung gehen oder auch in die kosmische Führung, dass wir uns bewusst machen: „Ja, selbst die Phasen des Nicht-Wissens, sind die Phasen, wo ich geführt werde. Auch und gerade die Phasen der Unklarheit, sind wichtige Lebensphasen.“ Auch hier, wenn ihr mal zurückschaut, ich vermute, jeder von euch – vielleicht nicht jeder von euch, manche wussten irgendwann genau, was sie wollten, und seitdem halten sie daran fest oder es war irgendwann ein radikaler klarer Wechsel mit klarer Vorstellung. Dennoch, die meisten von euch werden irgendwann eine Phase gehabt haben, wo sie nicht wussten, wie es weiter gehen soll. Und wenn ihr da zurückblickt – also nicht zurückblickt, vor einer Woche, falls das dort war und ihr da vielleicht noch seid, sondern es sollte mindestens ein Jahr zurückliegen – wenn ihr dort zurückblickt, dann werdet ihr feststellen, das war vielleicht sogar eine wertvolle Phase der Unklarheit. Und letztlich wurdet ihr auch dort geführt, dass ihr die Gelegenheit hattet, eine Weile in dieser Unklarheit zu sein. Im Englischen sagt man, in limbo, irgendwo im Niemandsland zu schweben

Niederschrift eines Mitschnittes eines Yoga und Meditation Seminar bei Yoga Vidya mit Sukadev Bretz zum Thema „Persönliche Krisen als Möglichkeiten spirituellen Wachstum“ bei Yoga Vidya Karlsruhe

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Gerade die Yoga Vidya Zentren bieten viel Kurse in Yoga, Meditation, Ayurveda an, sowohl vom standpunkt der Gesundheit aus gesehen als auch für Persönlichkeit und Spiritualität.

Es macht besonders kreativ, mal eine Weile in einen ganz anderen Lebens-Kontext einzutauchen, z.B. in einer Yoga Vidya Lebensgemeinschaft.


Persönliche Krisen als Möglichkeit spirituellen Wachstums

Wir wollen gemeinsam Mantras singen. Mantras sind Kräfte, die helfen, das Herz zu öffnen, Energien zum Fließen zu bringen, Bewusstsein zu erweitern. Wir singen das Jaya Ganesha, welches ihr auf der Seite 12 findet. Und die meisten von euch kennen das Jaya Ganesha, ich will es dennoch nochmals erläutern, auch im Hinblick auf das Thema, das wir heute Abend haben. Wir gehen es praktisch auf verschiedene Weisen an, mit Meditation, mit Affirmation, mit Fragen, dann über die Mantras, welches auch über die Kraft des Klanges an unsere Intuition sich wendet. Und dort findet ihr die erste Strophe, nennt sich Gaya Ganesha. Ganesha steht für einen guten Anfang. Und Jaya Ganesha heißt auch, die Bereitschaft, immer wieder für einen Neuanfang. Manchmal gerät man deshalb in eine Krise, weil man irgendwo steckenbleiben will. Es gibt ja viele wunderschöne Blumen jetzt im Frühling auch in den Parks und im Tal. Vorher bin ich mit Mahadev an der Alp entlang gegangen und da sind so viele schöne Blüten. Jetzt angenommen, eine Blüte würde sich weigern, sich zu öffnen, weil sie nicht weiß, was als nächstes passiert. Und natürlich, eine Blüte kann das jetzt nicht entscheiden, aber angenommen, sie wollte entscheiden. Auf der einen Seite hält sie fest und auf der anderen Seite will sie sich entfalten. Und irgendwann wird sie sich dann trotzdem öffnen. Und so ist Ganesha so ein wichtiger Aspekt, immer wieder die Bereitschaft, neu da zu sein. Und manchmal auch, das, was man tut, einfach immer wieder mit neuem Enthusiasmus zu tun. Offenheit, auch dafür steht Ganesha. Swami Vishnu, der Meister, bei dem ich zwölf Jahre gelernt hatte, der hat auch gerne gesagt: „Keep an open mind! Halte einen offenen Geist!“ Und das ist das, was ich auch an ihm immer wieder bewundert habe, er hatte nicht nur einen spirituell offenen Geist, er hatte immer für alles Mögliche einen offenen Geist, er hatte so eine Neugier gehabt. Von allen Möglichen. Vom Technischen, zum Menschlichen, zum Neuigkeitenmäßigen, so eine starke Offenheit für Dinge und damit auch für Lektionen, die da waren. Nächste ist, Sharavanabhava. Sharavanabhava ist Kraft und Stärke. Also, manchmal braucht man auch Kraft und Stärke, um weiterzumachen. Sharavanabhava gilt auch jetzt in der Mythologie als der Heerführer der Götter. Und er ist durchaus einer, der auch bereit ist, sich mal durchzusetzen. Ich bin zwar ein großer Befürworter von Gewaltlosigkeit, Ahimsa, aber das heißt nicht, dass man immer, in jedem Moment, immer nachgibt, sondern manchmal muss man sich auch durchsetzen. Manchmal, übrigens, nicht immer. Manchmal muss man sich auch durchsetzen. Es gibt ja das deutsche Sprichwort: „Der Klügere gibt nach.“ Aber wisst ihr, was die Konsequenz ist? Wenn das so wäre, glücklicherweise ist es nicht so. Wenn der Klügere immer nachgibt, dann regieren die Dummen die Welt. Das ist auch nicht immer richtig. Also, manchmal muss man nachgeben und manchmal muss man sich durchsetzen und relativ häufig ist es sogar am Klügsten, man sucht einen dritten Weg. Das ist auch manchmal die Sharavanabhava in Verbindung mit Ganesha und vor allen Dingen mit Saraswati.

 

Niederschrift eines Mitschnittes eines Yoga und Meditation Seminar bei Yoga Vidya mit Sukadev Bretz zum Thema „Persönliche Krisen als Möglichkeiten spirituellen Wachstum“ bei Yoga Vidya Karlsruhe

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Gerade die Yoga Vidya Zentren bieten viel Kurse in Yoga, Meditation, Ayurveda an, sowohl vom standpunkt der Gesundheit aus gesehen als auch für Persönlichkeit und Spiritualität. Besonders gut wachsen kannst du, wenn du ganz eintauchst ins Yoga, z.B. in einer Yoga Vidya Lebensgemeinschaft: Da kannst du für ein paar Tage, ein paar Wochen, MOnate oder länger ganz Yoga erfahren.