Im Yoga, wir wenden uns an die Meister und bitten um spirituelle Führung

Dann wenden wir uns – Om Namo Bhagavate Sivanandaya, Om Namo Bhagavate Vishnudevanandaya – richten wir uns besonders an unsere Meister, Swami Sivananda, Swami Vishnudevananda oder wer auch immer euer Meister, eure Meisterin ist. Zwar kann man sagen, man kann sich direkt an sein höheres Selbst wenden, wie wir das bei dem Chid Guru, Chinmaya Guru getan haben. Wir können uns auch direkt an Gott wenden, an Vasudeva, das Licht aller Geschöpfe, auch das transzendente Licht. Aber oft fällt es Menschen leichter, sich irgendwo an einen konkreten, entweder Aspekt Gottes zu wenden, oder an einen Meister zu wenden. So gibt es dann ja auch im Christentum die Dreifaltigkeit, Gottvater, Gottsohn, Gott Heiliger Geist. Da gibt es bis heute theoretische Auseinandersetzungen, was das eigentlich heißt, und es gab viele Kriege darum, um herauszufinden, was das heißt. Aber es ist irgendwo psychologisch und spirituell ein hilfreiches Konzept. Jesus, den kann man sich vorstellen, an den kann man sich wenden. Und die meisten Christen beten ja auch zu Jesus, auch wenn es heißt: „Vater unser im Himmel.“ Heiliger Geist, Vater, hat dann auch eine Funktion, aber Jesus ist irgendwo etwas konkreter. Und das ist jetzt eine Trinität, wo alles letztlich ein Aspekt Gottes ist. Die Katholiken… Ich weiß nicht, ist Karlsruhe jetzt katholisch oder evangelisch? Evangelisch, glaube ich, oder? Beides. Mischgegend. Wo ich eigentlich herkomme, ich komme aus einer Mischgegend. Lippe ist allerdings sehr evangelisch, reformiert. Calvinia dieses Jahr. Katholiken haben dann auch die Heiligen, an die sie sich wenden können. Und das ist manchmal auch nochmal einfacher. Von denen hat man eine Geschichte. Viele von den Heiligen haben auch menschliche Probleme gehabt, sind durch viele Schwierigkeiten durchgegangen. Da kann man irgendwo sich auf sie beziehen. Wenn man natürlich evangelisch aufgewachsen ist, so wie ich, hat man da erst ein weltanschauliches Problem damit, denn, gerade wer tatsächlich noch im klassischen Sinne dort religiöse evangelische Erziehung genossen hat, da wurde ja ständig geschimpft über die komischen Katholiken mit ihren Heiligen und Maria usw. Man soll sich doch direkt an Gott wenden, statt an diese Menschen. In Indien ist es ähnlich. Im Yoga, wir wenden uns an die Meister. Selbst wenn sie nicht mehr im physischen Körper sind, können sie uns dennoch weiter spirituell führen. Und so ist es meine Erfahrung , dass ich mich an Swami Sivananda wenden kann und dann gibt er mir sogar ganz konkrete Zeichen. Ich habe da auch manchmal so eine Beziehung zu Swami Sivananda, dass ich ihm konkret sage: „Was sollen wir tun?“ Und dann sage ich auch manchmal: „Bis dann und dann muss das und das passieren.“ Irgendwann letztes Jahr ging es ja mit dem Ashram an Nord- und Ostsee, da haben wir ja drei Jahre – nicht wir – Keshava hat hauptsächlich gesucht, aber mich hat er auch öfters mit dorthin genommen. Und dann irgendwann haben wir so gesagt, jetzt sagen wir dem Sivananda, bis Ende August muss unterzeichnet sein, ansonsten wird die Suche nach einem Ashram am Meer abgebrochen. Und plötzlich kam ein Haus, das wir vorher gar nicht hatten, und es ging alles ganz schnell und sogar vor dem 31. August wurde unterzeichnet. Oder wir haben ja jetzt gerade diesen Kaufvertrag für das Projekt Shanti dort unterzeichnet und es ist ja auch gerade Wirtschaftskrise, es ist auch Finanzkrise, und wir hatten auch gerade im April so irgendwo eine Delle in unseren Anmeldungen. Eine ausgesprochen schwierige Zeit, um jetzt dort eine Verdoppelung der Yoga Vidya Ashramflächen dort zu haben. Auch wenn der Kaufpreis in der Höhe eines Zweifamilienhauses irgendwo war, aber die Renovierungen sind ja erheblich mehr. Und auch wenn die Bank uns großzügigerweise, was ich bis jetzt noch nicht so ganz kapiere, einen Kredit angeboten hat, Anfangskredit höher als die Kaufsumme und die Renovierungen wollen sie gleich mit finanzieren. Manchmal erlebt man solche Zeichen und oh Wunder, noch dazu nachdem schon drei Leute an diesem Projekt Pleite geworden sind. Nichtsdestotrotz hoffen wir, dass wir das anders machen. Im Silvaticum haben wir es ja auch zum Blühen gebracht, also unseren jetzigen Bad Meinberger Ashram, obgleich da auch schon mehreres vorher Pleite gegangen ist. Nicht, das ihr jetzt alle denkt: „Oh, kann ich noch meine Yogalehrerausbildung hier abschließen?“ Dann habe ich eben auch Swami Sivananda nochmal gebeten um ein Zeichen, habe irgendwo gesagt, ich habe ihn sogar gesagt: „Wenn bis Dienstag unsere Neuanmeldungen nicht darüber sind, dann breche ich das Projekt ab.“ Und ab Sonntag war dann die Anmeldesituation hoch. Sie sind zwar seit vorgestern wieder rückläufig, aber es war ganz eigenartig, für die Zeit, wo ich gesagt habe, „ich bitte um dieses Zeichen“, waren plötzlich die Anmeldungen fünfzig Prozent höher, ohne irgendeinen Grund. Mögt ihr sagen, doch vieles auf Aberglaube gebildet, aber ich meine, also mindestens meine Beziehung zu Swami Sivananda ist so, dass ich ihm das sage. Ich muss zugeben, ich käme nicht auf die Idee, mit Gott so zu reden. Das empfände ich als Gotteslästerung. Zu Gott sage ich immer nur: „Es passiert sowieso alles, was ist, was soll ich dort machen?“ Anzunehmen, ich hätte eine Aufgabe im Rahmen des kosmischen Universums, das ist schon vermessen, das zu sagen. Den Swami Sivananda kann ich so fragen… Das ist jetzt meine Weise. Das heißt nicht, dass es für jemand anderes anders ist. Fortsetzung folgt in einer Woche.

Dieser Blog Eintrag ist natürlich nur als Inspiration gedacht. Um Yoga und insbesondere Raja Yoga richtig zu lernen, ist der Besuch in einer Yogaschule oder in einem Yoga Zentrum am besten geeignet.
Gerade die Yoga Vidya Zentren bieten viel Kurse in Yoga, Meditation, Ayurveda an, sowohl vom standpunkt der Gesundheit aus gesehen als auch für Persönlichkeit und Spiritualität. Und du findest dort die Möglichkeit, mal eine Weile in einer Yoga Lebensgemeinschaft zu leben und zu wirken.

