Hare Rama, Hare Krishna, ist das nächste Mantra. Und das gilt als besonderes Mantra für Freude. Und das ist auch so etwas, dass man sich manchmal in irgendeiner Phase, wenn man in einer Krise ist oder auch nicht in einer Krise ist, auch dann mal fragen kann: „Wo ist meine Wonne? Wo ist meine Freude?“ Ich bin jetzt nicht ein Befürworter, dass man allein seinem Herzen hört. Manche sagen: „Follow you heart! Folge deinem Herzen!“ Und es ist nicht immer so klar, was das Herz einem sagt. Und es gibt ja so einige Autoren, die das sehr massiv betonen, „folge deinem Herzen“. Und ich habe mich irgendwann mal durch Google und Wikipedia durch geforscht, was waren das für Menschen, die dort ständig gesagt haben, „folge deinem Herzen“. Sie hatten keine Kinder, keine feste Beziehung und typischerweise haben sie von den Tantiemen ihrer Bücher gelebt oder leben davon. Haben also keine Menschen, mit denen sie konkret zusammenarbeiten. Dann ist es einfach, immer seinem Herzen zu folgen. Dennoch, ich sehe jetzt einige erschütterte Gesichter hier, dennoch, natürlich sollte man das, was man macht, mit dem Herzen tun und ich möchte jetzt nicht sagen, dass diese falsch sind. Es ist ihr Lebensweg und sie sind damit gut gefahren und viele fahren damit gut. Es klappt umso leichter, wenn man niemanden hat, für den man Verantwortung hat und es klappt umso leichter, wenn man nicht Rücksicht auf andere Menschen nehmen muss. Ansonsten muss man mehrere Gesichtspunkte berücksichtigen. Und ich finde das irgendwo eine Schönheit des Lebens, eigentlich, so ein Bild, was ich dort oft habe, es ist irgendwie so eine Art Jonglieren und auch ein Seiltanz und letztlich irgendwo spielerisch dabei, denn im Grunde genommen, allen können wir in unserem Leben nicht gerecht werden, oder? Oder wer von euch hat das Gefühl, dass er allen Aspekten seines Lebens Hundertprozent gerecht wird? Und jetzt möchte ich euch sagen, ihr braucht nicht allem gerecht zu werden. Aber ihr solltet allem mindestens ausreichend gerecht werden. Und was jetzt ausreichend ist, ist wieder eine andere Sache. Aber viele Menschen kommen einfach in Probleme, weil sie denken, sie müssen allem gerecht werden, und dann klappt es nicht. Und dann setzt man sich unter Stress und hat Probleme. Aber was heißt das dann in konkreten Situationen? Da werde ich vielleicht auch noch heute Abend ein bisschen später darüber sprechen. Bisher bin ich ja nur bei der Erklärung des Jaya Ganesha. Und dort heißt es, wir sollten schon fragen: „Wo ist meine Wonne?“ So wie das der Campbell, so ein amerikanischer Psychologe und Mythenforscher, der hat so gerne gesagt: „Follow you bliss! Folge deiner Wonne!“ Durchaus auch, „folge auch deinem Herzen“. Aber dann ist eben die Frage, wie können wir Wonne spüren und dabei unserer Verantwortung gerecht werden? Und das sind manchmal kleine Dinge und nicht unbedingt große Dinge. Ich kann mich mal erinnern, irgendwann mal, das war so in der Anfangszeit von dem Ashram im Westerwald, hatte ich mal Besuch von einem altehrwürdigen Swami aus Indien und den habe ich mal so gefragt: „Was gilt es zu beachten, wenn ich einen Ashram leite?“ Ich war zwar vorher schon bei Swami Vishnu gewesen, habe dort zahlreiche Zentren geleitet, war auch mal eine Weile sein persönlicher Assistent, er hat mich auch ein paar Monate lang einen Ashram leiten lassen, aber es war relativ kurz. Und so wollte ich also von dem indischen Meister nochmal wissen, der ja auch viele Jahre im Ashram gelebt hatte und auch viele Menschen angeleitet hatte, „was sollte ich tun?“ Einige sehr schöne Dinge hat er mir geraten. Dann hat er mir auch eine Reihe von anderen Sachen gesagt und das habe ich dann eine Weile versucht, umzusetzen. Und dann habe ich immer mehr gemerkt, es macht mir keinen Spaß mehr, das ist nicht das, was ich gerne mache. Ich bin zwar durchaus einer, der macht, was zu tun ist und was meine Verantwortung ist, aber irgendwie habe ich dann gespürt, da ist keine Energie mehr da. Und irgendwo hat er mir so ein paar Sachen gesagt, ich sollte jeden Tag durch alle Büros gehen, sollte mit jedem Menschen mal kurz sprechen, sollte mich überall sehen lassen und alle möglichen anderen Dinge noch. Und irgendwo, ich bin nicht so ein jovialer Typ, der mit allen gleich ein Schwätzchen hält und jeden Tag überall hingeht, sondern ich habe irgendwelche anderen Talente. Und irgendwann habe ich gedacht, so geht es nicht weiter. Und dann habe ich mich an das erinnert, was auch der Swami Vishnu so gerne gesagt hat: „Setze deine Talente und Fähigkeiten ein und mache es so, dass es auch dir Spaß macht und wo dein Herz ist!“ Gut, und dann habe ich mich selbst gefragt: „Wie müsste ich einen Ashram leiten, damit es mir Spaß macht? Was müsste ich tun, damit Freude da ist? Was müsste ich tun, damit die Energie fließt?“ Da war jetzt nicht die Vorstellung: „Was müsste ich machen, statt Ashramleitung, damit es mir wieder Spaß macht?“ Sondern ich habe dort, irgendwo wusste ich, das ist meine Aufgabe. Wie Mahadev so vorher gesagt hatte, ich hatte so eine Vision gehabt, da war es klar, dass es meine Aufgabe ist. Und dann kam irgendwo so die ein oder andere Eingebung und dann habe ich die Dinge anders gemacht und dann war die Energie wieder da, es hat mir wieder Freude gemacht und dann weiß ich zwar, es gibt eine ganze Reihe von Menschen, die das vielleicht lieber hätten, dass ich den Ashram so leite, wie es der Swami Nityananda mir geraten hat, aber ich bin so, wie ich es tue. Und so könnt ihr das selbst auch überlegen, ob ihr manchmal versucht, Bildern gerecht zu werden, die euch nicht entsprechen, und dabei eure Freude – Rama heißt ja, derjenige, der sich freut – eure Liebe – Hare heißt, derjenige, der die Liebe in einem verstärkt, eigentlich auch, der die Herzen anzieht, also der die Liebe öffnet und letztlich auch, Krishna heißt, der Geheimnisvolle, Krishna steht auch für Liebe. Also, das sind auch immer wieder wichtige Fragen, die man sich stellen kann: „Wie kann ich meine Freude dort haben? Wie kann ich meine Liebe hineinbringen? Auch meine Talente.“
Dieser Blog Eintrag ist natürlich nur als Inspiration gedacht. Um Yoga und insbesondere Raja Yoga richtig zu lernen, ist der Besuch in einer Yogaschule oder in einem Yoga Zentrum am besten geeignet.
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