Manchmal ist es gut, in einer Krise auch mal ein bisschen Abstand zu gewinnen

Und als nächstes, Shiva, Om Namah Shivaya. Das ist auch etwas Wichtiges. In jeder Phase, besonders natürlich auch in Krisenphasen, Shiva steht hier für das Nach-Innen-Gehen, für Zeitnehmen, auch mal für Rückzug. Es heißt auch, letztlich zur Besinnung kommen. Da gilt es, das können wir zum einen natürlich machen durch tägliche Meditation. Wir können es machen durch tägliches Asanas, Pranayama. So nach innen gehen, um diese Quelle zu bekommen. Wir haben ja meditiert auf die verschiedenen Chakras, alles Kräfte, die da sind. Man muss jetzt nicht unbedingt diese sieben-Chakra-Meditation täglich machen, die wenigsten fänden das dauerhaft schön. Die meisten haben irgendeine andere Technik, die den Geist zur Ruhe bringt und ab und zu mal kann man dann eine solche Technik machen. Aber in jedem Fall, mit der Besinnung nach innen bekommt man diese Kraft. Om Namah Shivaya, wir nehmen uns Zeit dafür. Manchmal ist es gut, in einer Krise auch mal ein bisschen Abstand zu gewinnen. Also mal eins, zwei Tage vielleicht zu schweigen, vielleicht in einen Ashram zu fahren, vielleicht irgendwo in die Natur zu gehen. Bei den Indianern gibt es dann ja das so genannte Vision-Quest. Irgendwo geht man für eine Weile in den Wald, hat niemanden, mit dem man spricht, nimmt auch keine Vorräte mit. Und dann ist man auf sich und die Natur gestellt, bis man eine Vision bekommt. Das ist vielleicht jetzt in unseren Breiten nicht so ganz angesagt, aber von diesem Grundsatz her geht es. Übrigens, man sollte jetzt nicht zu lange natürlich nichts tun. Auch das ist dann manchmal nicht gut. Manche Menschen fühlen sich überfordert, fühlen sich im Burnout, und dann gibt es etwas ganz Gefährliches, wenn man dann länger als ein paar Wochen irgendwo im Nichtstun ist, dann landet man irgendwann in der echten Depression und dann ist es äußerst schwierig, rauszukommen. Es ist besser, nicht zu lange zu warten, bisschen Rückzug zu nehmen, „Om Namah Shivaya“. Dann folgt „Om Namo Narayanaya„. Und „Om Namo Narayanaya“ ist auch ein Mantra für den Weltfrieden. Om Namo Narayanaya bedeutet auch, möge das, was ich tue, gut sein zum Wohl anderer. Auch dabei kann man überlegen: „Wie kann ich das, was zu tun ist, wie kann ich das für andere auch tun? Wie kann ich meine Talente zum Wohl anderer einsetzen?“ Also, nach innen gehen, um letztlich dann auch wieder nach außen zu gehen. Letztlich ist dann auch die Frage: „Was ist meine Mission im Leben?“ Es gibt kleine Missionen und es gibt große Missionen. Nicht jeder fühlt, dass er so eine große Mission hat, aber kleine Fähigkeiten, kleine Talente, die man einbringen kann. Om Namo Narayanaya. Om Namo Bhagavate Vasudevaya. Deva heißt Licht, Vasu heißt Geschöpfe, Vasudeva, das Licht aller Geschöpfe. Das können wir auf verschiedene Weise deuten. Zum einen können wir darum bitten, dass wir durch göttliches Licht gelenkt werden. Es ist aber auch eine Bewusstheit, dass Licht in allen Geschöpfen ist. Es gab ja mal so ein Buch, das lautet, „Ich bin ok, du bist ok“. Das ist natürlich jetzt ein bisschen verballhornt. Ich muss sogar zugeben, ich habe es nicht gelesen, aber ich habe mal einen Zusammenfassung  gelesen und ich habe auch mal eine Hörsendung über dieses Buch gehört. Vielleicht sollte ich es doch mal lesen. Aber vom Grundsatz her, ist eigentlich das, was im Vasudeva auch ausgedrückt ist: „In mir selbst ist letztlich das göttliche Licht und drückt sich aus und in jedem anderen Menschen auch.“ Und jeder Mensch bemüht sich letztlich, das Gute und das Richtige zu tun. Auch wenn manche Menschen grausam sind und schlimmste Dinge tun, tun es dennoch Menschen in der Meinung, sie tun das Richtige und das Gute. Das ist paradox, das ist oft pervers, aber wenn wir das erst mal so anerkennen, dann ist schon Vieles gewonnen. Und gerade die – man kann sagen – christlich-jüdische Kultur, letztlich begonnen eigentlich durch die Perser mit dem Manichäismus, hatten so diese Dualität, es gibt das Gute und es gibt das Böse. Da gibt es, ich glaube, einen Ahriman und einen Ahura Mazda, und die bekämpfen sich. Teufel und Gott. Und die einen folgen dem Teufel und die anderen folgen Gott. Und dann gilt es natürlich, den Teufel muss man bekämpfen, die kämpfen ständig miteinander. Und dann diejenigen, die auf der Seite des Teufels sind, die muss man dann ausradieren, um der Welt was Gutes zu tun. Was ist die Konsequenz von dieser Philosophie? Grausamkeit. Wahrscheinlich ist mehr Grausamkeit in der Welt im Namen des Guten begangen worden, als im Namen von irgendetwas anderem. Und das halte ich ja für eine der schönen Entwicklungen unserer Zeit, dass mindestens in unseren Breiten- und Längengraden die Vorstellung, dass jemand abgrundtief böse sein könnte oder dass das Böse zu bekämpfen ist, nicht mehr da ist. Das ist jetzt für uns schon, für die Mehrheit der Menschen mindestens, so selbstverständlich geworden, dass wir vergessen, dass das früher nicht so war. Vor dreihundert Jahren gab es den Dreißigjährigen Krieg und Luther vorher hat gesagt, der Papst ist der Antichrist, der Papst ist der Teufel. Das hat er gesagt. Ich bin selbst protestantisch aufgewachsen, ich bin auch mit einem anderen Lutherbild aufgewachsen, aber letztlich schon in der Mittelstufe Religion, haben die uns fast Dinge gesagt, die vielleicht etwas überfordert haben einen Teenager. Eben auch diese antisemitischen und sonstigen radikalen und Antibauern-Ausdrücke von Luther. Aber es war ja nicht nur Luther, der Luther war ein Kind seiner Zeit. Und die Häretiker wurden auf den Scheiterhaufen geworfen und die Evangelischen und die Katholischen haben sich bekämpft, weil sie – gut, es gab auch Macht dabei – aber viele haben sich bekämpft, weil sie gedacht haben, sie müssen den Teufel ausrotten und die Menschheit vor der Hölle bewahren. Oder letztlich auch die anderen großen, letztlich Menschheitsschlächter des 20. Jahrhunderts, haben mindestens behauptet, sie meinen das Gute. Ob jetzt ein Hitler, ein Stalin, ein Mao oder ein Pol Pott, immer ging es darum, das Gute zu stärken, indem man das Böse vernichtet und einen neuen Menschen schafft. Also, wenn eine Weltanschauung einen neuen und einen anderen Menschen braucht, dann sollte man hellhörig sein. Das geht nämlich nicht. Erstens können Menschen sich nicht so einfach und schnell verändern und zweitens, die Gewalt, die dafür angewendet wird, ist nie etwas Gutes dort. Und so, eine andere Weltanschauung, die jetzt irgendwo vorherrscht, ist die psychologisch geprägte Weltanschauung, Manche sagen auch, es ist die evolutionstheoretische oder die paläontopsychologische Weltanschauung. Der Mensch ist ausgestattet mit… Gerade vorher hat noch die Shantidevi noch behauptet, in Karlsruhe wäre es immer schöner und wärmer als in Bad Meinberg. Bei uns hat die Sonne geschienen. Ok, die Paläontopsychologie sagt, wir sind alle ausgestattet mit den Fähigkeiten eines Steinzeitmenschen und mit denen laufen wir halt jetzt in Großstädten rum. Und das hat seine Vorteile und seine Nachteile. Aber kein Mensch ist wirklich schlecht. In jedem Menschen ist irgendwo das Gute. Natürlich, Menschen tun schlimme Sachen, aber letztlich ist kein Mensch schlecht. Manche Menschen muss man wahrscheinlich wegsperren, vielleicht manche für den Rest ihres Lebens, aber es heißt nicht, dass sie deshalb schlecht sind. Man sagt, man hat noch nicht ganz verstanden, wie man ihnen helfen kann. Die Therapiemöglichkeiten sind noch nicht so, dass man ihnen helfen kann. Das ist ein besserer Ansatz. Und das ist auch der Ansatz, der hinter dem Vasudeva steckt, wo wir sagen, hinter jedem Menschen ist irgendwo das göttliche Licht, egal, was er uns angetan hat. Und auch in jeder Situation, die geschieht, ist auch irgendwo eine göttliche Lektion. Fortsetzung folgt in einer Woche.

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Setze deine Talente und Fähigkeiten ein und mache es so, dass es auch dir Spaß macht und wo dein Herz ist

Hare Rama, Hare Krishna, ist das nächste Mantra. Und das gilt als besonderes Mantra für Freude. Und das ist auch so etwas, dass man sich manchmal in irgendeiner Phase, wenn man in einer Krise ist oder auch nicht in einer Krise ist, auch dann mal fragen kann: „Wo ist meine Wonne? Wo ist meine Freude?“ Ich bin jetzt nicht ein Befürworter, dass man allein seinem Herzen hört. Manche sagen: „Follow you heart! Folge deinem Herzen!“ Und es ist nicht immer so klar, was das Herz einem sagt. Und es gibt ja so einige Autoren, die das sehr massiv betonen, „folge deinem Herzen“. Und ich habe mich irgendwann mal durch Google und Wikipedia durch geforscht, was waren das für Menschen, die dort ständig gesagt haben, „folge deinem Herzen“. Sie hatten keine Kinder, keine feste Beziehung und typischerweise haben sie von den Tantiemen ihrer Bücher gelebt oder leben davon. Haben also keine Menschen, mit denen sie konkret zusammenarbeiten. Dann ist es einfach, immer seinem Herzen zu folgen. Dennoch, ich sehe jetzt einige erschütterte Gesichter hier, dennoch, natürlich sollte man das, was man macht, mit dem Herzen tun und ich möchte jetzt nicht sagen, dass diese falsch sind. Es ist ihr Lebensweg und sie sind damit gut gefahren und viele fahren damit gut. Es klappt umso leichter, wenn man niemanden hat, für den man Verantwortung hat und es klappt umso leichter, wenn man nicht Rücksicht auf andere Menschen nehmen muss. Ansonsten muss man mehrere Gesichtspunkte berücksichtigen. Und ich finde das irgendwo eine Schönheit des Lebens, eigentlich, so ein Bild, was ich dort oft habe, es ist irgendwie so eine Art Jonglieren und auch ein Seiltanz und letztlich irgendwo spielerisch dabei, denn im Grunde genommen, allen können wir in unserem Leben nicht gerecht werden, oder? Oder wer von euch hat das Gefühl, dass er allen Aspekten seines Lebens Hundertprozent gerecht wird? Und jetzt möchte ich euch sagen, ihr braucht nicht allem gerecht zu werden. Aber ihr solltet allem mindestens ausreichend gerecht werden. Und was jetzt ausreichend ist, ist wieder eine andere Sache. Aber viele Menschen kommen einfach in Probleme, weil sie denken, sie müssen allem gerecht werden, und dann klappt es nicht. Und dann setzt man sich unter Stress und hat Probleme. Aber was heißt das dann in konkreten Situationen? Da werde ich vielleicht auch noch heute Abend ein bisschen später darüber sprechen. Bisher bin ich ja nur bei der Erklärung des Jaya Ganesha. Und dort heißt es, wir sollten schon fragen: „Wo ist meine Wonne?“ So wie das der Campbell, so ein amerikanischer Psychologe und Mythenforscher, der hat so gerne gesagt: „Follow you bliss! Folge deiner Wonne!“ Durchaus auch, „folge auch deinem Herzen“. Aber dann ist eben die Frage, wie können wir Wonne spüren und dabei unserer Verantwortung gerecht werden? Und das sind manchmal kleine Dinge und nicht unbedingt große Dinge. Ich kann mich mal erinnern, irgendwann mal, das war so in der Anfangszeit von dem Ashram im Westerwald, hatte ich mal Besuch von einem altehrwürdigen Swami aus Indien und den habe ich mal so gefragt: „Was gilt es zu beachten, wenn ich einen Ashram leite?“ Ich war zwar vorher schon bei Swami Vishnu gewesen, habe dort zahlreiche Zentren geleitet, war auch mal eine Weile sein persönlicher Assistent, er hat mich auch ein paar Monate lang einen Ashram leiten lassen, aber es war relativ kurz. Und so wollte ich also von dem indischen Meister nochmal wissen, der ja auch viele Jahre im Ashram gelebt hatte und auch viele Menschen angeleitet hatte, „was sollte ich tun?“ Einige sehr schöne Dinge hat er mir geraten. Dann hat er mir auch eine Reihe von anderen Sachen gesagt und das habe ich dann eine Weile versucht, umzusetzen. Und dann habe ich immer mehr gemerkt, es macht mir keinen Spaß mehr, das ist nicht das, was ich gerne mache. Ich bin zwar durchaus einer, der macht, was zu tun ist und was meine Verantwortung ist, aber irgendwie habe ich dann gespürt, da ist keine Energie mehr da. Und irgendwo hat er mir so ein paar Sachen gesagt, ich sollte jeden Tag durch alle Büros gehen, sollte mit jedem Menschen mal kurz sprechen, sollte mich überall sehen lassen und alle möglichen anderen Dinge noch. Und irgendwo, ich bin nicht so ein jovialer Typ, der mit allen gleich ein Schwätzchen hält und jeden Tag überall hingeht, sondern ich habe irgendwelche anderen Talente. Und irgendwann habe ich gedacht, so geht es nicht weiter. Und dann habe ich mich an das erinnert, was auch der Swami Vishnu so gerne gesagt hat: „Setze deine Talente und Fähigkeiten ein und mache es so, dass es auch dir Spaß macht und wo dein Herz ist!“ Gut, und dann habe ich mich selbst gefragt: „Wie müsste ich einen Ashram leiten, damit es mir Spaß macht? Was müsste ich tun, damit Freude da ist? Was müsste ich tun, damit die Energie fließt?“ Da war jetzt nicht die Vorstellung: „Was müsste ich machen, statt Ashramleitung, damit es mir wieder Spaß macht?“ Sondern ich habe dort, irgendwo wusste ich, das ist meine Aufgabe. Wie Mahadev so vorher gesagt hatte, ich hatte so eine Vision gehabt, da war es klar, dass es meine Aufgabe ist. Und dann kam irgendwo so die ein oder andere Eingebung und dann habe ich die Dinge anders gemacht und dann war die Energie wieder da, es hat mir wieder Freude gemacht und dann weiß ich zwar, es gibt eine ganze Reihe von Menschen, die das vielleicht lieber hätten, dass ich den Ashram so leite, wie es der Swami Nityananda mir geraten hat, aber ich bin so, wie ich es tue. Und so könnt ihr das selbst auch überlegen, ob ihr manchmal versucht, Bildern gerecht zu werden, die euch nicht entsprechen, und dabei eure Freude – Rama heißt ja, derjenige, der sich freut – eure Liebe – Hare heißt, derjenige, der die Liebe in einem verstärkt, eigentlich auch, der die Herzen anzieht, also der die Liebe öffnet und letztlich auch, Krishna heißt, der Geheimnisvolle, Krishna steht auch für Liebe. Also, das sind auch immer wieder wichtige Fragen, die man sich stellen kann: „Wie kann ich meine Freude dort haben? Wie kann ich meine Liebe hineinbringen? Auch meine Talente.“

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Kreativität heißt auch, die bisherigen Bahnen zu verlassen

Saraswati ist nämlich die Kreativität. Angenommen z.B., es entsteht eine kleine – das ist jetzt eigentlich nicht wirklich eine Krise, aber so eine kleine Beziehungskrise. Z.B. er will ans Meer fahren und sie will auf die Berge fahren. Jetzt kann man sich darüber streiten oder man sucht sich irgendeinen Ort, wo beides ist, Meer und Berge. So fahre ich z.B. mit meiner Frau dann gerne auf irgendeine Insel, wo es auch hohe Berge gibt. Oder angenommen, sie will in den Ashram und er will gerne Fahrradfahren. Das geht dann auch irgendwo. Z.B. kann man an die Nordsee gehen, dann hat man ein Individualgast-Programm und dann ist man irgendwo zusammen, ob man jetzt im Ashram selbst wohnt oder in der Pension daneben, dann kann man beides miteinander verbinden. Also, Saraswati ist auch Kreativität und heißt auch, die bisherigen Bahnen zu verlassen. Viele Probleme treten auf, weil man starr ist. Und daher ist auch Sharavanabhava manchmal auch ein bisschen gefährlich. Sharavanabhava heißt auch Einpünktigkeit. Und die ist manchmal notwendig, aber oft muss sie gekoppelt sein mit Saraswati. Manchmal kommt man mit dem Kopf durch die Wand, wenn die Wand dünn genug und der Kopf dick genug ist, manchmal ist es leichter, man sucht eine Tür. Dann, Jaya Guru, Shiva Guru. Das heißt, wir bitten um Führung. Guru steht für spiritueller Lehrer und zwar sowohl im weiteren, wie auch im engeren Sinne. Im weiteren Sinne geht man im Yoga davon aus, dass der Lehrer nicht nur körperlich ist, sondern die Ereignisse des Lebens sind unsere Lehrer. Was auch immer passiert, daran können wir lernen. Die schönen Dinge, wie auch die weniger schönen Dinge. Ich nehme an, die meisten von euch sind schon längere Zeit auf dem spirituellen Weg, und selbst wenn der ein oder andere – die Mehrheit hat ja gesagt, sie meditiert schon seit mindestens einem Jahr regelmäßig. Selbst die, die vielleicht auf dem bewussten spirituellen Weg noch nicht so lange sind, haben vermutlich schon den größten Teil ihres Lebens relativ bewusst gelebt. Und wenn ihr zurückschaut, „wann habe ich am meisten gelernt?“, dann ist das oft – nicht immer – dann, wenn das Leben am schwierigsten war. Und oft ist man am meisten weitergekommen, wenn Dinge schiefgegangen sind. Und so sagt ja auch Krishna in der Bhagavad Gita indirekt: „Ob du eine richtige Entscheidung getroffen hast, wird nicht daran gemessen, ob es gut gegangen ist oder nicht.“ Im Gegenteil sagt Krishna: „Gleichmütig in Erfolg und Misserfolg, sollte man handeln.“ Und so bitten wir um Führung. Das ganze Universum hilft uns, zu wachsen, was auch immer kommt, das Leben ist eine Schule, in der wir wachsen können. Und diese Einstellung gilt es, immer wieder von neuem dort aufrechtzuerhalten. Deshalb singen wir auch in den Ashrams das Jaya Ganesha jeden Tag. Morgens und abends und inzwischen haben wir ja relativ häufig vier Satsangs, also es wird in vier verschiedenen Räumen oder in zwei verschiedenen Räumen jeweils zweimal gesungen. Es ist etwas, woran man sich immer wieder von neuem erinnern kann. Man kann sich auch erinnern, ohne das Mantra zu singen, aber es ist eine Hilfe. Wir sind offen, bereit zu lernen. Die nächste Strophe, auch Guru, „Om Adi Guru Advaita Guru, Ananda Guru Om“, ist ein Richten an den inneren spirituellen Lehrer. Adi – ursprünglich, Adwaita – ohne ein Zweites. Das sagt praktisch, letztlich, wir können von allem lernen. Ananda, auch von der Wonne können wir lernen. Ananda Guru oder auch Chid Guru, Chinmaya Guru. Chinmaya und Chid steht auch für das eigene Bewusstsein. Gerade Chinmaya ist ein Ausdruck für Intuition. Wir richten uns an unsere Intuition und wissen auch, da ist eine tiefe Führung. Dazu gehört auch, dass die Führung manchmal uns im Dunkeln tappen lassen will. Das passiert auch. Gerade, kurz bevor ich hierher gefahren bin, heute Morgen mit dem Zug, irgendwie, zehn Minuten bevor ich losgefahren bin, kam ein Mann auf mich zu und sagte: „Ich habe ein Problem.“ Und er wollte von mir noch einen Ratschlag haben. Und dann habe ich gesagt: „Ich muss jetzt noch ein paar Sachen erledigen und in zehn Minuten muss ich zum Bahnhof.“ Da hat er gesagt: „Kann ich mit dir fahren zum Bahnhof?“ Gut, und dann auf der Fahrt zum Bahnhof – das ist nur kurz, zehn Minuten – hat er mich dann etwas gefragt. Er hat mir im Grunde genommen die gleiche Frage gestellt, die er mir seit Jahren immer wieder stellt. So alle halbe Jahre steht er vor einer neuen wichtigen Entscheidung: Was macht er mit dem Rest seines Lebens? Gut, in dem Fall, vor einem Vierteljahr war das das letzte Mal schon die Frage. Und auch das gehört zu den Lektionen. Es gibt manche Menschen, bei denen ist es irgendwo vielleicht eine Phase oder eine länger andauernde Phase der immer wieder Unklarheit. Man weiß nicht: „Was soll ich eigentlich machen?“ Selbst wenn man sich dann entschieden hat, dann wieder, man weiß nicht, was man macht. Und ich meine zwar, irgendwann sollte man sich mal entscheiden und dann bei der Entscheidung bleiben und vielleicht die Sharavanabhava-Energie ein bisschen länger beibehalten, aber die Wege von jedem Menschen sind unterschiedlich. Und auch da gilt es, dass wir das in uns anerkennen. Und auch eine Phase der Ungewissheit, sogar eine Phase der Ungewissheit, „was soll das überhaupt, was soll ich daran lernen?“, ist etwas Wichtiges. So tief kann das Vertrauen in die innere Führung gehen oder auch in die kosmische Führung, dass wir uns bewusst machen: „Ja, selbst die Phasen des Nicht-Wissens, sind die Phasen, wo ich geführt werde. Auch und gerade die Phasen der Unklarheit, sind wichtige Lebensphasen.“ Auch hier, wenn ihr mal zurückschaut, ich vermute, jeder von euch – vielleicht nicht jeder von euch, manche wussten irgendwann genau, was sie wollten, und seitdem halten sie daran fest oder es war irgendwann ein radikaler klarer Wechsel mit klarer Vorstellung. Dennoch, die meisten von euch werden irgendwann eine Phase gehabt haben, wo sie nicht wussten, wie es weiter gehen soll. Und wenn ihr da zurückblickt – also nicht zurückblickt, vor einer Woche, falls das dort war und ihr da vielleicht noch seid, sondern es sollte mindestens ein Jahr zurückliegen – wenn ihr dort zurückblickt, dann werdet ihr feststellen, das war vielleicht sogar eine wertvolle Phase der Unklarheit. Und letztlich wurdet ihr auch dort geführt, dass ihr die Gelegenheit hattet, eine Weile in dieser Unklarheit zu sein. Im Englischen sagt man, in limbo, irgendwo im Niemandsland zu schweben

Niederschrift eines Mitschnittes eines Yoga und Meditation Seminar bei Yoga Vidya mit Sukadev Bretz zum Thema „Persönliche Krisen als Möglichkeiten spirituellen Wachstum“ bei Yoga Vidya Karlsruhe

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Gerade die Yoga Vidya Zentren bieten viel Kurse in Yoga, Meditation, Ayurveda an, sowohl vom standpunkt der Gesundheit aus gesehen als auch für Persönlichkeit und Spiritualität.

Es macht besonders kreativ, mal eine Weile in einen ganz anderen Lebens-Kontext einzutauchen, z.B. in einer Yoga Vidya Lebensgemeinschaft.


Persönliche Krisen als Möglichkeit spirituellen Wachstums

Wir wollen gemeinsam Mantras singen. Mantras sind Kräfte, die helfen, das Herz zu öffnen, Energien zum Fließen zu bringen, Bewusstsein zu erweitern. Wir singen das Jaya Ganesha, welches ihr auf der Seite 12 findet. Und die meisten von euch kennen das Jaya Ganesha, ich will es dennoch nochmals erläutern, auch im Hinblick auf das Thema, das wir heute Abend haben. Wir gehen es praktisch auf verschiedene Weisen an, mit Meditation, mit Affirmation, mit Fragen, dann über die Mantras, welches auch über die Kraft des Klanges an unsere Intuition sich wendet. Und dort findet ihr die erste Strophe, nennt sich Gaya Ganesha. Ganesha steht für einen guten Anfang. Und Jaya Ganesha heißt auch, die Bereitschaft, immer wieder für einen Neuanfang. Manchmal gerät man deshalb in eine Krise, weil man irgendwo steckenbleiben will. Es gibt ja viele wunderschöne Blumen jetzt im Frühling auch in den Parks und im Tal. Vorher bin ich mit Mahadev an der Alp entlang gegangen und da sind so viele schöne Blüten. Jetzt angenommen, eine Blüte würde sich weigern, sich zu öffnen, weil sie nicht weiß, was als nächstes passiert. Und natürlich, eine Blüte kann das jetzt nicht entscheiden, aber angenommen, sie wollte entscheiden. Auf der einen Seite hält sie fest und auf der anderen Seite will sie sich entfalten. Und irgendwann wird sie sich dann trotzdem öffnen. Und so ist Ganesha so ein wichtiger Aspekt, immer wieder die Bereitschaft, neu da zu sein. Und manchmal auch, das, was man tut, einfach immer wieder mit neuem Enthusiasmus zu tun. Offenheit, auch dafür steht Ganesha. Swami Vishnu, der Meister, bei dem ich zwölf Jahre gelernt hatte, der hat auch gerne gesagt: „Keep an open mind! Halte einen offenen Geist!“ Und das ist das, was ich auch an ihm immer wieder bewundert habe, er hatte nicht nur einen spirituell offenen Geist, er hatte immer für alles Mögliche einen offenen Geist, er hatte so eine Neugier gehabt. Von allen Möglichen. Vom Technischen, zum Menschlichen, zum Neuigkeitenmäßigen, so eine starke Offenheit für Dinge und damit auch für Lektionen, die da waren. Nächste ist, Sharavanabhava. Sharavanabhava ist Kraft und Stärke. Also, manchmal braucht man auch Kraft und Stärke, um weiterzumachen. Sharavanabhava gilt auch jetzt in der Mythologie als der Heerführer der Götter. Und er ist durchaus einer, der auch bereit ist, sich mal durchzusetzen. Ich bin zwar ein großer Befürworter von Gewaltlosigkeit, Ahimsa, aber das heißt nicht, dass man immer, in jedem Moment, immer nachgibt, sondern manchmal muss man sich auch durchsetzen. Manchmal, übrigens, nicht immer. Manchmal muss man sich auch durchsetzen. Es gibt ja das deutsche Sprichwort: „Der Klügere gibt nach.“ Aber wisst ihr, was die Konsequenz ist? Wenn das so wäre, glücklicherweise ist es nicht so. Wenn der Klügere immer nachgibt, dann regieren die Dummen die Welt. Das ist auch nicht immer richtig. Also, manchmal muss man nachgeben und manchmal muss man sich durchsetzen und relativ häufig ist es sogar am Klügsten, man sucht einen dritten Weg. Das ist auch manchmal die Sharavanabhava in Verbindung mit Ganesha und vor allen Dingen mit Saraswati.

 

Niederschrift eines Mitschnittes eines Yoga und Meditation Seminar bei Yoga Vidya mit Sukadev Bretz zum Thema „Persönliche Krisen als Möglichkeiten spirituellen Wachstum“ bei Yoga Vidya Karlsruhe

Dieser Blog Eintrag ist natürlich nur als Inspiration gedacht. Um Yoga und insbesondere Raja Yoga richtig zu lernen, ist der Besuch in einer Yogaschule oder in einem Yoga Zentrum am besten geeignet.
Gerade die Yoga Vidya Zentren bieten viel Kurse in Yoga, Meditation, Ayurveda an, sowohl vom standpunkt der Gesundheit aus gesehen als auch für Persönlichkeit und Spiritualität. Besonders gut wachsen kannst du, wenn du ganz eintauchst ins Yoga, z.B. in einer Yoga Vidya Lebensgemeinschaft: Da kannst du für ein paar Tage, ein paar Wochen, MOnate oder länger ganz Yoga erfahren.

Tue alles, was du kann für den Erfolg im Leben und Selbstverwirklichung. Das vollkommene Yogasystem gibt uns das richtige Werkzeug in die Hand, um jetzt zu üben…

Irgendwann sollte ich einen Meditationskurs geben. Hier haben wir ja die Meditationskursleiterausbildung und alles, das gab es damals alles nicht. Da wurde gesagt, „Mach einen Meditationskurs.“ Da habe ich gefragt, „Wie soll ich das denn machen?“, „Ja, nimm dir das Buch „Meditation und Mantras“ und fange an, daraus zu unterrichten.“ Und, „Du hast doch selbst mal einen mitgemacht, nimm dir die Aufzeichnungen.“ Sie hat nicht gefragt, „Hast du überhaupt Aufzeichnungen?“ Dann habe ich aber gesagt, „Ich bin da nicht gut genug dafür. Ich weiß noch nicht genug. Außerdem, meditieren kann ich ja selbst nicht.“ Und dann hat mich die Zentrumsleiterin schräg angeguckt und so leicht genervt auch und hat gesagt, „Du weißt genau, es ist niemand anderes da, der jetzt unterrichten kann. Und wenn Gott gewollt hätte, dass es jemand Besseres als du unterrichtet, dann hätte er jemand anderes dort jetzt hingesetzt.“ Das also noch als kleine Anregungen. Und das sind Anregungen, die mir bis heute immer wieder gegenwärtig sind. Wenn ich auch bis heute ab und zu mal denke, diese ganzen Projekte bei Yoga Vidya und all dieses Verschiedene, das ist eigentlich über der Kapazität, was ich dort machen kann, und dann sind mir diese Sachen auch im Kopf. Eben diese zwei: Wenn Gott wollte, dass es jemand Besseres macht, hätte er jemand Besseres hingesetzt. Und er hat ja immer noch die Gelegenheit. Ich bin ja bereit, jederzeit mich irgendwo weiter zu beschränken. Und außerdem hat mir Gott diese Vision gegeben und dann muss er sich auch selbst darum kümmern, dass es vorangeht. Was nicht heißt, dass ich deshalb träge bin. Ich tue alles, was ich kann, aber eben, was ich jetzt kann. Und das muss dann auch reichen. Und dann muss man auch loslassen. Zwar gilt auch manchmal, mehr Anstrengung zu machen, aber auch da muss man loslassen und auch die richtigen Momente finden, wo man loslässt.
Damit will ich schließen, da ich merke, immer mehr Menschen haben eine immer mehr einpünktigere Konzentration auf die moderne Erfindung der Uhr. Und dann danke ich euch, dass ihr bei diesem Wochenende dabei wart und ich wünsche euch viel Kraft, das anzugehen, was ihr entweder fühlt, was ihr anzugehen habt oder was ihr angehen wollt. Dass ihr Kraft habt, durch verschiedene Hindernisse hindurchzugehen und dass ihr aber auch wisst, all diese äußeren Dinge sind eine Spielwiese, um auf dem spirituellen Weg voranzukommen und dass es letztlich nicht wirklich auf Erfolg ankommt, auch wenn es gut ist für die innere Kraft, diesen Dingen nachzugehen.
ENDE

Niederschrift eines Mitschnittes eines Yoga und Meditation Seminar bei Yoga Vidya mit Sukadev Bretz zum Thema „Erfolg in Leben und Selbstverwirklichung“

Dieser Blog Eintrag ist natürlich nur als Inspiration gedacht. Um Yoga und insbesondere Raja Yoga richtig zu lernen, ist der Besuch in einer Yogaschule oder in einem Yoga Zentrum am besten geeignet.
Gerade die Yoga Vidya Zentren bieten viel Kurse in Yoga, Meditation, Ayurveda an, sowohl vom standpunkt der Gesundheit aus gesehen als auch für Persönlichkeit und Spiritualität. Und sie bieten die Möglichkeit, im Rahmen einer Yoga Lebensgemeinschaft großes spirituelles Wachstum zu erfahren.

Das ist der vorletzte Abschnitt. Noch einige wirksame Techniken der Yogakunst für „Erfolg in Leben und Selbstverwirklichung“

Und so haben wir ja zum einen einige Techniken gemacht, wo ihr euch an euer Unterbewusstsein richtet und das antwortet oft über Gefühl. Ich habe euch gesagt, stellt euch vor, das und das ist erreicht und dann spürt in euch hinein. Das Gefühl ist auch nicht immer ganz so einfach einzusortieren. Wenn da plötzlich eine Aufregung ist, weiß man nicht, heißt das, das ist jetzt das Richtige oder heißt es, da ist eine Warnung drin. Aber, wenn man das öfters mal macht, lernt man das öfters kennen und manchmal auch über Versuch und Irrtum. Und so noch über Zweifel. So ein bisschen bin ich auch darauf eingegangen. Eine Weise, mit Zweifeln umzugehen, ist, diese Gedankenkonferenz einzuberufen. Eben mal zu sagen, „O.k., ich hatte die und die Entscheidung getroffen, jetzt ziehen wir mal Zwischenbilanz.“ Und dann kann man so in sich fragen, „Wer in mir will mal sich zu Wort melden?“ Und dann aufschreiben. Und dann könnt ihr denen auch Namen geben. Sei es, Herr Zweifler oder Herr Enthusiasmus oder Frau Enthusiasmus oder mit Vornamen. Manche Menschen geben denen auch Namen, wenn sie feststellen… Also manche, die diese Technik gut finden, die stellen so fest, sie haben so zwischen sechs und zehn Leute, die sich dann typischerweise melden und die kann man sogar benennen. Sei es, indische Mythologienamen geben, sei es, sie Peter oder Hans oder Christiane nennen, sei es, dass man sie einfach nennt, Herr Zweifel oder Frau Sorge oder Herr Angst oder Herr Mut usw. Und dann kann man den anhören und kann sagen, „O.k., das hast du jetzt gesagt. Ich habe deinen Einwand zur Kenntnis genommen, ich mache es trotzdem.“ Das ist auch ein schönes Wort, „trotzdem“. „Ich danke dir, wir machen es trotzdem.“ Also nicht sagen, „Böser Zweifel, warum kommst du jetzt schon wieder. Warum habe ich wieder Zweifel?“ Denn, warum kommt der Zweifel? Zweifel meint es gut mit uns. Hat auch seine Begründung. Er kann auf Angst beruhen, kann auf anderen Überlegungen beruhen. Selbst dort kannst du sagen, der Zweifel hat auch dort eine Funktion. Er will dich irgendwie schützen vor Größenwahnsinn. Und man kann sagen, „Ja, ich danke dir für deinen Einwand, aber ich gehe es trotzdem an.“ Und letztlich kann man auch sagen, „Ich habe irgendwie die Inspiration bekommen. Eigentlich ist es unwichtig, ob ich dafür geeignet bin oder nicht. Ich habe die Inspiration bekommen, ich gehe jetzt der nach. Und wenn Gott will, dass ich es schaffe, dann wird er mir helfen. Und wenn ich nicht gut genug bin, dann muss Gott mir helfen. Und wenn Gott gewollt hätte, dass es jemand anderes macht, hätte er die Inspiration jemand anderem gegeben.“ Oder auch noch, wenn es jetzt diese Art von Zweifel ist – die hat mir auch bis zu einem gewissen Grad der Swami Vishnu mal ausgetrieben. Irgendwann mal sollte ich mit gerade zwanzig auf einer Yogalehrerausbildung unterrichten. Und da habe ich dem Swami Vishnu gesagt, „Swamiji, ich glaube nicht, dass ich dafür bereit bin.“ Und da hat er mich auch wieder so leicht schräg angeguckt und hat gesagt, „Glaubst du, du wirst jemals bereit sein, eine Yogalehrerausbildung zu geben? Stelle dir niemals vor, dass du bereit bist, eine Yogalehrerausbildung zu geben. Du stellst einfach deinen Körper zur Verfügung und bittest Gott und Meister, durch dich hindurchzuwirken. Und da spielt es überhaupt keine Rolle, ob du bereit bist oder nicht.“ Und noch ein Jahr oder zwei Jahre vorher – ich war früher ein sehr schüchterner Mensch durchaus, mit vielen Selbstzweifeln. Gut, ich habe zwar viel an mir gearbeitet, wie ihr inzwischen mitkriegt.
Fortsetzung in einer Woche.

Niederschrift eines Mitschnittes eines Yoga und Meditation Seminar bei Yoga Vidya mit Sukadev Bretz zum Thema „Erfolg in Leben und Selbstverwirklichung“

Dieser Blog Eintrag ist natürlich nur als Inspiration gedacht. Um Yoga und insbesondere Raja Yoga richtig zu lernen, ist der Besuch in einer Yogaschule oder in einem Yoga Zentrum am besten geeignet.
Gerade die Yoga Vidya Zentren bieten viel Kurse in Yoga, Meditation, Ayurveda an, sowohl vom standpunkt der Gesundheit aus gesehen als auch für Persönlichkeit und Spiritualität.

Im Yoga sagt man, dauerhaft glücklich macht uns nur die Erkenntnis, wer wir wirklich sind, das ist Selbstverwirklichung

Dauerhaft glücklich macht uns nur die Erkenntnis, wer wir wirklich sind, die Verwirklichung, „Ich bin das Bewusstsein hinter allem.“ Und das hilft einem auch, an die ganze Sache mit ein bisschen spielerischerem Aspekt heranzugehen und dann ist die Welt mehr eine Übung in „Mensch-ärgere-dich-nicht“. Wir wollen zwar ans Ziel kommen, aber wir hängen nicht dran und wenn wir es erreicht haben, dann kommt die Frage, „What’s next?“ Wir erwarten nicht, dass das Ziel einen dauerhaft glücklich macht. Das ist nämlich manchmal auch ein Problem mit Zielen und da erzähle ich so eine Geschichte von jemandem, den ich kenne, der auch jahrelang Yoga gemacht hat, der hat mir die Geschichte von seinen Eltern erzählt. Sie hatten, seit sie sich kennen gelernt haben, geträumt, dass sie ein Haus bauen. Und sie waren aus sehr einfachen Verhältnissen und sie haben dann erstmal lange gespart. Und dann irgendwann hatten sie das Geld, um das Haus zu beginnen. Sie hatten sogar sich vorgenommen, das Haus nicht auf Kredit zu kaufen, sondern nur das, was sie haben. Jahrelang wurde in der Familie immer wieder darüber gesprochen, wie das Haus aussehen soll und was dort alles sein soll. Und es ist natürlich so gekommen, wie es kommen muss. Das Haus wurde dann fertig, als die Kinder über achtzehn waren und die ganzen Kinderzimmer waren dann irgendwie überflüssig und die Eltern waren dann furchtbar… Bis dahin war ihre Beziehung gut und die Familie war gut, aber danach waren sie todtraurig gewesen. Der Sinn ihres Lebens, ein Haus zu bauen, war erfüllt und jetzt gab es keinen weiteren Sinn. Und es war zum einen klar, dass es unsinnig gewesen war, das Haus so zu bauen, dass es fertig wird, wenn die Kinder aus dem Haus sind und dabei auch an Kinderzimmer zu denken und die Kinder wollten nicht weiter im Haus bleiben und auch nicht mit ihren Enkelkindern einziehen. Und zum anderen, so schön das Haus war, ein schönes Haus zu haben, macht nicht glücklich. Aber die Geschichte hat trotzdem ein Happy End. Nach ein paar Jahren Krise, wo sie sich beide beinahe geschieden hätten, haben sie dann irgendwo zu einer neuen Ebene ihrer Partnerschaft gefunden. Er hat mir nur erzählt, inzwischen sind seine Eltern wieder glücklich, aber vermutlich haben sie das Haus verkauft. Das wäre jetzt erstmal logisch. Aber die Tatsache, dass ihr Wunsch erfüllt war, hat sie dann in jahrelange Krisen gestürzt. Deshalb nehmt niemals an, dass die Erfüllung eines Ziels euch dauerhaft glücklich macht. Dagegen – und jetzt verbinden wir die Ziele mit der Konzentration – Ziele zu haben, konzentriert unseren Geist und konzentriert unser Bestreben und führt auch dazu, dass wir aus dem Befindlichkeitssyndrom herauskommen. Wisst ihr, was Befindlichkeitssyndrom ist? Das ist etwas, in Yogakreisen weit Verbreitetes. Man überlegt ständig, „Wie fühle ich mich?“ Es ist wichtig, das auch zu tun, es gibt andere, die hören nie auf ihre Gefühle und nie auf ihren Körper. Irgendwann mal habe ich so eine Hörsendung gehört und da hat so ein Arzt gesagt, Gesundheit ist, wenn man seinen Körper nicht spürt. Ich bin dort fast vom Fahrrad gefallen, als ich das gehört habe. Ich lade mir solche Hörsendungen auf so einen kleinen MP3-Player runter und höre die dann beim Fahrradfahren. Das ist zwar nicht ganz die yogische Achtsamkeit, aber…
Natürlich, keine Schmerzen zu spüren, aber eigentlich ist mir erstmal klar geworden, der Durchschnittsmensch spürt seinen Körper nicht, sondern er spürt ihn nur dann, wenn er krank ist. Körper ist grundsätzlich nur eine Quelle von Schmerz, ansonsten ist er besser ruhig. Natürlich, ihr wisst alle als Hatha Yogis, unser Körper ist eine Quelle für alle möglichen angenehmen Gefühle. Energiegefühle, Entspannungsgefühle, Euphoriegefühle, das kann man gar nicht alles ausdrücken, was da so alles geschieht. Aber das kann bei manchen Menschen dazu führen, dass sie dann zu sehr ständig überlegen, „Wie geht es mir? Fühle ich mich jetzt gut? Was will mir das sagen? Und was ist in diesem Gefühl drin?“ und manche versinken dann so ein bisschen in diesem Befindlichkeitssyndrom, wo sie ständig überlegen, wie geht es einem. Als ich in Amerika war, habt mir irgendjemand mal so einen dicken Wälzer geschenkt, „Encyclopaedia of Jewish humor. Enzyklopädie von jüdischem Humor.“ Es gibt eine namens Landsmann, glaube ich, in Deutschland, die hat auch solche herausgegeben. Der jüdische Humor ist ein sehr tiefsinniger gewesen. Und irgendwas war dort, irgendjemand hat sich beschwert – ich kann es nicht zu genau sagen, bei anderen kenne ich es jetzt noch genauer – dass er das und das machen muss und dass es ihm unangenehm ist. Und irgendwie hat dann der andere gesagt, „So, es ist dir unangenehm. Dann machst du es halt, wenn es dir unangenehm ist.“, „So what.“, genau, so ist es dann auf Englisch, „So you do ist and feel uncomfortable.“ Also, das ist auch eine Weise, aber nicht etwas, wie wir immer umgehen. Wenn man immer über seine Gefühle hinüberbrettert, das wäre auch der falsche Weg. Gefühle haben auch einen Sinn, aber wir dürfen auch nicht ins entgegengesetzte Syndrom fallen.
Fortsetzung folgt in einer Woche.
Niederschrift eines Mitschnittes eines Yoga und Meditation Seminar im Yoga Vidya Ashram Bad Meinberg mit Sukadev Bretz zum Thema „Erfolg in Leben und Selbstverwirklichung“

Dieser Blog Eintrag ist natürlich nur als Inspiration gedacht. Um Yoga und insbesondere Raja Yoga richtig zu lernen, ist der Besuch in einer Yogaschule oder in einem Yoga Zentrum am besten geeignet.
Gerade die Yoga Vidya Zentren bieten viel Kurse in Yoga, Meditation, Ayurveda an, sowohl vom standpunkt der Gesundheit aus gesehen als auch für Persönlichkeit und Spiritualität.

Höchste Spiritualität heißt, wir müssen die Wünsche überwinden. Jedoch ist es durchaus gut, dass man die Dinge, die man wirklich will, auch in seinem Leben lebt

Erfolg im Leben und Selbstverwirklichung Teil 8
Ego und Spiritualität
Jetzt ein paar Anregungen zu, letztlich Ego abbauen und Spiritualität. Ich habe es euch jetzt schon öfters mehr oder weniger auch angedeutet. Ich will aber noch ein paar andere Sachen dazu sagen. Natürlich, höchste Spiritualität, heißt es, Wünsche zu überwinden. Manche von euch kennen das Yoga Sutra von Patanjali, 2. Kapitel, fünf Ursachen von Leiden. Es beginnt mit Avidya, Unwissenheit. Wir haben vergessen, wer wir wirklich sind. Dass wir das ewige, unendliche, absolute Selbst sind, überall und dauerhaft. Zweites ist, Ahamkara oder Asmita genannt. Ego, wir identifizieren uns mit einem Körper, mit unserer Persönlichkeit, mit unseren Gedanken. Dritter Schritt ist Raga, Mögen, Wünsche. Dvesha, Abneigungen. Und daraus folgt dann Abhinivesha und das ist Angst. Also, aus Unwissenheit kommt Ego, aus Ego kommen Wünsche, aus Wünschen kommen Abneigungen und dann haben wir schließlich Ängste. Und so gibt es eine ganze Menge an Techniken, was man machen kann, um dort wieder herauszukommen. Und so könnte man sagen, „Warum soll ich dann irgendwelchen Wünschen nachgehen?“ Dann gibt es aber auch diese andere Sache, man spricht im Yoga auch von drei Gunas. Das ist Tamas, dann Rajas und dann Sattva. Da kann man viel darüber sagen, ich will es jetzt nur kurz sagen. Tamas ist Trägheit. Es ist auch noch mehr, aber in dem Kontext will ich es jetzt auf eine Facette beziehen. Trägheit, mangelndes Selbstvertrauen und irgendwo die Unfähigkeit, Dinge zu tun. Rajas ist jetzt Aktivität. Und Sattva ist Gleichmut, Freude und Liebe. Und jeder Mensch hat alle drei Eigenschaften in sich. Und angenommen, wir sind in einem Aspekt unseres Lebens tamasig, dann müssen wir dort über Rajas zu Sattva kommen. Also jemand, der sehr träge ist, der muss sich selbst einen Tritt in den Hintern geben. Wenn er Glück hat, tritt ihn jemand anderes oder vielleicht ist das auch nicht unbedingt Glück. Aber wenn er die Einsicht hat, wenn es schwer fällt, dass man sich selbst einen Tritt gibt, was macht man dann? Man begibt sich in die Gesellschaft von jemandem, der einem einen Tritt gibt. Vom Ayurveda her gelten ja Kapha-Pitta-Partnerschaften als sehr gut. Kapha sind die erdigen, gemütlicheren und die Pitta sind die feurigen. Der Pitta-Mensch sorgt dafür, dass der Kapha-Mensch öfters mal aktiv wird und der Kapha-Mensch sorgt dafür, dass der Pitta sich nicht zu viel die Finger verbrennt und sein Feuer nicht über zu viel Aktivität ausbrennt. Es ist auch schwierig und ich habe das jetzt sehr optimistisch dargestellt, denn den Pitta-Menschen nervt es natürlich auch öfter, dass der Kapha-Partner so träge ist und die Stunde oder zwei länger schlafen will und am freien Tag, anstatt was zu unternehmen, dann einfach nur stundenlang im Bett liegen will oder ganz gemütlich. Eigentlich will man jetzt mal was zusammen unternehmen und ein bisschen zügig. Oder umgekehrt, der Kapha-Mensch, der sich auf einen gemütlichen Urlaub gefreut hat, der ärgert sich dann manchmal, dass der Pitta-Typ jetzt auch irgendwelche Rekorde brechen will. Aber wenn wir wissen, in einer solchen Partnerschaft, dass es gut ist, dass man sich ergänzt, dann hilft das. Also, Tamas wird durch Rajas umgewandelt und dann können wir zu Sattva kommen. Umgekehrt, Rajas, man könnte auch sagen, ein bisschen Tamas beim Rajas dazu, also, dass diese Aktivität ein bisschen gemächlicher wird, dann würde man eigentlich sagen, man würde dann das Pitta mit Kapha verbinden und Kapha ist nicht unbedingt Tamas. Kapha ist auch angenehme Liebe und Ruhe und Gleichmut. Und damit sind wir in dem Übergang zu Sattva. Und auch hier wiederum hilft es eben, Ziele zu haben. Jemand, der träge ist, da ist es gut, wenn der erstmal aktiv wird. Das ist also ein weiterer Aspekt, warum es gut ist, durchaus auch Erfolg im Leben zu suchen und nicht nur in der Selbstverwirklichung. Und es gibt noch einen nächsten Aspekt. Es heißt zwar, es ist gut, langfristig die Wünsche loszulassen. Aber wenn man tiefere Wünsche in sich hat und sie doch nicht erfüllt, bleibt irgendein Gefühl des Unerfülltseins zurück. Und dann kann es sein, dass man – jetzt von der klassischen Yogalehre – deshalb noch mal wiedergeboren werden muss, weil man kurz vor dem Tod denkt, „Jetzt habe ich all das gemacht, aber irgendwas hat noch gefehlt.“ Und so ist es durchaus gut, dass man die Dinge, die man wirklich will, auch in seinem Leben lebt, aber auf so genannte sattvige Weise, ethische Weise. Das hatte ich ja auch am Anfang gesagt, wenn wir Ziele haben, müssen wir sie natürlich auch auf unsere Werte überprüfen und ich bin natürlich davon ausgegangen, dass eure Werte durchaus ethischer Natur sind. Also, die Anhaftung nicht haben. Aber auch mit dem Nicht-Anhaften müssen wir vorsichtig sein. Es gibt auch manche Menschen, die geben zu früh auf, mit der Aussage der Nicht-Anhaftung, „Ich bin nicht verhaftet. Ich habe jetzt gerade mal was begonnen, es sollte nicht sein, ich mache mal was anderes. Und die Eltern unterstützen mich ja auch weiter, deshalb kann ich ruhig.“ Es kann auch sein, dass man seinen Eltern einen Gefallen damit tut, aber im Allgemeinen… Oder, wenn man es irgendwie schaffen kann, einen Job zu kriegen, ist es eigentlich vom Ethischen her besser, einen Job zu kriegen, als auf Kosten der Allgemeinheit zu leben. Aber natürlich, ich will diese Einschränkung machen, nicht jeder hat eine Ausbildung und einen Beruf, wo man tatsächlich eine Gelegenheit kriegt. Obgleich, die Aussichten sind ja gar nicht so schlecht. Es gibt zwanzig Prozent weniger Arbeitslosigkeit dieses Jahr als letztes Jahr und nächstes Jahr soll es noch besser werden und so könnte sein, dass – falls nicht plötzlich alles wieder abbricht – nur noch wenige Menschen gezwungen sind, in Arbeitslosigkeit zu leben. Also, auch hier wieder ein Aspekt und hier kennen wir im Yoga auch einen Ausdruck – ich will es jetzt nicht zu sehr aufschreiben – das sind die vier Purusharthas, vier Bestrebungen, die es wert sind, nachgegangen zu sein. Das betrifft letztlich Familie, Beruf, Hobby. Das betrifft, was man für andere tut und wie man seine Talente zum Vorschein bringt, auslebt. All das ist gerade im Raja Yoga und auch im Kundalini Yoga etwas, was zum ganzheitlichen Leben dazugehört. Aber alles nur als Trittbrett bis zur Verwirklichung. Wenn die tiefe Überzeugung ist, nichts Äußeres, was wir bekommen, auch nichts, was wir dann äußerlich machen, wird uns dauerhaft glücklich machen.
Fortsetzung folgt in einer Woche.

Niederschrift eines Mitschnittes eines Yoga und Meditation Seminar bei Yoga Vidya mit Sukadev Bretz zum Thema „Erfolg in Leben und Selbstverwirklichung“

Dieser Blog Eintrag ist natürlich nur als Inspiration gedacht. Um Yoga und insbesondere Raja Yoga richtig zu lernen, ist der Besuch in einer Yogaschule oder in einem Yoga Zentrum am besten geeignet.
Gerade die Yoga Vidya Zentren bieten viel Kurse in Yoga, Meditation, Ayurveda an, sowohl vom standpunkt der Gesundheit aus gesehen als auch für Persönlichkeit und Spiritualität.

Schaue das ganze Leben als Yoga-Übung der Konzentration an. Konzentration ist ein Schritt zur Meditation, wie umgekehrt auch Meditation ein Schritt für die Konzentration im Alltag ist.

Und da ist auch inzwischen die Hirnforschung so weit, dass sie all das unterstützt. Früher hat man gesagt, „Ich will meinen Geist nicht damit belasten.“ und genau das ist unsinnig. Wir belasten keinen Geist mit Faktenwissen. Im Gegenteil, alles, was wir neu lernen, hilft, unser Hirn langfristig denkfähig zu halten. Und so ist es durchaus gut, Neues zu lernen. Wenn also euer Arbeitgeber verlangt, dass ihr in irgendeine neue unsinnige Schulung geht, wo ihr denkt, „Das ist alles nur Blödsinn. Was dort ist, kenne ich längst oder eigentlich müsste man nur das umsetzen, was wir längst schon beschlossen haben. Warum muss man da jetzt noch eine neue Schulung machen?“, dann nehmt es anders und sagt, „Eine neue Gelegenheit, etwas Neues zu lernen, meine geistige Konzentration zu schulen und mein Gedächtnis zu entwickeln.“ Und dann kommt es nicht mehr darauf an, was wir lernen, sondern die Konzentrationsfähigkeit an sich wird trainiert. Und so hat es uns letztlich auch immer der Swami Vishnu beigebracht. Angenommen, wir waren irgendwo nachlässig bei etwas, hat er immer gesagt, „Concentration is the first step to meditation. Konzentration ist der erste Schritt zur Meditation.“ Es gibt ja auch all diese Schriften, die Bhagavad Gita und andere, wo es heißt, nicht haften am Ergebnis, gleichmütig in Erfolg und Misserfolg. Oder im Patanjali, „Sarvam Dukham Vivekinah. Für einen Menschen von Unterscheidungskraft ist alles letztlich Leiden.“, denn alle relative Welt geht irgendwann zu Ende. Die Vorstellung, über das Relative glücklich zu werden, ist nur eine Illusion. Langfristig verlieren wir alles und wir verlassen diese Erde. Und wozu machen wir dann all das, was ihr jetzt hier an diesem Wochenende alles lernt? Wir machen das zur Entwicklung der Konzentrationsfähigkeit des Geistes. Und damit ist es letztlich egal, auf was man sich konzentriert, Hauptsache, man konzentriert sich. Es kommt nicht darauf an, was man lernt, sondern es kommt darauf an, die Lernfähigkeit zu kultivieren. Gerade im Alter, wobei ja noch keiner von euch zu der Kategorie dazugehört, aber einige in Vorbereitungszeit. Früher war man mal ab vierzig alt, heute ist man eher ab achtzig alt. In Bad Meinberg gibt es eine Seniorenuni. Und das ist etwas Gutes, also, nicht träge werden, sondern öfters was Neues lernen. Und damit gilt auch, alles, was im Alltag ist, kann man einfach überlegen, „Wie hilft mir das, meine geistigen Fähigkeiten zu entwickeln?“ Und alles, was die geistigen Fähigkeiten entwickelt, ist irgendwo gut. Und dann können wir es uns auch vornehmen. Manche Menschen haben vielleicht auch irgendeine Arbeit, wo man irgendwelchen Leuten zuhören muss. Vielleicht arbeitet der eine oder andere im Kundendienst und da muss man auch eine Weile einfach zuhören und die Leute erzählen immer wieder das Gleiche. Nuancen entdecken, neugierig sein. Angenommen, es sind fünf Leute, die erzählen immer wieder das Gleiche, kann man sich dort überlegen, was ist heute anders? Ihr kennt ja auch diese zwei Bilder. Es gibt links und rechts und die sehen fast gleich aus, finde die acht Unterschiede. Ich hatte irgendwann mal eine Großmutter und die hat auch öfters das Gleiche erzählt. Ich mochte meine Großmutter, irgendwo, ich konnte ihr nämlich auch immer das Gleiche erzählen und so war es ein guter Austausch dort gewesen. Meine Eltern hatten dazu weder die Zeit, noch die Lust und außerdem hätten sie dann gleich irgendwelche Ratschläge gegeben oder mir erzählt, was ich anders machen soll. Die Großmutter hat einfach nur zugehört, also habe ich ihr auch zugehört. Und ich wollte auch aufmerksam zuhören. Und es war zwar immer das Gleiche, ich habe dann diesen Zwei-Bild-Vergleich gemacht. Ich wollte wissen, was erzählt sie heute anders und war sehr achtsam. „Ah, heute war es dieser Satz, der anders war.“ Und das habe ich dann manchmal meiner Mutter, als sie mich abgeholt hat, erzählt. „Heute hat Oma noch diesen Satz erzählt.“ Also ein bisschen sportliche Herausforderung dazu. Oder auch, nächste Möglichkeit ist, noch ein bisschen tiefer gehen. Wenn ein Mensch spricht, ist vielleicht irgendwas anderes dort hinter. Es ist eine Bitte um Aufmerksamkeit. Er teilt etwas von sich mit, nicht wirklich in den Worten. Oder er will eigentlich Liebe ausdrücken oder er bittet um Liebe. Es ist ein Schrei um Liebe, der da ist. Oder er will einfach helfen. Manche Leute, die sich beschweren, wollen ja helfen, sonst könnten sie auch einfach nichts mehr machen oder einfach das Weite suchen. Wer sich beschwert, will meistens, dass der nächste nicht den Missstand hat. Es ist eine Hilfe. Und so kann man dort zuhören und konzentriert sein. Also, das sind jetzt so ein paar Anregungen. Ihr müsst selbst gucken, in welchem Kontext ihr dort herausfindet, was dabei interessant ist. Also, schaut das ganze Leben als Übung der Konzentration an. Ihr seid anscheinend doch tiefer an der Spiritualität interessiert und verankert und dann haltet den Satz im Kopf, Konzentration ist ein Schritt zur Meditation, wie umgekehrt auch Meditation ein Schritt für die Konzentration im Alltag ist. Und es kommt nicht wirklich darauf an, was wir jetzt im Einzelnen erreichen, denn alles, was wir erreichen, verlieren wir sowieso irgendwann, spätestens wenn wir tot sind, mindestens physisch tot sind. Worauf es dort ankommt, ist die Erfahrung, die wir dabei gemacht haben und die geistigen Fähigkeiten, die wir dabei entwickelt haben. Und dort hilft es auch, öfters zu fragen – da war ja auch in der Vorstellrunde so eine Frage, innen und außen – mit dieser Raja-Yoga-Einstellung geht man davon aus, die Situation, in der man ist, ist genau die richtige, um die richtigen Eigenschaften zu entwickeln, die wir brauchen. Was nicht heißt, dass wir passiv sind, sondern die Situation kann deshalb so miserabel sein, damit wir jetzt lernen, wirklich engagiert was zu tun. Es kann aber auch sein, dass die Situation ist, dass wir mal lernen, Hilfe anzunehmen. Es kann auch sein, dass wir in einer unentschiedenen Situation sind, wo wir, bisher hatten wir vielleicht unser Leben immer im Griff und in der Hand gehabt, wussten immer, worum es geht, Leben ist in Trümmern, nichts von dem, was wir wollten, kann noch umgesetzt werden und jetzt wissen wir gar nichts mehr. Kann sein, dass es notwendig ist, ein paar Monate oder ein Jahr in diesem Zwischenzustand zu verharren und leben zu lernen in diesem Zwischenzustand, das ist jetzt die Aufgabe. Das also als ein paar Anregungen für Konzentration.
Fortsetzung folgt in einer Woche.

Niederschrift eines Mitschnittes eines Yoga und Meditation Seminar bei Yoga Vidya mit Sukadev Bretz zum Thema „Erfolg in Leben und Selbstverwirklichung“

Dieser Blog Eintrag ist natürlich nur als Inspiration gedacht. Um Yoga und insbesondere Raja Yoga richtig zu lernen, ist der Besuch in einer Yogaschule oder in einem Yoga Zentrum am besten geeignet.
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Ein weiterer Aspekt von Konzentration im Yoga ist, den Geist fragen, „Was kann ich machen, dass das für mich interessant ist?“

Ein zweiter Aspekt von Konzentration ist, es fällt uns leicht, uns auf etwas zu konzentrieren, das wir mögen und von dem wir fasziniert sind. Ich glaube, jeder von euch könnte mir etwas nennen oder auch einiges nennen, wo er sehr konzentriert dabei ist. Für den einen ist das ein Buch, für den nächsten ist es vielleicht ein Kinofilm, für den nächsten ist es irgendein Spiel, für den nächsten ist es Computer programmieren und für den nächsten ist es Singen oder Tanzen oder eine Yogastunde geben oder eine Yogastunde nehmen oder Fußballspielen oder Golfspielen usw. Also, jeder Mensch hat die Fähigkeit zur Konzentration. Selbst die ADS-Kinder, das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, können sich auch sehr gut konzentrieren, wobei ich da jetzt nicht im Einzelnen darauf eingehen will mit ADS. Aber jeder hat die Fähigkeit zur Konzentration und das ist erstmal hilfreich, dass man sich bewusst wird, „Ich habe die Fähigkeit zur Konzentration.“ Und jetzt ist die Frage, wie entwickeln wir die Konzentration weiter? Und dann kann man überlegen, „In welchem Kontext bin ich denn nicht so konzentriert?“ Und jetzt wäre die nächste Überlegung, „Was könnte ich machen, dass das, wo ich mich nicht konzentrieren kann, für mich interessant wird?“ Ich gebe euch jetzt auch noch mal ein Beispiel. Irgendwie habe ich gerade so eine Regression in meine Studienzeit, vielleicht auch deshalb, weil das war die Zeit, wo ich diese Bücher durchgegangen bin und alle Übungen aus diesem Buch auch tatsächlich durchgemacht habe. Das war wie so ein Handbuch für mich gewesen, gerade dieses Buch, ich habe jede Übung ausprobiert, die dort drin steht und die man irgendwie machen kann. Vielleicht komme ich da deshalb jetzt ständig drauf. Aber dort, bei meiner Studienzeit, gab es da ja auch was, ich habe euch ja erzählt, ich habe Betriebswirtschaft studiert. Mir war schon klar, ich werde danach nicht in den elterlichen Betrieb reingehen. Eigentlich hatte ich auch keine Lust, das Studium dort zu absolvieren und irgendwelche betriebliche Kostenlehre und Konzern-Bilanzlehre und sonstige Geschichten zu machen. Das klang nicht übermäßig faszinierend. Aber alle haben mir gesagt, „Jetzt hast du es angefangen, es fällt dir nicht schwer, schließe es auch ab. Und selbst wenn du nachher ein Yogazentrum führst, wenn du ein Diplomkaufmann bist, kriegst du sogar leichter Kredite.“ Das hat sicher auch gestimmt. Das Studium war dann durchaus hilfreich, insbesondere für die Gründung von Yoga Vidya. Und dort habe ich dann überlegt, „Wie kann ich das machen, dass das für mich interessant ist?“ und ich bin einen Umweg gegangen. Ich bin nämlich interessiert an Menschen. Also habe ich mir Biographien besorgt von den bekannten betriebswirtschaftlichen Autoren und habe deren Lebensgeschichte studiert und habe dann versucht, ihre Theorien in Verbindung zu bringen mit ihrem Leben. Und dann waren ihre Theorien ein Ausfluss von Psychologie und so habe ich die Theorien, irgendwo, die fand ich dann faszinierend. Das war zwar ein Umweg, aber dadurch fand ich die Theorien plötzlich faszinierend. Vom praktischen Standpunkt aus weiß ich, dass die betriebswirtschaftliche Kostenlehre vom Typ C eines Professor Heinen in einem Yogazentrum niemals anwendbar ist und dass die Konzernbilanzen nach EG-Richtlinie – ich weiß nicht, ob es die 11 oder 12 oder 13 damals war – auch niemals anwendbar sein wird und der Kommentar eines Professors Witkowski dort reichlich uninteressant wird. Aber so habe ich dann all diese Themen – ihr seht, die sind mir heute noch geläufig – da habe ich überlegt, was sagt das über den menschlichen Geist? Wie muss ein menschlicher Geist strukturiert sein, um so zu denken und so etwas zu finden? Und in welchem Zeitpunkt seiner Biographie hat sich seine Theorie wie gewechselt? Und dann war es interessant und dann konnte ich die auch gleich mit behalten. Das wird jetzt nicht für jeden so sein, aber wir können auch hier unseren Geist fragen, „Was kann ich machen, dass das für mich interessant ist?“ Was mir natürlich damals auch immer geholfen hat und das war eigentlich fächerübergreifend, ich war ja auch interessiert an Geistestraining und ich habe alles genommen, auch als eine Möglichkeit, meinen Geist zu trainieren. Und letztlich auch Zahlen, um das Gedächtnis zu formen. Das war halt das, was mich dann auch fasziniert hat und das hat natürlich auch geholfen, bei jedem Fach. Ich wusste zwar, neunzig Prozent von dem, was ich dort lerne, brauche ich nie mehr und das ist uninteressant, aber das Gedächtnis, das ich dabei entwickle, das ist gut.
Fortsetzung folgt in einer Woche.

Niederschrift eines Mitschnittes eines Yoga und Meditation Seminar bei Yoga Vidya mit Sukadev Bretz zum Thema „Erfolg in Leben und Selbstverwirklichung“

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Das gesamte Yogasystem will uns helfen, zur Konzentration zu kommen, und zur Selbstverwirklichung helfen

Erfolg im Leben und Selbstverwirklichung Teil 7
Entwicklung der Konzentration
Konzentration. Wie entwickeln wir Konzentration? Hier gibt es eine ganze Menge von Aspekten und man kann natürlich sagen, das gesamte Yogasystem will uns helfen, zur Konzentration zu kommen. Yoga will einem zur Selbstverwirklichung helfen und Selbstverwirklichung, die Erkenntnis unseres wahren Selbst und damit, die Transzendierung aller Grenzen von Körper, Emotionen, Denken, Persönlichkeit usw. geschieht, wenn wir uns von nichts mehr ablenken lassen und uns nur auf das Höchste richten. Und im Raja Yoga heißt es auch, auf Konzentration folgt echte Meditation, auf echte Meditation folgt Samadhi, Überbewusstsein und auf Savikalpa Samadhi folgt irgendwann Nirvikalpa Samadhi. Da gibt es sogar die verschiedenen Zwischenstufen, Savitarka, Nirvitarka, Savichara, Nirvichara, Sananda, Sasmita. Buddha nennt es die verschiedenen Stufen der Verzückung, mindestens wird es so in deutschen Übersetzungen genannt, was dann auch verschiedene Stufen des Überbewusstseins sind, bis wir in Nirwana ankommen. Und all das ist letztlich eine Funktion der Konzentration. Und so kann man sagen, alles, was wir im Yoga machen, hilft auch der Konzentration. Asana, Pranayama, Tiefenentspannung, Mantrasingen usw. Und da war die eine Frage, Ego abbauen und Spiritualität und Ziele. Auch der Alltag ist eine Technik, um Konzentration zu entwickeln. Und als solches ist das, was vielleicht auch das Ego stärkt, etwas, was einem zur Konzentration hilft und diese Konzentration, die wir vielleicht am Anfang auch egobehaftet entwickelt haben, die hilft einem dann, zum Höchsten zu kommen. Also, das eine hilft auch dem anderen. Wenn man regelmäßig meditiert, regelmäßig Pranayama macht, regelmäßig Asanas macht, Pranayama, die Atemübungen, Asanas, die Körperstellungen, dann entwickeln wir auch eine Konzentration des Geistes. In der Hatha Yoga Pradipika heißt es auch, Atem und Geist und Prana hängen zusammen. Ist der Geist unruhig, ist es auch der Atem und ist es auch das Prana, die Lebensenergie. Ist der Atem ruhig, ist es auch das Prana, die Lebensenergie, ist es auch der Geist. Und deshalb, eine der machtvollsten Techniken, um Konzentration zu entwickeln, ist regelmäßige Wechselatmung. Also Wechselatmung, links einatmen, anhalten, rechts ausatmen, rechts einatmen, anhalten, links ausatmen. Und es hilft schon etwas, wenn man dort fünf Minuten am Tag übt. Wer schon eine Weile übt, so zwanzig Minuten, wenn man die Zeit hinkriegt, das entwickelt die Konzentration des Geistes in ganz starkem Maße. Und gut ist, vorher noch eine, zwei oder drei Runden Kapalabhati zu machen, oder wer wenig Zeit hat, eine Runde Kapalabhati und dann fünf Minuten Wechselatmung, macht schon eine Menge aus. Ich weiß auch, wir haben ja auch öfters Kinderyogaseminare – an diesem Wochenende sollte es ja auch sein, ist aber, glaube ich, ausgefallen, weil irgendwo nicht genügend Kinder kommen wollten dieses Mal – und manche Kinder machen mindestens die Wechselatmung weiter. Insbesondere dann, wenn eine Klassenarbeit geschrieben wird. Und es gibt tatsächlich auch irgendeine Studie, die zeigt, Kinder, die anfangen, regelmäßige Wechselatmung zu machen, insbesondere, wenn sie vorher Konzentrationsstörungen hatten, verbessern ihre schulische Leistung. Und der Effekt ist umso größer, je schlechter sie vorher konzentrationsfähig waren. Natürlich ist auch die Schwierigkeit, unruhige Kinder dazu zu bringen, die Wechselatmung überhaupt zu machen, aber die, die es machen, die profitieren davon. Aber die Erwachsenen noch mehr als die Kinder und als Erwachsener kann man sich auch dazu bringen. Deshalb, der eine Ratschlag ist, macht Wechselatmung regelmäßig. Man kann es vor der Meditation, nach der Meditation machen oder ganz unabhängig davon. Also, Wechselatmung allgemein fokussiert die Konzentration des Geistes durch Harmonisierung des Pranas, der Lebensenergie. Und jetzt im Alltag, wenn man merkt, man ist unruhig, hilft auch wieder die gleichmäßige Bauchatmung. Wie bei Nervosität ist ja auch, die Nervosität führt dazu, dass man nicht fähig ist zur Konzentration. Gleichmäßige, tiefe Bauchatmung wandelt die Energie der Angst, übrigens auch des Ärgers, um in aktive Energie. Vielleicht noch ein kleiner Tipp zum Ärger. Wenn man sich über etwas ärgert, kann man auch mit dem Atem arbeiten, dort verdoppelt man die Zeit der Ausatmung. Also bei Anti-Angst-Atmung genauso lange ein- wie ausatmen, Anti-Ärger Atmung, Ausatmung verdoppeln. Und dabei ist es sogar o.k., wenn man es etwas langsamer macht als angenehm. Vier Sekunden einatmen, acht Sekunden ausatmen. Also z.B., man kann auch mitzählen, einatmen, eins, zwei, drei, vier, ausatmen, eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht. Und beim Lampenfieber, einatmen, eins, zwei, drei, vier, ausatmen, eins, zwei, drei, vier. Oder mit einem Mantra kann man es auch verbinden. Und auch dann wird die Energie des Ärgers in positive Energie umgewandelt. Das ist ein Aspekt.
Fortsetzung folgt in einer Woche.

Niederschrift eines Mitschnittes eines Yoga und Meditation Seminar bei Yoga Vidya mit Sukadev Bretz zum Thema „Erfolg in Leben und Selbstverwirklichung“

Dieser Blog Eintrag ist natürlich nur als Inspiration gedacht. Um Yoga und insbesondere Raja Yoga richtig zu lernen, ist der Besuch in einer Yogaschule oder in einem Yoga Zentrum am besten geeignet.
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